Autoimporteur und Modehändler an der Spitze

Das sind die reichsten Zuger und Luzerner

Die Reichsten in ihren Kantonen: Martin Haefner (links) und die Famile Brenninkmeijer (im Bild Dominic Brenninkmeijer).

(Bild: Thomas Luethi/HEG,DPA)

Wie jedes Jahr präsentierte die «Bilanz» diese Woche die 300 reichsten Schweizer. Brisant: Jeder Sechste von ihnen wohnt in der Zentralschweiz. Zug und Luzern schwingen dabei oben aus. Alle zusammen sind sie aber immer noch ärmer als der reichste Mensch der Welt.

Die meisten Reichen in der Schweiz sind dieses Jahr noch reicher geworden. Um insgesamt 60 Milliarden ist ihr Vermögen in 2017 gewachsen, wie die «Bilanz» eruiert hat. Zusammen bringen es die 300 Reichsten in der Schweiz dieses Jahr auf 674’000’000’000 Franken.

Schweizweit auf Platz 1 ist wie letztes Jahr die Familie des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad. Zwischen 48 und 49 Milliarden Franken umfasst das Vermögen des in der Waadt lebenden Schweden. Ganze 55 der reichsten Menschen in der Schweiz haben ihren Wohnsitz jedoch in der Innerschweiz. Allein 28 Personen oder Familien leben in Luzern und Zug.

C&A-Beteiligte sind reichste Zuger

Die reichsten Innerschweizer haben ihr Geld in der Modebranche verdient. Das Vermögen der Familie Brenninkmejier beträgt gesamthaft zwischen 15 und 16 Milliarden Franken. Der Reichtum der Familie fusst auf ihrer Beteiligung am Modekonzern C&A. Mitglieder der Familie Brenninkmejer leben sowohl in Zug als auch in Luzern.

Damit schafft es der Brenninkmeijer-Clan in der Rangliste der reichsten in der Schweiz wohnhaften Personen auf den fünften Platz. Von der «Bilanz» werden sie folglich als die reichsten im Kanton Zug wohnhaften Personen geführt.

Reichste Luzerner: Autos und Software

Die reichsten Personen im Kanton Luzern sind Martin Haefner und dessen Schwester Eva-Maria Bucher-Haefner. Die Erben des 2012 verstorbenen Unternehmers Walter Haefner weisen zusammen ein Vermögen zwischen acht und neun Milliarden Franken auf.

Das sind die zehn Reichsten der Welt (November 2017)

1. Jeff Bezos (Amazon/USA): 97,2 Milliarden

2. Bill Gates (Microsoft/USA): 89,3 Milliarden

3. Warren Buffet (Grossinvestor/USA): 78,7 Milliarden

4. Armancio Ortega (Zara/Spanien): 75,2 Milliarden

5. Mark Zuckerberg (Facebook/USA): 73 Milliarden

6. Carlos Slim Helú (Telekommunikation/Mexiko): 66,5 Milliarden

7. Bernard Arnault (Louis Vuitton/Frankreich): 64,2 Milliarden

8. Larry Ellison (Oracle/USA): 59,3 Milliarden

9. Larry Page (Google/USA): 48,9 Milliarden

10. Michael Bloomberg (Unternehmer, Politiker/USA): 48,6 Milliarden

Ihr Reichtum basiert hauptsächlich auf Beteiligungen bei der Amag, dem grössten Autoimporteur der Schweiz. Hinzu kommt eine Beteiligung von knapp 25 Prozent an der US-Softwarefirma CA. Mit ihrem Vermögen schaffen es die reichsten Luzerner schweizweit auf Platz 12.

Reichste Zuger und Luzerner bringen es auf 84 Milliarden

Neben den reichsten Menschen der Kantone Zug und Luzern gibt es weitere 27 Personen oder Familien, die zu den 300 Vermögendsten der Schweiz gehören. Gemeinsam weisen sie ein Vermögen von 84 Milliarden aus. Einige davon wohnen allerdings nicht nur in einem Kanton. Insbesondere das Vermögen von Familien und Erbgemeinschaften kann sich über mehrere Kantone verteilen, wie zum Beispiel bei den Brenninkmeijers. 

Auch wenn das kumulierte Vermögen der reichsten Luzerner und Zuger gigantisch erscheint, ist es immer noch kleiner als dasjenige des reichsten Mannes der Welt. Jeff Bezos (Amazon) bringt es auf sage und schreibe 97,2 Milliarden Dollar (siehe Box).

Sie gehören zu den 300 Reichsten in der Schweiz:

Zug

Gehören zu den reichsten Zugern. Andy Rhis (links) und Daniel Vasella.

Gehören zu den reichsten Zugern. Andy Rhis (links) und Daniel Vasella.

(Bild: BMC, Philippe Rossier)

Viktor Vekselberg, Sulzer/OC Oerlikon: 13 bis 14 Milliarden (Platz 8 in der Schweiz)

Marcel Erni; Alfred Gantner; Urs Wietlisbach, Finanzgeschäfte: 5 bis 6 Milliarden

Hans-Peter Wild, Nahrungsmittel: 3,5 bis 4 Milliarden

Erben Swarovski, Schmuck/Schleifmittel/Optik: 2,5 bis 3 Milliarden

Aristotilis Mistakidis, Rohstoffhandel und -gewinnung: 2 bis 2,5 Milliarden

Gebrüder Rihs; Beda Diethelm, Hörgerätetechnik/Wein/Casino/Velos: 2 bis 2,5 Milliarden

Erben Henkel, Waschmittel/Chemie/Kurklinik: 1 bis 1,5 Milliarden

Daniel Vasella, Beteiligungen/Landwirtschaft: 350 bis 400 Millionen

Karl Niklaus, Beteiligungen/Immobilien: 350 bis 400 Millionen

Henri B. Meier, Beteiligungen/Immobilien: 250 bis 300 Millionen

Erben Dornier, Wein/Beteiligungen: 100 bis 150 Millionen

 

Luzern

Mitglied im Club der reichsten Luzerner: Jörg Bucherer, Bernhard Alpstaeg sowie Julia und Eckart Schwöbel (von links nach rechts)

Mitglied im Club der reichsten Luzerner: Jörg Bucherer, Bernhard Alpstaeg sowie Julia und Eckart Schwöbel (von links nach rechts)

(Bild: Passion Horlogère, Kathi Bettels, PD)

Familie August von Fink, Immobilien/Beteiligungen: 4,5 bis 5 Milliarden

Familie Hult, Sprachschulen: 4,5 bis 5 Milliarden

Familie Sonnenberg, Fensterverkleidungen/Bauprodukte: 3,5 bis 4 Milliarden

Otto Happel, Beteiligungen: 3 bis 3,5 Milliarden

Jörg Bucherer, Uhren/Schmuck: 2 bis 2,5 Milliarden

Familie Kaindl, Holzwerkstoffe: 700 bis 800 Millionen

Robert Landau, Kunsthandel, 600 bis 700 Millionen

Gebrüder Alpstaeg, Dämmstoffe/Fassaden/Fensterbau: 600 bis 700 Millionen

Peter Pühringer, Hotels/Finanzgeschäfte: 400 bis 450 Millionen

Familie Schwöbel, Pharma- und Medizinaltechnik: 350 bis 400 Millionen

Hans-Peter Strebel, Pharma: 250 bis 300 Millionen

Uli Sigg, Beteiligungen/Kunst: 150 bis 200 Millionen

Jørgen Bodum, Haushaltswaren: 150 bis 200 Millionen

Familie Pfenninger, Mundpflege/Haushaltsartikel: 150 bis 200 Millionen

Karl und Christof Reichmuth, Bankiers: 100 bis 150 Millionen

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4 Kommentare
  • Profilfoto von richard scholl
    richard scholl, 01.12.2020, 18:00 Uhr

    Wieder einmal der Neid. Im zehnten Gebot des alten Testaments, in der Innerschweiz noch bekannt, steht klar: du sollst nicht begehren, neiden. Seien wir doch froh, dass unsere Steuern geringer sind, weil Leistungserbringer, somit Steuerzahler überproportional mehr dem Staatswesen geben als sie von ihm beziehen. Wir haben zuviele Gratisbürger, Leute, die mehr vom Staat erhalten als sie ihm geben.

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  • Profilfoto von Richard $choll
    Richard $choll, 18.09.2020, 19:50 Uhr

    Ja, die Neider zahlen alle kaum Bundessteuern. Wollen sie Bundessteuern bezahlen, wenn sie die von ihnen Angeprangerten vertrieben haben? Die Konzernverantwortungs—– greift Bundesteuerzahler an, oder nicht?

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  • Profilfoto von Richard $choll
    Richard $choll, 02.07.2020, 18:52 Uhr

    Ja, der Neid. Dabei lautet das 10.Gebot im Alten Testament: du sollst nicht begehren deines Nächsten Weibes, seines Viehs, seiner Sklaven, noch alles was dein Nächster hat. Aber dein beneideter Nächster bezahlt rund 60 % der Staatskosten. Wir haben reiche und Gratisbürger

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    • Profilfoto von Roger Bucher
      Roger Bucher, 23.12.2020, 00:20 Uhr

      Das hat nichts mit Neid zu tun. Eher mit der Kurve die immer steiler wird, die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer.

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