Wie jedes Jahr präsentierte die «Bilanz» diese Woche die 300 reichsten Schweizer. Brisant: Jeder Sechste von ihnen wohnt in der Zentralschweiz. Zug und Luzern schwingen dabei oben aus. Alle zusammen sind sie aber immer noch ärmer als der reichste Mensch der Welt.
Die meisten Reichen in der Schweiz sind dieses Jahr noch reicher geworden. Um insgesamt 60 Milliarden ist ihr Vermögen in 2017 gewachsen, wie die «Bilanz» eruiert hat. Zusammen bringen es die 300 Reichsten in der Schweiz dieses Jahr auf 674’000’000’000 Franken.
Schweizweit auf Platz 1 ist wie letztes Jahr die Familie des Ikea-Gründers Ingvar Kamprad. Zwischen 48 und 49 Milliarden Franken umfasst das Vermögen des in der Waadt lebenden Schweden. Ganze 55 der reichsten Menschen in der Schweiz haben ihren Wohnsitz jedoch in der Innerschweiz. Allein 28 Personen oder Familien leben in Luzern und Zug.
C&A-Beteiligte sind reichste Zuger
Die reichsten Innerschweizer haben ihr Geld in der Modebranche verdient. Das Vermögen der Familie Brenninkmejier beträgt gesamthaft zwischen 15 und 16 Milliarden Franken. Der Reichtum der Familie fusst auf ihrer Beteiligung am Modekonzern C&A. Mitglieder der Familie Brenninkmejer leben sowohl in Zug als auch in Luzern.
Damit schafft es der Brenninkmeijer-Clan in der Rangliste der reichsten in der Schweiz wohnhaften Personen auf den fünften Platz. Von der «Bilanz» werden sie folglich als die reichsten im Kanton Zug wohnhaften Personen geführt.
Reichste Luzerner: Autos und Software
Die reichsten Personen im Kanton Luzern sind Martin Haefner und dessen Schwester Eva-Maria Bucher-Haefner. Die Erben des 2012 verstorbenen Unternehmers Walter Haefner weisen zusammen ein Vermögen zwischen acht und neun Milliarden Franken auf.
1. Jeff Bezos (Amazon/USA): 97,2 Milliarden
2. Bill Gates (Microsoft/USA): 89,3 Milliarden
3. Warren Buffet (Grossinvestor/USA): 78,7 Milliarden
4. Armancio Ortega (Zara/Spanien): 75,2 Milliarden
5. Mark Zuckerberg (Facebook/USA): 73 Milliarden
6. Carlos Slim Helú (Telekommunikation/Mexiko): 66,5 Milliarden
7. Bernard Arnault (Louis Vuitton/Frankreich): 64,2 Milliarden
8. Larry Ellison (Oracle/USA): 59,3 Milliarden
9. Larry Page (Google/USA): 48,9 Milliarden
10. Michael Bloomberg (Unternehmer, Politiker/USA): 48,6 Milliarden
Ihr Reichtum basiert hauptsächlich auf Beteiligungen bei der Amag, dem grössten Autoimporteur der Schweiz. Hinzu kommt eine Beteiligung von knapp 25 Prozent an der US-Softwarefirma CA. Mit ihrem Vermögen schaffen es die reichsten Luzerner schweizweit auf Platz 12.
Reichste Zuger und Luzerner bringen es auf 84 Milliarden
Neben den reichsten Menschen der Kantone Zug und Luzern gibt es weitere 27 Personen oder Familien, die zu den 300 Vermögendsten der Schweiz gehören. Gemeinsam weisen sie ein Vermögen von 84 Milliarden aus. Einige davon wohnen allerdings nicht nur in einem Kanton. Insbesondere das Vermögen von Familien und Erbgemeinschaften kann sich über mehrere Kantone verteilen, wie zum Beispiel bei den Brenninkmeijers.
Auch wenn das kumulierte Vermögen der reichsten Luzerner und Zuger gigantisch erscheint, ist es immer noch kleiner als dasjenige des reichsten Mannes der Welt. Jeff Bezos (Amazon) bringt es auf sage und schreibe 97,2 Milliarden Dollar (siehe Box).
Sie gehören zu den 300 Reichsten in der Schweiz:
Zug
Viktor Vekselberg, Sulzer/OC Oerlikon: 13 bis 14 Milliarden (Platz 8 in der Schweiz)
Marcel Erni; Alfred Gantner; Urs Wietlisbach, Finanzgeschäfte: 5 bis 6 Milliarden
Hans-Peter Wild, Nahrungsmittel: 3,5 bis 4 Milliarden
Erben Swarovski, Schmuck/Schleifmittel/Optik: 2,5 bis 3 Milliarden
Aristotilis Mistakidis, Rohstoffhandel und -gewinnung: 2 bis 2,5 Milliarden
Gebrüder Rihs; Beda Diethelm, Hörgerätetechnik/Wein/Casino/Velos: 2 bis 2,5 Milliarden
Erben Henkel, Waschmittel/Chemie/Kurklinik: 1 bis 1,5 Milliarden
Daniel Vasella, Beteiligungen/Landwirtschaft: 350 bis 400 Millionen
Karl Niklaus, Beteiligungen/Immobilien: 350 bis 400 Millionen
Henri B. Meier, Beteiligungen/Immobilien: 250 bis 300 Millionen
Erben Dornier, Wein/Beteiligungen: 100 bis 150 Millionen
Luzern
Familie August von Fink, Immobilien/Beteiligungen: 4,5 bis 5 Milliarden
Familie Hult, Sprachschulen: 4,5 bis 5 Milliarden
Familie Sonnenberg, Fensterverkleidungen/Bauprodukte: 3,5 bis 4 Milliarden
Otto Happel, Beteiligungen: 3 bis 3,5 Milliarden
Jörg Bucherer, Uhren/Schmuck: 2 bis 2,5 Milliarden
Familie Kaindl, Holzwerkstoffe: 700 bis 800 Millionen
Robert Landau, Kunsthandel, 600 bis 700 Millionen
Gebrüder Alpstaeg, Dämmstoffe/Fassaden/Fensterbau: 600 bis 700 Millionen
Peter Pühringer, Hotels/Finanzgeschäfte: 400 bis 450 Millionen
Familie Schwöbel, Pharma- und Medizinaltechnik: 350 bis 400 Millionen
Hans-Peter Strebel, Pharma: 250 bis 300 Millionen
Uli Sigg, Beteiligungen/Kunst: 150 bis 200 Millionen
Jørgen Bodum, Haushaltswaren: 150 bis 200 Millionen
Familie Pfenninger, Mundpflege/Haushaltsartikel: 150 bis 200 Millionen
Karl und Christof Reichmuth, Bankiers: 100 bis 150 Millionen
Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.
richard scholl, 01.12.2020, 18:00 Uhr Wieder einmal der Neid. Im zehnten Gebot des alten Testaments, in der Innerschweiz noch bekannt, steht klar: du sollst nicht begehren, neiden. Seien wir doch froh, dass unsere Steuern geringer sind, weil Leistungserbringer, somit Steuerzahler überproportional mehr dem Staatswesen geben als sie von ihm beziehen. Wir haben zuviele Gratisbürger, Leute, die mehr vom Staat erhalten als sie ihm geben.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterRichard $choll, 18.09.2020, 19:50 Uhr Ja, die Neider zahlen alle kaum Bundessteuern. Wollen sie Bundessteuern bezahlen, wenn sie die von ihnen Angeprangerten vertrieben haben? Die Konzernverantwortungs—– greift Bundesteuerzahler an, oder nicht?
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterRichard $choll, 02.07.2020, 18:52 Uhr Ja, der Neid. Dabei lautet das 10.Gebot im Alten Testament: du sollst nicht begehren deines Nächsten Weibes, seines Viehs, seiner Sklaven, noch alles was dein Nächster hat. Aber dein beneideter Nächster bezahlt rund 60 % der Staatskosten. Wir haben reiche und Gratisbürger
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runterRoger Bucher, 23.12.2020, 00:20 Uhr Das hat nichts mit Neid zu tun. Eher mit der Kurve die immer steiler wird, die Reichen immer reicher, die Armen immer ärmer.
👍0Gefällt mir👏0Applaus🤔0Nachdenklich👎0Daumen runter