«MusiX» an der Baselstrasse überraschend zu

Luzern verliert sein letztes Fachgeschäft für Musik-Equipment

Von aussen erinnert nichts mehr an das Musik-Fachgeschäft.

(Bild: jwy)

Erst ist der Musik Hug aus der Stadt weggezogen, nun hat’s auch MusiX getroffen. Das Fachgeschäft für elektronisches Musikequipment konzentriert sich auf die Standorte Basel und Bern – und den Internethandel.

Musiker standen dieser Tage plötzlich vor verschlossenen Türen: Ziemlich überraschend hat das Musikfachgeschäft «MusiX» in Luzern dichtgemacht. Das Geschäft an der Baselstrasse 18 – wo früher jahrelang das Soundhouse war – hat seine Pforten per sofort geschlossen, kommuniziert wurde das öffentlich nicht. Das Geschäft war in Luzern beliebte Anlaufstelle für Musiker: Gitarren, Verstärker, DJ-Equipment, Effekte und mehr wurden verkauft.

Nach dem Wegzug des Musik Hug vor gut zwei Jahren aus der Stadt nach Ebikon verliert Luzern nun also sein letztes Geschäft für elektronische Instrumente und Zubehör. Auf der Website von «MusiX» wird der Standort Luzern bereits nicht mehr aufgeführt. Kunden erhielten ein Mail, in dem die Schliessung euphemistisch beschrieben wird: «Um Ihnen eine noch breitere Auswahl an Instrumenten und Zubehör anzubieten (…), wurde der MusiX-Standort aus Luzern in den bisherigen Hauptstandort Giebenach integriert.» Somit gibt es in der Schweiz noch zwei Standorte von «MusiX»: in Giebenach (Basel-Land) sowie in Bern.

Wieder einmal der Internethandel

Bei der Zentrale bestätigt man die Schliessung auf Anfrage von zentralplus, jedoch konnte am Montag niemand detaillierter Stellung nehmen zur Schliessung. Im Geschäft an der Baselstrasse erinnert nur noch wenig an das Musikgeschäft: Ein Mitarbeiter war am Montagnachmittag mit der Räumung des grossen Lokals beschäftigt, Instrumente findet man keine mehr, dafür stapeln sich Holz und andere Einrichtungsgegenstände im Laden – bereit für den Abtransport.

Letzte Reste am Lokal zeugen von «Musix».

Letzte Reste am Lokal zeugen von «Musix».

(Bild: jwy)

Man habe alles versucht in den letzten Jahren, doch genützt hat’s nichts: Der Internethandel hat sich auch im Musikmarkt voll durchgesetzt. Er zuckt mit den Schultern, auf die Frage, wo Luzerns Musiker künftige ihre Ware beziehen sollen – und entschuldigt sich.

Auf Facebook wird die Schliessung unter Musikern rege diskutiert – nicht alle bedauern den Wegzug des Geschäfts gleichermassen. «Mehr als ein Paketdepot war das ja eh nicht!», findet ein User lapidar. «Musix» sei ein Versandhaus gewesen und nicht mit Fachgeschäften zu vergleichen.

«Das war ein tipptoppes und gut aufgeräumtes Fachgeschäft», entgegnet ein anderer – und weiter: «Wir sind so ziemlich selber schuld, dass es sich in Luzern nicht (mehr) rechnet, ein anständiges Musikhaus zu führen.»

So sah es früher im «Musix» aus: Vor zwei Jahren wurde noch ein neuer Gitarren-Raum eingerichtet:

 

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