Eichhof testet neue Biersorten

Bierpatrioten trinken sich in den siebten Himmel

Am Tag des Bieres kamen Liebhaber in den Räumen der Eichhof voll auf ihre Kosten. (Bild: Mischa Christen)

Gratis-Bier ist ein unwiderstehlich gutes Argument. Deshalb folgte auch zentralplus der Einladung der Brauerei Eichhof an den offiziellen Tag des Bieres − zusammen mit Hunderten von weiteren Durstigen. Und natürlich haben wir die drei neuen Test-Biersorten kritisch unter die Lupe genommen. Nicht alle kamen gut weg.

Diesen Freitag fand der offizielle Tag des Bieres statt. Und die Bierliebhaber kamen bei der Eichhof voll auf ihre Kosten. Die Brauerei hatte eingeladen, und Hunderte waren gekommen, schliesslich gab’s Freibier bis zum Geht-nicht-mehr.

Auch zentralplus stürzte sich ins Getümmel. Das 16-Jahr-Kriterium für den legalen Bierkonsum überstanden wir problemlos, dennoch war auffällig, wie viele Junge sich gratis verköstigten. Beim Eingang erhielt jeder Gast einen Mini-Humpen (0,125 Liter). Dieser konnte an jedem Zapfhahn beliebig oft gefüllt werden. Wurde er auch, schliesslich gab der Anlass dazu Anlass, sich die Kante zu geben.

Die Eichhof hatte zum Tag des Bieres eingeladen (Bild: Mischa Christen).

Die Eichhof hatte zum Tag des Bieres eingeladen (Bild: Mischa Christen).

Drei neue Biere vorgestellt

Hintergrund des Events war eine neue Kampagne der Eichhof: «Ein Bier für unsere Kultur». Die Bierbrauer der traditionsreichen Luzerner Brauerei waren kreativ und haben drei neue Biersorten entwickelt. Honig, India Pale Ale und Weisse Eiche konnten degustiert werden. An rund siebzig Degustationsanlässen will die Eichhof nun in Erfahrung bringen, welches der drei Biere tatsächlich in den Verkauf gelangen soll.

Die Eichhof schreibt, das Honigbier sei ein Tribut an die mittelalterlichen Mönche aus Luzern. Sie brauten hinter den Klostermauern Bier, dem sie Honig beimischten, um es länger haltbar zu machen. Dieses feine Lager hat eine goldgelbe Farbe und schmeckt leicht süsslich.

«Saufen» war schon früher aktuell

Das India Pale Ale sei eine Hommage an die Seefahrer – egal, ob auf dem Meer oder auf dem Vierwaldstättersee. Aufgrund der langen Wege hatte das Bier auf den Handelsschiffen früher einen höheren Alkoholgehalt, damit es auch nach einer lange Reise noch frisch schmeckte. Diese Geschichte gab unter den Anwesenden zu reden. Die Briten hatten im Zeitalter der Kolonialisierung tatsächlich ein Konzept entwickelt, damit sie auch in Indien prosten konnten. Das IPA enthalte feine Hopfennoten, sei fruchtig im Geschmack und leicht bitter im Abgang, beschreibt die Brauerei weiter.

Die Weisse Eiche schliesslich nehme Bezug auf den «Hof zur Eich», der auf dem heutigen Eichhof-Areal stand und der Brauerei den Namen gab. Es sei ein obergäriges Starkbier mit ein wenig Weizenmalz. Das gebe ihm einen würzigen, voluminösen und voll- mundigen Geschmack.

Passend zum Bier wurden Brezel aufgetischt (Bild: Mischa Christen).

Passend zum Bier wurden Brezel aufgetischt (Bild: Mischa Christen).

Biere bestehen zentralplus-Test

So viel zur Theorie – jetzt zum Konsum. IPA sei momentan in allen Brauereien ein absoluter Trend, liess ein Bierkenner verlauten. Intensiver Geschmack trifft es wirklich gut. Und wenn man das mag, kann man sich durchaus in dieses Bier verlieben. Unseren Geschmack traf das Bier weniger, vielleicht haben wir uns mittlerweile einfach zu fest an eine Null-acht-fünfzehn-Grütze gewöhnt.

Als Nächstes probierten wir das Honigbier. Die Erwartungen waren gross. Wie stark wird der Honiggeschmack wohl durchstechen, fragten wir uns. Wir wurden enttäuscht, denn mit Honig hatte dieses Bier gar nichts zu tun. Zur guten Nachricht: Das Honigbier ist verdammt süffig. Ein leichtes, fast süssliches, helles Bier, das besonders unter den weiblichen Gästen reissenden Absatz fand.

Und zu guter Letzt das Bier «Weisse Eiche». Der Name müsste bestimmt noch angepasst werden, dessen waren sich alle Anwesenden einig. Und weil mehr oder weniger undefinierbar war, was dieses Bier ausmachen sollte, bestand es den Test fast am besten.

Die beiden FC-Luzern-Spieler Christian Schneuwly (links) und David Zibung gaben eine Autogrammstunde (Bild: Mischa Christen).

Die beiden FC-Luzern-Spieler Christian Schneuwly (links) und David Zibung gaben eine Autogrammstunde (Bild: Mischa Christen).

Kopfweh hat Hochkonjunktur

Aber ums Probieren ging es ehrlicherweise nur am Rande, das ganze war ein Saufanlass. «Schau mal: Freibier, und die Menschen kommen in Scharen», belehrte uns eine ältere Dame. Und ein rüstiger Rentner, der sich das Gelage ebenfalls anschauen wollte, meinte: «Irgendetwas muss ja getan werden, um im Gespräch zu bleiben.» Das trifft den Nagel ziemlich auf den Kopf: Es war ein totaler PR-Anlass. Doch die Brauerei gab sich alle Mühe, und den Leuten gefiel’s.

Es ging wild zu und her, auf dem Eichhof-Areal. Biertrinken sei Tradition, Leidenschaft, Passion, meinte ein selbsternannter Bierpatriot. Welches Bier man mag, sei eine hoch emotionale Angelegenheit, liess er fast marketingfachmännisch verlauten. Und so floss Humpen um Humpen, und die Party nahm immer drastischere Ausmasse an. Die Schlange vor dem Männer-WC (!) wurde immer länger, und der Aspirinbedarf am nächsten Morgen wohl auch grösser.

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