SBB verlegt Arbeitsplätze nach Olten

In Luzern gehen 170 Arbeitsplätze verloren

170 Arbeitsplätze werden vom Bahnhof Luzern nach Olten verschoben.

(Bild: Emanuel Ammon/AURA)

Die SBB muss sparen und verschiebt per April 2017 rund 170 Arbeitsplätze von Luzern nach Olten. Bei der Wirtschaftsförderung Luzern bedauert man diesen Entscheid und hofft auf neue Arbeitsplätze am Bahnhof Luzern.

Nachdem die Swisscom in Luzern sechs Call Center schliesst und viele der Mitarbeitenden fortan nach Olten pendeln müssen (zentralplus berichtete), verlegt nun auch die SBB 170 Arbeitsplätze von Luzern nach Olten.

Im Rahmen ihrer Standortstrategie habe die SBB den Bedarf an Arbeitsplätzen und Arbeitsflächen am Standort Luzern überprüft. «Aufgrund der freien Kapazitäten im SBB Aarepark in Olten und als Beitrag zur Senkung der Gemeinkosten hat SBB Infrastruktur entschieden, den bisherigen Standort im Bahnhof Luzern aufzugeben und die Mitarbeitenden in bestehende Gebäude zu integrieren», heisst es am Dienstag in einer Mitteilung des Unternehmens.

Freie Flächen werden extern vermietet

Rund 70 Mitarbeitende des heutigen Standorts am Bahnhof behalten ihren Arbeitsplatz in Luzern. Sie werden ab Anfang 2017 jedoch nicht mehr im Bahnhof, sondern im SBB Bürogebäude an der Güterstrasse 3 arbeiten. Die frei werdenden Flächen im Bahnhof Luzern werden extern vermietet. 

«Es besteht eine Tendenz dazu, dass sich grosse Unternehmen an einem Standort zusammenfassen.»
Walter Stalder, Wirtschaftsförderung Luzern 

Mit dieser organisatorischen Anpassung wolle die SBB Mitarbeitende mit ähnlichen oder gleichen Tätigkeiten an einem Arbeitsort zusammenführen. Zudem solle so das Synergiepotenzial innerhalb des Teams besser ausgeschöpft werden. «Insgesamt erhöht sich durch diese Massnahme die Arbeitseffizienz», begründet die SBB ihren Entscheid. Nicht zuletzt könnten mit dieser Verschiebung der Arbeitsplätze nach Olten Kosten gesenkt werden.

Mitarbeiter wurden informiert

Die betroffenen Mitarbeitenden seien bereits über die Massnahme informiert worden. «Die Richtlinien des Gesamtarbeitsvertrages werden eingehalten», betont man seitens der SBB. Die Personalkommission und die Sozialpartner seien in den Prozess eingebunden.

Dennoch wolle man den Standort Luzern künftig nicht aufgeben. «Die Arbeitsplätze der Divisionen Personenverkehr, Cargo und Immobilien sowie die standortgebundenen Funktionen von Infrastruktur bleiben vor Ort.» Derzeit arbeiten rund 1075 Mitarbeitende in Luzern.

Eine bittere Pille

In Luzern bedauert man den mehr oder weniger unerwarteten Entscheid der SBB. «Es ist sehr schade, dass in Luzern nun 170 Stellen verloren gehen», sagt Walter Stalder, Direktor der Wirtschaftsförderung Luzern. Dennoch glaubt er, dass an den leer werdenden Flächen am Bahnhof Luzern neue Stellen geschaffen werden. 

Für die SBB ergebe die Verschiebung aus unternehmerischer Sicht sicherlich Sinn, meint Stalder weiter. «Es besteht eine Tendenz dazu, dass sich grosse Unternehmen an einem Standort zusammenfassen.» Dennoch ist es nach dem Wegzug von Mobility nach Rotkreuz (zentralplus berichtete) eine weitere bittere Pille für den Wirtschaftsstandort Luzern.

Ein Wermutstropfen: «Die Leute werden deshalb wohl kaum von Luzern nach Olten ziehen, insofern bleiben uns die Steuerzahler erhalten.» Er hofft also, dass man die Mitarbeitenden seitens der SBB beim Pendeln unterstütze.

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