Sika-Erben wollen Kritik mit Plakaten abfangen

Familie Burkard haut auf die PR-Trommel

Eines der Plakate, die in Baar am Bahnhof auf sich aufmerksam machen. (Bild: wia)

Die Familie Burkard fährt mit einer APG-Kampagne auf. Die Botschaft: Fürchtet euch nicht. Die Sika bleibt – auch in französischen Händen – so gut, wie sie es bis heute gewesen ist. Dass die Plakate kurz vor der Generalversammlung in Baar hängen, ist wohl kein Zufall. Dennoch macht die Aktion einen etwas verzweifelten Eindruck.

«Sika bleibt Sika», «Gesicherte Standorte und Arbeitsplätze» und «Mehrwert für alle» schreit es von allen Wänden am Baarer Bahnhof. Seit Anfang dieser Woche hängen dort mehrere APG-Plakate der Sika-Erbenfamilie Burkard. Die klare Aussage des Plakats: Man solle sich nicht davor fürchten, dass das Baarer Traditionsunternehmen Sika mit dem Verkauf an Saint-Gobain vor die Hunde gehe.

Es ist zu vermuten, dass die Plakate bewusst gerade jetzt montiert wurden. Denn nächsten Dienstag findet in Baar eine Generalversammlung der Sika statt, einige der Besucher werden wohl mit den ÖV anreisen.

In den Farben Frankreichs gehalten

Auffallend: Das Plakat ist nicht in den herkömmlichen Sika-Farben Rot und Gelb gehalten, sondern in Weiss, Blau und Rot. Und dies wiederum sind bekanntlich die Farben der «Grande Nation». Ob das die Besucher der Generalversammlung beeindrucken wird, die kommende Woche in Baar aus den Zügen schwärmen, bleibt offen. Vielleicht ist das auch einfach versteckte Ironie der Familie.

Leistet man der auf dem Plakat verkündeten Einladung zum Faktencheck Folge und besucht die abgedruckte Webseite www.swh-transaction.ch, wird einem von der Familie Burkard detailiert erklärt, warum der Verkauf der Firma eine durchwegs gute Idee sei. Es werden Hintergründe erläutert und Fakten «richtiggestellt». So wird etwa die Behauptung, dass der Verkauf nicht im Interesse der Sika sei, mit folgenden Worten dementiert: «Er ist in Sikas bestem Interesse. Die Transaktion schafft Mehrwert für alle Sika-Aktionäre, ohne dass Sika dafür zahlen muss. Saint-Gobain hat sich verpflichtet, die Unabhängigkeit von Sika zu wahren und ihr Geschäftsmodell  zu stärken.»

Die Plakataktion wirkt etwas verzweifelt. Es ist kaum anzunehmen, dass der durchwegs brisante Konflikt zwischen dem Sika-Verwaltungsrat und deren Aktionäre gegen die Familie Burkard und die Schenker-Winkler-Holding mittels dieser Aktion geschlichtet werden kann.

Niemand will etwas sagen

Was will die Erbenfamilie Burkard überhaupt mit den Plakaten bezwecken? Der Versuch, die Schenker-Winkler-Holding zu befragen, scheitert. Dort ist niemand erreichbar.

Auch die Anfrage bei der Sika selber, welche den Verkauf der Firma an Saint-Gobain rundwegs ablehnt, verläuft erfolglos. Man wolle nichts zu der Sache sagen, erklärt der Mediensprecher Dominik Slappnig.

Eins ist jedenfalls sicher. Die Generalversammlung vom nächsten Dienstag dürfte spannend werden. Zentralplus wird dabei sein.

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