Luzerner Firma «Foxtrail»

Mit Füchsejagen Geld verdienen

Haben Spass an der Jagd: Teilnehmer von Foxtrail in Luzern. (Bild: zvg)

In der Sommerzeit sind tausende Abenteuerlustige in der ganzen Schweiz unterwegs und jagen den versteckten Rätseln von «Foxtrail» nach. Was dabei allerdings kaum einer weiss: Die Fährten werden von Luzern aus gelegt. Der «Fuchsbau» ist in Luzern. zentral+ hat die Höhle besucht und erfahren: Die Firma hat grosse Pläne.

«Foxtrail» ist sehr beliebt. Viele Familien, Firmenteams oder Polterabende sind in diesen warmen Sommermonaten unterwegs und jagen dem schlauen Fuchs nach. Zu hunderten folgen sie neugierig den grün-weissen Postentafeln, lösen Rätsel und suchen versteckte Hinweise, damit sie von Station zu Station kommen.

Ihre Pfade führen durch verwinkelte Gassen und an unbekannte Plätze. Dabei weiss kaum jemand, dass alle diese Fährten von Luzern aus gelegt werden. Foxtrail wird hier geplant und organisiert. 

So viele Teilnehmer wie noch nie

Das Hauptquartier, oder der «Fuchsbau», wie er von den Mitarbeitern genannt wird, befindet sich am Schlossberg. Genauer an der Bergstrasse 1. Marketingleiter Thomas Bösiger kennt die Firma inzwischen bestens. Seit fünf Jahren ist er im Team. «Im Moment haben wir Hochsaison», lacht er. Und er hat wirklich gut Lachen: Denn es melden sich so viele Teilnehmer an wie noch nie. Jedes Jahr seien es ein bisschem mehr. «Dieses Jahr erwarten wir schweizweit um die 130’000 Personen.» 

«Dahinter stecken viele Abklärungen und Tüfteleien.»

Thomas Bösiger, Foxtrail

Wie sich im Verlaufe des Gesprächs zeigt: Foxtrail ist eine spezielle Firma, und gleichzeitig eine unternehmerische Erfolgsgeschichte. Bereits über 40 Trails sind in der Schweiz mittlerweile installiert. Die Firma gibt es seit zwölf Jahren. Der Tüftler, Erfinder, Inhaber und Geschäftsführer Fredy Wiederkehr sei zurzeit gerade wieder unterwegs. «Er ist am Fährtenlegen», entschuldigt ihn Thomas Bösiger. 

Idee kam von Familienausflügen

Fredy Wiederkehr sei die eigentliche «Entwicklungsabteilung in Person». «Er ist der kreative Kopf und entwickelte das Geschäftsmodell», sagt Bösiger über seinen Chef. Bis eine Foxtrail-Route von A bis Z stehe und funktioniere, dauere es ungefähr ein Jahr. «Dahinter stecken viele Abklärungen und Tüfteleien.» Wiederkehr entscheide vieles aus dem Bauch heraus. «So etwas wie Businesspläne gab es in der Geschichte von Foxtrail eher selten.» 

Fredy Wiederkehr: Gründer von Foxtrail.

Fredy Wiederkehr: Gründer von Foxtrail.

(Bild: zvg)

Die eigentliche Idee für Foxtrail hatte Wiederkehr bei Ausflügen mit der Familie. Der Bruder des Gründers lebte in den USA und war jeweils nur für kurze Zeit auf Verwandtenbesuch in der Schweiz. Während seiner Ferien habe er sich jeweils auf eine geballte Ladung Spass und gemeinsame Erlebnisse mit der Familie und den Kindern gefreut, sagt Bösiger. So hätte die Familie Wiederkehr Schifffahrten, Besichtigungen und das ganze Drumherum zusätzlich mit Schnitzeljagden angereichert. 

Schweizweit über 40 Mitarbeiter 

Bis heute hat sich die Firma stetig weiterentwickelt. Betriebswirtschaftliche Ziele und finanzielle Unabhängigkeit seien für Foxtrail zwar wichtig, sagt Bösiger. Das Ziel der Firma sei aber primär, die Teilnehmer zu überraschen. «Wir möchten die Leute zum Spielen animieren und das Kind in ihnen wecken. An den Routen und Pfaden sollen sie ungeniert ausprobieren können.» Zudem zeige Foxtrail die versteckten Seiten einer Ortschaft und mache keine kommerziellen Massen-Sightseeing-Touren daraus: «Wir legen die Fährten nicht über das Löwendenkmal, über die Kapellbrücke und wieder zurück, sondern wir wollen die versteckten Schätze, die eine Stadt zu bieten hat, zeigen.» 

«Wir wachsen jedes Jahr.»

Aus unternehmerischer Sicht gehe es Foxtrail gut, so Bösiger. «Wir wachsen jedes Jahr. Dabei ist das Wachstum gesund, sprich wir expandieren langsam, kontinuierlich und sind für neue Investitionen nicht fremdfinanziert.» Finanzielle Angaben macht die Firma keine. Mit der Zeit sind mehr und mehr Mitarbeiter dazugekommen. «Fix angestellt sind zurzeit 13 Personen, wobei zwei gerade im Juli angefangen haben. Vor 5 Jahren waren es noch 5 Mitarbeiter», sagt Bösiger.

Je nach Länge der Strecke kostet ein Foxtrail für Erwachsene zwischen 31 und 41 Franken, für Kinder 16 bis 22 Franken. Familientickets sind vergünstigt und die Billette für den ÖV inbegriffen. Damit die Trails stets betreut werden, arbeiten schweizweit über 40 Mitarbeiter für Foxtrail. Es sind Helfer vor Ort. Sie betreuen die Hotline, falls die Suchenden nicht weiterkommen. «Sie werden nach Aufwand bezahlt, je nachdem, wie viele Gruppen unterwegs sind.» 

 «Es stehen uns sehr viele Türen offen.»

Fährte ins Ausland

Zum Schluss verrät uns Bösiger noch exklusive Zukunftspläne: Es wird bald weitere Foxtrail-Reviere geben. Zurzeit sind es in der ganzen Schweiz neun. «Wir werden ziemlich sicher im Jura Fuss fassen», sagt Bösiger. Foxtrail plane quasi eine «Expansion». Auch Pläne für Fuchsjagden im nahen Ausland seien vorhanden. Da sei aber noch nichts spruchreif und lediglich Idee vorhanden. «Es stehen uns sehr viele Türen offen», freut sich Bösiger. 

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