Siemens streicht fast 8'000 Stellen

In Zug wird vorerst niemand entlassen

(Bild: zvg)

Der Elektrokonzern Siemens baut weltweit 7’800 Stellen ab. Am stärksten davon betroffen ist Deutschland. Siemens Schweiz und damit der Standort Zug werden verschont. In der Schweiz seien bereits früher Massnahmen ergriffen worden, heisst es bei Siemens.

Das weltweit tätige Traditionsunternehmen Siemens streicht 7’800 Arbeitsplätze. Dieser Abbau ist Teil eines radikalen Umbaus innerhalb des Konzerns. Die Zentrale in München gab die Zahl am Freitag bekannt. In Deutschland selbst werden etwa 3’300 Stellen gestrichen. Benno Estermann, Mediensprecher von Siemens Schweiz, erklärt: Die Schweizer Standorte seien vorderhand nicht vom Stellenabbau betroffen.

Somit bleibt auch der Standort Zug zumindest vorläufig verschont. Er ist mit etwa 2’000 Angestellten der grösste der Schweiz. «Wir gehen davon aus, dass in Zug keine Stellen abgebaut werden», so Estermann. «Siemens Schweiz hat seine Hausaufgaben bereits früher gemacht und vor zwei Jahren in Zug 220 Stellen gestrichen.» Damit sei der Firmenumbau in der Schweiz vorderhand abgeschlossen. Dass es aber in der Schweiz zu vereinzelten Massnahmen komme, könne er auch nicht ausschliessen, so der Mediensprecher.

Ausbauprojekt in Zug nicht gefährdet

Es sei schon länger bekannt gewesen, dass Siemens einen weltweiten Umbau des Konzerns plane. «Nun hat die Konzernspitze konkrete Zahlen genannt. Es ist aber abgesehen von Deutschland noch nicht im Detail bekannt, in welchen Ländern Stellen abgebaut werden», erklärt Estermann.

In der Schweiz will Siemens den Entwicklungs- und Produktionsstandort Zug sogar stärken. Zu diesem Zweck entsteht in den kommenden Jahren ein neuer Büro- und Produktionscampus (zentral+ berichtete). Die Abteilung Building Technologies (BT) will in die Zukunft investieren und steckt dafür 250 Millionen Franken in zwei neue Gebäude und damit verbundene Massnahmen. Dieses Projekt sei trotz des angekündigten Stellenabbaus nicht gefährdet, versichert Estermann. Es werde unabhängig vom Konzernumbau weiterverfolgt.

Geschäftsverlauf unbefriedigend

Siemens beschäftigte einst fast eine halbe Million Menschen, zuletzt waren davon weltweit 343’000 übrig. Kündigungen sind bei Siemens selten. Meist erreiche das Management sein Ziel mit Abfindungen oder Ruhestandsregelungen, schrieb der «Blick» am Freitag.

Geschäftlich sei es für Siemens zuletzt nicht rund gelaufen. Für das erste Quartal des laufenden Geschäftsjahres resultiere aufgrund von Zinseffekten ein Gewinneinbruch.

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