Aktionäre formieren sich

Kampf der Klausel

Einen positiven Dialog zwischen Verwaltungsrat und der Erbenfamilie Burkard gibt es bis jetzt nicht. (Bild: zvg)

Dank der Opting-Out-Klausel stehen Minderheitsaktionäre der Sika nach deren Verkauf mit leeren Händen da. Mit einer Anlagestiftung regt sich nun gebündelter Widerstand. So soll es der umstrittenen Klausel an den Kragen gehen.

Jetzt regt sich lokalen Widerstand gegen den Ausverkauf: Die Anlagestiftung Ethos hat für die Streichung der umstrittenen Opting-Out-Klausel eine Unterstützergruppe lanciert. Die Aktionäre sollen sich im Zusammenschluss verpflichten, für den Antrag zur Streichung der Klausel zu stimmen. Ethos hat ihren Anteil am Bauzulieferer auf 3,0089 Prozent erhöht, wie die Anlagestiftung am Freitag mitteilte.

«Die Klausel ist ein Witz»

Auf der Liste der Unterstützer findet sich auch die Luzerner Pensionskasse (LUPK), sowie mehrere Privataktionäre – unter anderem aus Zug und Luzern. Die LUPK ist gar unter den Initiatoren des Antrags aufgelistet. «Wir unterstützen den Antrag der Ethos», sagt Thomas Zeier, Geschäftsführer der LUPK. «Es geht darum, dass die Aktionäre gleichgestellt werden», indem diese Klausel aus den Statuten gestrichen würde. Um wie viel Geld es bei der LUKP schliesslich geht, möchte Zeier nicht kommentieren.

Vor knapp zwei Wochen ist auch Edgar Beigel aus Baar Ethos beigetreten. Er nimmt kein Blatt vor den Mund: «Die Opting-Out-Klausel ist ein Witz!» Man könne doch nicht einfach die Aktionäre beiseite schieben. «Die Inhaber von Aktien müssen unbedingt an einem Verkauf beteiligt werden», betont Beigel. Um eine weltbewegende Summe gehe es bei ihm nicht. «Ich bin Kleinaktionär. Immerhin handelt es sich um eine Summe von über mehrere Tausend Franken», verrät der Baarer.

Die Mitglieder von Ethos bezeichnen die Klausel für ungerechtfertigt. Insbesondere, weil sie Minderheitsaktionäre hart bestrafe und den Kontrollaktionär finanziell bevorteile.

Erben erhielten Prämie auf Aktienkurs

Mit der Klausel hatte Saint-Gobain lediglich einen Kapitalanteil von 16,1 Prozent aufzukaufen. Deshalb, weil die Schenker Winkler Holding der Sika-Gründerfamilie mit eben diesem Anteil 52,4 Prozent der Stimmen kontrollierte. Mit dem Verkauf an Saint-Gobain erhielten die Erben eine Prämie von 80 Prozent auf den Aktienkurs vor Ankündigung des Kontrollwechsels. Für den Rest der Aktien muss Saint-Gobain dank der Opting-Out-Klausel kein Übernahmeangebot machen. Sollte die Opting-Out-Klausel gestrichen werden, müsste Saint-Gobain eine Offerte für das gesamte Kapital abgeben.

Ihre Meinung interessiert uns! Nutzen Sie die Kommentar-Funktion und schreiben Sie jetzt Ihre Meinung!

Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon