Luzerner Tourismusförderung mit Sambaschule

Fasnacht meets Carnaval

Luzerns Tourismusdirektor Marcel Perren mit den brasilianischen Gästen vor dem Schloss Vitznau. (Bild: hch)

Auf ihrer Tour durch die Schweiz hat die derzeit erfolgreichste brasilianische Sambaschule Zwischenstation in Luzern gemacht. So will man die Fasnachtsmetropole in den wichtigsten lateinamerikanischen Metropolen bekannter machen. Denn der Anteil brasilianischer Touristen hierzulande ist gering. Dennoch gibt es für Luzern Tourismus durchaus Gründe, weshalb die Lateinamerikaner vermehrt im Fokus der Bemühungen stehen.

Während acht Tagen touren rund 40 Mitglieder der «Unidos da Tijuca» durch die Schweiz. Ausgerüstet mit Wollmützen und in einheitlichen roten Daunenjacken sind die Mitglieder der brasilianischen Sambaschule vor der Kälte geschützt.

Fusion mit Ebikoner Guggenmusik

Auf der Tour von St. Moritz über Greyerz, Basel und Zürich war auch ein längerer Stopp in Luzern eingeplant. «Wir wollten ihnen unsere Fasnacht näher bringen», begründet der Luzerner Tourismusdirektor Marcel Perren sein Engagement. Luzern Tourismus beteiligt sich daran zusammen mit Schweiz Tourismus und Präsenz Schweiz. Nach einer Schifffahrt auf dem Vierwaldstättersee stand eine Carneval-Fasnacht-Fusion mit den «Sonnechöbler Äbike» auf dem Programm. Ein Zusammenkommen zweier Fasnachtsexperten also.

Schweizer Auftritt in Rio

Die «Unidos da Tijuca» gehört zu den erfolgreichsten Sambaschulen Rio de Janeiros und gewann zuletzt 2010, 2012 und 2014 den jährlichen Wettbewerb. «Diesen Erfolg werden wir auch 2015 wiederholen», zeigte sich ein Tänzer im Gespräch mit zentral+ zuversichtlich.
Beim knapp eine Stunde dauernden Umzug der Sambaschule werden im Februar die Lieder, Kostüme, Fahnen und Umzugswagen ganz im Sujet ‹Suíça› (Schweiz) gestaltet sein.

Dabei ging es jedoch keineswegs um die Ausbildung der Brasilianer in lokalem Brauchtum. Spannender für die Schweizer Touristiker war die Begleitung der Samba-Schule durch ein TV-Team des wichtigsten brasilianischen TV-Senders Rede Globo, der rund 80 Millionen Zuschauer erreicht. Diesen Kanal will man sich zunutze machen, um unser Land bekannt zu machen.

Noch wenige Logiernächte in Luzern

Denn die jährlich rund 200’000 Logiernächte, die in der Schweiz auf das Konto brasilianischer Gäste gehen, sorgen in Luzern für weniger als zwei Prozent der Übernachtungen. Dies, obwohl Luzern die drittwichtigste Destination für die häufig in der Familie reisenden Brasilianer stellt. 15’000 Übernachtungen sind es hier an der Zahl. «Wir rechnen mittelfristig mit zweistelligen Zuwachsraten», hofft Marcel Perren und verweist darauf, dass sowohl das Wachstumspotenzial wie auch die täglichen Pro-Kopf-Ausgaben mit 200 Franken überdurchschnittlich seien. «In der Regel bleiben brasilianische Gäste knapp zwei Tage in Luzern». Auch hier überdurchschnittlich also, Chinesen beispielsweise bringen es auf lediglich 1,3 Tage.

Drei freie Mitarbeiterinnen von Luzern Tourismus, die der Landessprache Portugiesisch mächtig sind, stehen den Gästen aus dem drittgrössten Land der Erde für Stadtführungen zur Verfügung. Und die Schweiz hat nach Meinung der Reiseteilnehmer einiges zu bieten. «Ich erlebte hier das erste Mal Temperaturen unter null Grad, stand das erste Mal auf den Skis, und sah das erste Mal Schnee», fasst die Hauptdarstellerin der brasilianischen Serie «Babilonia», Juliana Alves de Oliveira, ihren ersten Besuch hierzulande zusammen.

Natur und Shopping

Die Schauspielerin machte mit ihrem Engagement als Gesicht der Sambaschule etwas Werbung für sich selbst, mindestens aber eben so viel für die Schweiz. Davon abgesehen stünden vor allem Shopping, die Natur und das kulturelle Angebot im Mittelpunkt eines Aufenthaltes, weiss der Luzerner Tourismusdirektor.

Eigentlich schade, wie ein Tänzer der Sambaschule ergänzt. «Die Natur hier ist so romantisch, das wäre die ideale Kulisse für ein junges, verliebtes Pärchen.» Er jedenfalls hätte sich sofort in die Region verliebt. Sagt’s, und macht sich auf zum nächsten Gruppenbild mit seinen Sambakollegen vor dem Pilatus.

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