Strompreise für 2015 bekannt

Luzerner zahlen mehr, Zuger weniger

Trotz günstiger Windenergie teurerer Strom in Luzern.

(Bild: Natalie Boo/AURA)

Privathaushalte in der Region Luzern müssen kommendes Jahr mehr für ihren Strom bezahlen. Sowohl die CKW als auch die EWL erhöhen ihre Tarife. Freuen dürfen sich hingegen die Zuger. Hier sinken die Preise der WWZ.

Um 1,86 Prozent erhöhen die EWL Energie Wasser Luzern den Endkundenpreis, gar drei Prozent mehr sollen es bei den Centralschweizerischen Kraftwerke AG (CKW) sein. Begründet wird der Aufschlag, den die Stromanbieter laut Gesetz bis Ende August bekannt geben müssen, mit höheren Abgaben.

Schweizer Strom verteuert

Längst bezahlen Haushalte mit dem Strompreis nicht mehr nur die tatsächlichen Energiepreise. Denn diese sind international im Sinkflug begriffen. «Während der europäische Marktpreis aufgrund massiv subventionierten Wind- und Solarstroms sowie tiefer CO2-Preise sinkt, wird die Produktion in Schweizer Wasserkraftwerken unter anderem aufgrund staatlicher Auflagen teurer», sagt Thomas März, Leiter Privat- und Geschäftskunden der CKW.

Tatsächlich finanzieren Konsumenten die Stromwende schon heute mit. So hat der Bundesrat im Sommer die kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) und die Abgabe zum Schutz der Gewässer und Fische nahezu verdoppelt. Die Abgabe, die Konsumenten für Kleinkraftwerke bezahlen, beträgt im kommenden Jahr neu 1.10 Rp. statt wie bisher 0.60 Rp./kWh. Hinzu kämen ökologische Vorgaben wie höhere Restwassermengen und Wasserzinsen. «Dies verteuert den CO2-armen Strom aus heimischer Produktion, den die CKW ihren Luzerner Privatkunden anbieten», so März.

Ebenfalls auf der Stromrechnung finden Kunden die Kosten für die Netznutzung. Laut EWL bleiben diese Kosten stabil. Dagegen würden die Preise für die Systemdienstleistungen sogar leicht sinken, und zwar von 0.64 auf 0.54 Rappen je Kilowattstunde, schreiben die Wasserwerke Zug WWZ. Alles in allem erhöhen sich die Abgaben auf den Stromverbrauch im nächsten Jahr um 0.34 Rp. auf total 1.92 Rp./kWh – bei einem angenommenen Strompreis von 20 Rp./kWh macht dies also ziemlich genau die EWL-Erhöhung aus. Interessantes Detail: Für Gewerbekunden verlangen die CKW kommendes Jahr nicht mehr als bisher.

Höherer Schweizer Durchschnitt

Dennoch liegen die Preiserhöhungen in Luzern unterhalb des nationalen Mittels. Der Verband Schweizerischer Elektrizitätsunternehmen (VSE) rechnet mit einem durchschnittlichen Anstieg von 3,7 Prozent. Dies bedeutet für einen typischen Schweizer Haushalt Mehrausgaben von 33 Franken im Jahr.

In die gegenteilige Richtung gehen die WWZ. In Zug sinken die Strompreise sowohl für Privat- wie auch für Gewerbekunden um durchschnittlich 4,7 Prozent. Grund seien die tieferen Marktpreise für Energie sowie Kosteneinsparungen in den eigenen Netzen, aber auch eine Senkung der konzessionsvertraglichen Leistung an die Zuger Gemeinden für die öffentliche Beleuchtung (auf 0,49 Rp./kWh).

Auch in Luzern gehts günstiger

Ein kleiner Trost bleibt den Luzerner Stromkunden aber trotz allem: Die EWL senken den Aufpreis für Luzerner Solarstrom von 35 auf 25 Rappen. Dies begründet Rolf Samer, Geschäftsleitungsmitglied der EWL, mit optimierten Produktionskosten. Und auch CKW-Kunden könnten den Aufschlag durch die Nutzung der neuen Option «Online» weitgehend umgehen. «Dank elektronischer Kommunikation können unsere Privatkunden ihre Kosten so nahezu stabil halten», erläutert Thomas März.

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