So begründet FCL-Kultfigur sein Karrierenende

Puljic: «Ich möchte mich als Spielerberater selbstständig machen»

Tomislav Puljic in seiner Lieblingspose: Am 20. November 2016 jubelt der frühere FCL-Innenverteidiger nach dem 2:1 gegen Lugano. 

(Bild: Martin Meienberger/freshfocus)

An diesem Donnerstag zieht Tomislav Puljic im Alter von 36 Jahren einen Schlussstrich unter seine Profi-Karriere. Im Interview sagt er, dass ihn die täglichen Fahrten zu seinem letzten Arbeitgeber in Vaduz ermüdet hätten. Aber er kickt im Amateurbereich weiter, um fit zu bleiben.

Als er das Karrierenende über seinen Facebook-Account verbreitete (zentralplus berichtete), besuchte er mit seiner Familie gerade den Zoo in Zürich. Als er sich später Zeit für ein Gespräch nahm, berichtete er davon, dass er unter dem Tag schon viele schöne Reaktionen bekommen habe. Nach seinen sieben Jahren mit dem FC Luzern (21 Tore in 174 Spielen) schloss sich der Innenverteidiger in den letzten beiden Saisons dem Challenge-League Verein Vaduz an.

zentralplus: Warum hören Sie jetzt auf?

Tomislav Puljic: Mit 36 bin ich schon ziemlich alt, und ich habe auch genug. Ich möchte in Zukunft mehr Zeit mit meiner Familie verbringen. In den letzten zwei Jahren bin ich fast jeden Tag 300 Kilometer nach Vaduz und wieder zurück zu meinem Wohnort in Hergiswil gefahren. Zudem waren auch die Wochenenden praktisch immer belegt. Das war streng und hat mich müde gemacht. Ich brauche Motivation und ein Ziel im Leben, das war schon immer so.

zentralplus: Und Ihr Vertrag ist ausgelaufen?

«Ich spiele im Amateurfussball weiter, weil ich fit bleiben will.»

Puljic: Ja, mit 36 ist es schwierig, einen Verein zu finden, der sportlich Ambitionen hat und bereit ist, für mich Geld auszugeben. Jetzt spiele ich im Amateurfussball weiter, weil ich fit bleiben will. Da kann ich selber Einfluss darauf nehmen, wie oft ich trainieren und am Wochenende spielen will. Ich bekam viele Anfragen.

zentralplus: Und wer hat das Rennen gemacht?

Puljic: Das kann ich Ihnen noch nicht sagen, weil es noch nicht spruchreif ist.

«Ich habe die Absicht, mich im Bereich Spielerberatung selbstständig zu machen.»

zentralplus: Und wie geht es beruflich weiter mit Ihnen?

Puljic: Jetzt werde ich mich erst mal richtig erholen, und dann habe ich die Absicht, mich im Bereich Spielerberatung selbstständig zu machen.

zentralplus: Haben Sie schon Kunden?

Puljic: Kontakte gibt es schon, aber noch keine unterschriebenen Verträge. Aber ich habe weder Stress noch Druck. Die Bereiche Scouting und Management interessieren mich viel mehr als eine Trainerkarriere.

«Unsere drei Kinder sind hier geboren. Die Schweiz ist für uns eine zweite Heimat geworden.»

zentralplus: Ist die Annahme richtig, dass Sie Ihren Lebensmittelpunkt weiterhin in der Zentralschweiz sehen?

Puljic: Ja klar. Wir leben in Hergiswil, unsere drei Kinder sind hier geboren und gehen in dieser Gemeinde zur Schule. Für uns ist die Schweiz eine zweite Heimat geworden, meine Familie hat Spass, hier zu leben. Und das ist das Wichtigste für mich.

zentralplus: In Luzern haben Sie sich mit Ihrer kompromisslosen Art schnell in die Herzen der Zuschauer gespielt.

Puljic: Der FC Luzern bleibt immer meine Liebe. Und ich mag die Leute in der Zentralschweiz auch sehr gerne.

zentralplus: Ihre Frau führt ja noch ein Restaurant in Emmenbrücke.

Puljic: Nein, meine Frau schaut zu den Kindern. Aber ich bin finanziell daran beteiligt. Und ab sofort kann ich mehr Zeit in dieses Business investieren und mehr vor Ort sein als bisher.

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