Opa: «Du musst ihn in der 1. Runde k.o. schlagen»

Janosch Nietlispach zurück im Ring

Beim Kampf vor zwei Jahren in Zug musste Janosch Nietlispach einstecken.

(Bild: Instagram Janosch Nietlispach)

Ex-Bachelor Janosch Nietlispach hatte mit seiner Karriere als Kickboxer eigentlich abgeschlossen. Doch der Ring fehlte ihm, seinen inneren Schweinehund zu überwinden. Im April will der Zuger nun Revanche für seine letzte Niederlage nehmen.

Was haben Mike Tyson, Evander Holyfield und Janosch Nietlispach gemeinsam? Richtig, sie haben ihren Rücktritt vom Rücktritt im Ring gegeben. Während Tyson und Holyfield ihre Handschuhe inzwischen endgültig an den berühmten Nagel gehängt haben, gibt Nietlispach am 20. April in der Berner Kursaal-Arena gegen Petar Majstorovic (44) sein Comeback als Kickboxer.

Es wird der erste Kampf des Zugers seit fast zwei Jahren sein. Damals trat er in der Zuger Bossard-Arena ebenfalls gegen Majstorovic an und verlor (zentralplus berichtete). Anschliessend hatte er seine Karriere für beendet erklärt.

Gedanke kam in Kanada auf

Und eigentlich hätte er auch genügend andere Projekte am Laufen, damit keine innere Leere aufkommt. Nietlispach ist unter anderem Cross-fit-Coach und Konditionstrainer der U20-Eishockeynati.

«Ich bewegte mich in der Komfortzone.»

Janosch Nietlispach, Zuger Kickboxer und Ex-Bachelor

Der 30-Jährige begleitete das Team im Januar an die WM nach Kanada. Wie er verrät, reiften dort auch seine Comeback-Pläne. Coach Christian Wohlwend habe ihm in einem Gespräch über Glück und Zufriedenheit gewissermassen die Augen geöffnet.

Das Glück steht denn auch im Zentrum, weshalb der fünffache Kickbox-Weltmeister zurückkehrt: «Man muss das machen, was einen erfüllt und glücklich macht», erklärt er. Er gebe als Coach in den Trainings viel Energie weiter. Doch: «Ich bewegte mich in der Komfortzone, hatte nichts, bei dem ich meinen inneren Schweinehund überwinden muss.»

Entscheid musste reifen

Dies wird beim Kampf definitiv der Fall sein. Deshalb kehrt Nietlispach auch in den Ring zurück: Die Härte, die Intensität, das Mann-gegen-Mann im Kickboxen – all das habe ihm gefehlt.

«Ich habe meine Familie und Freunde erst informiert, nachdem ich den Vertrag unterschrieben hatte.»

Janosch Nietlispach

«Der Prozess, bis ich mir meiner Rückkehr sicher war, dauerte etwa einen Monat. Ich musste den Entscheid für mich fällen und habe meine Familie und Freunde erst informiert, nachdem ich den Vertrag unterschrieben hatte», erzählt der Ex-Bachelor.

Nur der Grossvater wird fehlen

So bestreite er den Kampf gegen Majstorovic denn auch für sich und nicht, um der Anerkennung willen. Dies sei auch der Grund, weswegen er das Ganze nicht an die grosse Glocke hänge. «Es sollen die kommen, welche es interessiert», sagt er.

 So sah der Kampf vor zwei Jahren in der Bossard-Arena aus:

Dazu gehören zweifellos seine Freunde und Verwandten. «Alle werden sie da sein», sagt Nietlispach. Ausser seinem Grossvater, welcher bislang an sämtlichen Kämpfen seines Enkels in der Schweiz dabei war.

Janosch Nietlispach besuchte ihn kürzlich im Spital. «Ich sagte zu ihm, ich kämpfe nochmals.» Sein Grossvater habe sich noch genau an den letzten Kampf erinnert. Damals ging Nietlispach in der vierten Runde zu Boden. Sein Grossvater habe ihm mitgegeben: «Diesmal musst du ihn halt in der ersten Runde k.o. schlagen.»

Er weiss, was zu tun ist

Wie gut die Chancen dafür stehen, kann Nietlispach schwer abschätzen. Schlussendlich würden bei jedem Kampf die Chancen 50:50 stehen. «Majstorovic ist älter als ich – dafür ist er unglaublich erfahren», sagt er.

«Ich musste erst wieder diesen Biss aufbauen.»

Janosch Nietlispach

Beim Kampf vor zwei Jahren gegen den gebürtigen Kroaten sei er zu ungestüm ans Werk gegangen. Der Berner Kickbox-Champion habe ihn dann gnadenlos für seine Fehler bestraft. «Ich will wieder dominant starten, doch diesmal werde ich dieselben Fehler nicht nochmals machen», gibt der Zuger die Marschrichtung vor.

Wie lange wird das Comeback dauern?

Momentan steckt Nietlispach mitten in den intensiven Vorbereitungen für den Kampf. Er hat extra einen Coach aus Deutschland geholt, trainiert mit ihm zweimal täglich. Die Abläufe seien nach der langen Wettkampfpause immer noch da, diese speichere der Körper ab. «Mental hingegen musste ich erst wieder diesen Biss aufbauen. Das war mit 20 Jahren natürlich anders», erklärt er.

Aus, vorbei: Petar Majstorovic ist Weltmeister, Janosch Nietlispach völlig ausgepumpt.

2017 triumphierte Majstorovic – nun kommt es zum Rückkampf.

(Bild: woz)

Sein Fokus sei momentan komplett auf diesen Kampf gerichtet. So weiss er denn auch noch nicht, ob dies ein einmaliges Comeback sein wird. «Ich werde schauen, wie ich mich anschliessend fühle. Doch eines ist klar: Ich trete an, um diesen Kampf zu gewinnen.»

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Hans Peter Roth
    Hans Peter Roth, 18.04.2019, 13:56 Uhr

    Die Redensart vom «inneren Schweinehund» stösst mir immer wieder sauer auf. Der Mensch wird als «Lamm» geboren und kann sich im Lauf seines Lebens zum «äussern Schweinehund» entwickeln. Aber da hat jede/e ein Mitgestaltungsrecht, um eine solche Deformation zu verhindern.

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