Vier Playoff-Tests gegen «Strichklubs» für den EVZ

Sportchef Reto Kläy: «Der Qualifikationssieg ist uns egal»

Letzte Saison wusste Thomas Thiry (im Zweikampf mit dem Berner Marc Kämpf) zu überzeugen – in dieser Saison stand der EVZ-Verteidiger in bislang zwei von drei Spielen nicht im Aufgebot. (Bild: EVZ/Felix Klaus)

Es ist Endspurt in der Qualifikation der National League. Vier Runden noch – und der EV Zug liegt im Kampf um den Sieg nur zwei Punkte hinter dem SC Bern. Doch den Zugern ist es wurst, ob sie nun Erster oder Zweiter werden. EVZ-Sportchef Reto Kläy sagt, warum.

Bis zum Abschluss der Qualifikation am Montag tritt der EV Zug noch viermal an. Und der Spielplan will es, das jeder der vier Konkurrenten noch um einen der sechs verbleibenden Playoff-Plätze buhlt. Am Dienstagabend in Biel und am Freitag in Lugano, bevor es am Samstag zu Hause gegen Ambri und am Montag gegen Fribourg (Spielstart jeweils 19.45 Uhr) geht. «Es werden vier Spiele mit Playoff-Charakter sein, in denen wir uns ein gutes Gefühl für unsere Viertelfinalserie holen wollen», sagt EVZ-Sportchef Reto Kläy im Hinblick auf den Playoff-Start am übernächsten Samstag.

Sicher ist: Bern und Zug werden die Qualifikation auf den ersten beiden Plätzen abschliessen. Und der HCD auf Rang 11 und die den Zugern im Cupfinal unterlegenen SC Rapperswil-Jona Lakers auf dem 12.

Jetzt beginnt also das grosse Rechnen: Können die Zuger die Rivalen aus Bern, die sie am Samstag beim 4:2 im Schwinger-Outfit bodigten (zentralplus berichtete), im Kampf um den Qualifikationssieg noch ein- und überholen? Und vor allem: Wer wäre der passende Gegner im Viertelfinal mit den grössten Erfolgsaussichten für den EVZ?

Auch der SCB spielt noch gegen vier «Strichklubs»

Dem EVZ winkt zum zweiten Mal seit der Einführung der 50 Spielrunden im 2007 der Sieg in der Qualifikation. Die Berner müssen ebenfalls noch gegen vier in den Playoff-Kampf involvierte Teams antreten. Zunächst jeweils zu Hause gegen Genf-Servette und die ZSC Lions, dann stehen ihre Auftritte in Langnau und Lugano an.

«Wir könnten jeden möglichen Gegner durchgehen:
Es gäbe bei jedem Vor- und Nachteile.»

Reto Kläy, Sportchef des EV Zug

Aber der Bedeutung eines Qualifikationssieges für den EV Zug lässt Kläy jegliche Luft raus: «Der ist uns egal. Damit können wir uns nichts kaufen. Wir wollen uns lieber auf gute Leistungen konzentrieren. Alles andere ergibt sich von alleine.» Die Zuger sind, ob sie nun Erste oder Zweite werden (Rangierung bei Punktgleichheit siehe Box), auf jeden Fall für die kommende Champions League gesetzt (mindestens bis und mit Platz 4).

Das entscheidet bei Punktgleichheit

Wie aber ist die Rangierung bei möglicher Punktgleichheit zwischen dem SCB und EVZ? Als erstes entscheidet die Punktzahl aus den Direktbegegnungen. Die beiden Rivalen haben je zwei Siege in der regulären Spielzeit geholt. 6:6-Punkte bedeuten also Gleichstand. Als nächstes Kriterium ist die Tordifferenz aus allen Spielen entscheidend. Da hat der EVZ (+49) gegenüber den Bernern (+46) aktuell knapp die Nase vorne. Bestünde am Ende aber wiederum Gleichstand, kommt die Anzahl erzielter Tore aus allen Spielen zur Anwendung. Auch dieses Kriterium spricht derzeit für die Zuger (150 gegenüber 130).

Die attraktiven und unattraktiven Playoff-Gegner für Zug

Aber gegen welchen Kontrahenten möchten die Zuger am liebsten im Viertelfinal antreten? «Wir könnten jeden möglichen Gegner durchgehen: Es gäbe bei jedem Vor- und Nachteile», entgegnet Kläy. Ihm ist wichtiger, «zu wissen, dass wir jeden Klub schlagen können.» Es sei eben kein Wunschkonzert mehr, ergänzt er in Anspielung auf die Tatsache, dass der Erste der Qualifikation einst seinen Playoff-Gegner aussuchen konnte. Aber das ist vor Jahren abgeschafft worden. Wie gewohnt spielt der Erste gegen den Achten, der Zweite gegen den Siebten usw.

Rein statistisch gesehen wäre Biel, das zumindest bis zum vierten und letzten Aufeinandertreffen am Dienstagabend noch nie gegen Zug gewonnen hat (siehe Tabelle), ein idealer Playoff-Gegner für Zug. Auch Servette und die SCL Tigers (jeweils 3:1-Siege) scheinen attraktiv. Auf der unangenehmen Seite stünden die ZSC Lions (1:3-Siege), die schon im letzten Frühjahr in den Viertelfinals Endstation für die Zuger bedeuteten.

 

 

Roe wird geschont – bald auch Stephan?

Der EVZ will die vier «Playoff-Tests» bis zum Ende der Qualifikation auch dazu nutzen, noch «ein paar Dinge auszuprobieren», wie es Kläy ausdrückt. Konkret: Wie zuletzt gegen Bern wird US-Center Garrett Roe auch in Biel geschont. Flügel Brian Flynn hatte gegen den aktuellen Leader der Qualifikation als Mittelstürmer überzeugt und schoss zwei Tore. Kläy meint mit dem Pröbeln aber auch eine Rotation auf der Torhüterposition, um Stammgoalie Tobias Stephan nochmals Regeneration vor Beginn der wichtigsten Phase der Meisterschaft zu gönnen.

Mit der Rückkehr von Miro Zryd wird es hingegen knapp. Kläy rechnet damit, dass es noch «zwei Wochen» dauern wird bis zum Comeback des Verteidigers.

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