Zwischen Lehre und Einsätzen beim EV Zug

Wann schiesst Grosstalent Sven Leuenberger sein erstes Tor?

Der Zuger Sven Leuenberger bei seinem Debüt gegen Fribourg Gottéron Ende September.

(Bild: Felix Klaus/ EVZ)

Getreu seiner Philosophie hat der EVZ in dieser Saison einem weiteren eigenen Junior das Debüt in der obersten Spielklasse ermöglicht. Der 19-jährige Sven Leuenberger gehört zu den talentiertesten Stürmern, welche die Zuger Nachwuchsschmiede in den letzten Jahren hervorgebracht hat.

Nach dem intensiven und unüblich langen Eistraining trotten die EVZ-Cracks nacheinander vom Eis in Richtung Garderobe. Einige, vornehmlich jüngere Spieler bleiben auf dem Eis und absolvieren eine Extraschicht fürs Schusstraining. Unter ihnen befindet sich Sven Leuenberger, der vor zwei Wochen in Freiburg sein Debüt in der National League gegeben hat.

Seither ist er zu drei weiteren Einsätzen gelangt, in denen er sein Potenzial als schneller, technisch überdurchschnittlicher Stürmer mit Zug auf das gegnerische Tor angedeutet hat.

Vertraute Teamkollegen helfen

Die Trainings mit den Stars helfen ihm, sich schneller an das Niveau der Profis zu gewöhnen. Deshalb versucht er täglich, das Maximum aus diesen Lehrstunden herauszuholen, und scheut dabei keinen Mehraufwand. «Der grösste Unterschied zwischen der Swiss League und der National League besteht sicher darin, dass in der NL alles noch einmal viel schneller ist», so Leuenberger.

«Besonders gefällt mir die Kulisse, vor allem vor den eigenen Fans.»

Sven Leuenberger

Neben den Tipps und dem Gewöhnen in den Trainings sowie dem individuellen Videostudium kommt ihm entgegen, dass er nicht der einzige Junge ist, der sich im Team zu etablieren versucht. «Ich kenne natürlich einige schon etwas besser, die den Übergang in die erste Mannschaft ebenfalls durchgemacht haben und wissen, wie es sich anfühlt und was es braucht», sagt der gebürtige Aargauer. Und spielt darauf an, dass mit Fabian Haberstich, Livio Stadler, Thomas Thiry, Victor Oejdemark oder Yannick Zehnder einige ehemalige Weggefährten wieder respektive weiterhin zu seinen Teamkollegen gehören.

Vor fünf Jahren aus Aarau gekommen

Der U20-Nationalmannschaftsspieler, der an der letzten U20-WM mit der Schweiz den Viertelfinal erreicht hat, gehört – stärker als etwa Thiry und Haberstich, die auf Stufe des Academy-Teams nach Zug gekommen sind – zu jenen Junioren, die jahrelang in der Zuger Nachwuchsabteilung gefördert worden sind.

2013 wechselte der Center, der momentan als Flügel eingesetzt wird, von Aarau nach Zug, wo er zwei Jahre später in die Hockey-Academy eintrat. Während er sich nun bei den Profis zu etablieren versucht, schliesst er sein letztes Jahr der vierjährigen Lehre zum Kaufmann mit eidgenössischem Fähigkeitszeugnis ab.

Paralleler Abschluss der Lehre

Die Lehre hat er nach einer Anfrage vom EVZ begonnen. «Danach war es für mich klar, dass ich das mache. Die Infrastruktur hier ist super und in der Schweiz einzigartig», so der Stürmer, der nach seiner Entscheidung kein Lehrjahr in einer kanadischen Juniorenliga in Betracht gezogen hat. Der parallele Abschluss einer beruflichen Ausbildung habe für ihn von Beginn an Sinn ergeben, um als zweites Standbein zu dienen.

«Du kannst nie wissen, was passiert», sagt er. Vielleicht erleide man eine Verletzung oder schaffe den Sprung in die erste Mannschaft entgegen aller Hoffnung nicht. «Für die Zeit nach der Karriere ist es ebenfalls von Vorteil, wenn du über eine abgeschlossene berufliche Ausbildung verfügst», sagt Leuenberger.

Am Mittwoch war Leuenberger (Nummer 92) auch in der Champions League gegen Brünn mit von der Partie.

Am Mittwoch war Leuenberger (Nummer 92) auch in der Champions League gegen Brünn mit von der Partie.

(Bild: Felix Klaus/ EVZ)

Neben den täglichen Trainings und häufigen Spielen füllen die berufliche und schulische Arbeit seine Agenda aus, weshalb «die Freizeit im Winter etwas darunter leidet. Aber ich arbeite auf ein Ziel hin. Da muss ich das halt in Kauf nehmen».

In zwei Jahren Stammspieler?

Der beträchtliche Mehraufwand zahlt sich gerade beim Erreichen besonderer Wegmarken aus. So geschehen am 25. September in Freiburg, als er gegen Gottéron sein Debüt in der National League feiern durfte. «Es war schön, dass ich debütieren konnte. Besonders gefällt mir die spezielle Kulisse, vor allem vor den eigenen Fans. In der Swiss League kommen schliesslich vor allem die Eltern und Familienmitglieder an die Spiele», so der letztjährige Topscorer des Academy-Teams.

Als weitere Wegmarken will er bei den Profis «noch besser in Fahrt kommen» und Ende Jahr an die U20-WM im westkanadischen Vancouver und Victoria reisen. Als Ziel setzt sich Leuenberger, sich in den nächsten zwei Saisons als NL-Stammspieler zu etablieren.

Angesichts seiner Zielstrebigkeit und seines spielerischen Potenzials scheint es eine Frage der Zeit zu sein, bis er den nächsten Schritt dorthin erreicht: das erste Tor zu erzielen.

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