Neue Saison mit Fest eröffnet

Was FCL-Fans erwarten: einen Stürmer und Zoff mit Alpstaeg

Marco (links) und Fabian freuen sich auf die neue Saison.

(Bild: pze)

Der FCL eröffnet die Spielzeit 2018/2019 und präsentiert das neue Auswärtsdress. Die Fans sind guter Dinge für die neue Saison, der Abstiegskampf soll der Vergangenheit angehören. Doch in einem Punkt ist man sich sicher: Krisenfrei kommt der FCL nicht durch die Saison. Daran schuld ist auch der neue Trainer.

In der Schweiz muss man 2018 eigentlich nie auf Fussball verzichten. Kaum neigt sich die Weltmeisterschaft ihrem Ende entgegen, beginnt bereits wieder die Super-League-Saison. Nächstes Wochenende spielt der FC Luzern zu Hause gegen Liganeuling Neuchâtel Xamax. Am Sonntag wurde die Eröffnung der neuen Spielzeit 2018/2019 mit einem Fest gefeiert. Dabei gaben sich Spieler wie Trainer volksnah.

Mit Bier, Wurst oder Cola ausgerüstet, schlenderten die Anwesenden vom Kids-Training in der Swissporarena zu den von Sponsoren und Partnern angebotenen Spielen vor dem Stadion, weiter zur Bühne, wo Ballkünstler ihren Auftritt hatten. Neben Fotos mit den Maskottchen konnten bei der Fanarbeit beispielsweise Büchsen mit dem Aufdruck aller Super-League-Vereine mit Bällen beworfen werden. Auf der Allmend herrschte am Sonntag Quartierfeststimmung.

Kein Abstiegskampf … hoffentlich

Die Laune der anwesenden FCL-Fans war sehr gut. Man freut sich auf die nächste Saison. Man ist sich einig: Dieses Jahr gibt’s keinen Abstiegskampf. Was bei den einen Überzeugung ist, klingt bei anderen eher wie eine Bitte ans Team.

Von links: Marc, Thomas, Michaela und Ruedi.

Von links: Marc, Thomas, Michaela und Ruedi.

(Bild: pze)

Grundsätzlich sieht man den FC Luzern im Mittelfeld der Tabelle. «Wenn alle fit bleiben, ist mit dieser Mannschaft das möglich», sagt Urs. Er ist mit seinem Sohn vor Ort. «Hoffentlich spielen sie keinen Angsthasenfussball», ergänzt er lachend. «Zu erwartungsvoll darf man nie sein», sagt ein weiterer FCL-Fan, Fabian. «Dritter oder vierter Platz wäre machbar», ist sich hingegen Ruedi sicher. Seine Begleitung Michaela ergänzt: «Wir gehen positiv in die nächste Saison!»

Auswärts wieder in Weiss

Dann traten die FCL-Spieler einer nach dem anderen auf die kleine Bühne vor der Swissporarena. Die neuen Auswärtstrikots wurden präsentiert. Die Farbe des Torwartdresses, gezeigt von FCL-Urgestein David Zibung, wurde noch während der vergangenen Saison von Jonas Omlin bestimmt. Zibung meinte, er selber möge es farbiger, doch wichtiger als das Outfit sei sowieso, ob die Torhüter auch Bälle fangen würden. Das neue Auswärtstrikot der Feldspieler ist in Weiss gehalten, analog zum neuen Heimdress mit blauen Sprenkeln versehen. «Zu Hause blau, auswärts wieder weiss, so können wir unsere Farben perfekt vertreten», sagt Captain Claudio Lustenberger dazu.

«Ich hoffe nicht, dass die Mannschaft schon komplett ist.»

René Weiler, FCL-Trainer

Bei den Fans fällt das Verdikt unterschiedlich aus. Viele finden es gelungen, gewisse werden es sich vor Ort bereits kaufen. Andere sind skeptischer. FCL-Supporter Urs sagt ausweichend: «Ich fand das Gelb im Auswärtstrikot ganz schön.» Er habe das neue aber noch nicht aus der Nähe gesehen, also wolle er nicht abschliessend urteilen, sagt er schmunzelnd. 

Fans und Trainer wollen Transfers sehen

Nach der neuen Montur wurde die gesamte A-Mannschaft vorgestellt. Zum Schluss der Vorstellungsrunde betrat Neo-Trainer René Weiler die Bühne. Der Kommentator fragte – aufs Trikot bezogen –, wie es ihm gefalle, die komplette Mannschaft im neuen Dress zu sehen. Weilers Antwort kam zumindest für den Moderator überraschend: «Ich hoffe nicht, dass die Mannschaft schon komplett ist.» Er deutet damit erneut seine Intention an, das Team noch zu verstärken (zentralplus berichtete).

An der FCL-Saisoneröffnung dreht sich alles um den Fussball:

Auch beim Thema Transfers sieht es die FCL-Fangemeinde gleich wie ihr Trainer. Die Transfers der beiden neuen Torhüter Mirko Salvi und Loïc Jacot reichen für die Fans längst nicht aus. Vor allem im Sturm macht man Handlungsbedarf aus. Über den Verbleib Tomi Jurics sind viele unsicher, jemand meint: «Er geht, aber das ist kein grosser Verlust.» Andere hingegen sind sich sicher, dass der Australier und einzige WM-Teilnehmer des FCL auch über die Sommerpause hinaus in der Innerschweiz verweilt – obwohl dieser selber Wechselambitionen geäussert hat (zentralplus berichtete).

Von links: David Zibung, Yannick Schmid und Claudio Lustenberger präsentieren das neue Auswärtsdress.

Von links: David Zibung, Yannick Schmid und Claudio Lustenberger präsentieren das neue Auswärtsdress.

(Bild: pze)

Auch im zentralen Mittelfeld sehen manche nach dem Abgang Hekuran Kryezius (zentralplus berichtete) noch Potenzial, manche haben auch schon Ideen: «Ich hoffe, dass noch ein, zwei einheimische Routiniers geholt werden», sagt Fabian. Er denkt dabei an einen Fabian Lustenberger oder gar einen Valentin Stocker. Dann sei auch in dieser Saison viel möglich.

Doch auch Trainer Weiler ist für die Fans Grund zum Optimismus, gerade nach dem Abgang von Vorgänger Gerardo Seoane (zentralplus berichtete). Viele freuen sich über die Verpflichtung. «Ein taktisches Genie» sei Weiler, sagt FCL-Fan Fabian. Dennoch, Vorschusslorbeeren wolle er nicht verteilen. «Auch er muss sich beweisen», sagt er. «Weiler hat die gleiche Philosophie wie Seoane: Kampf und Laufbereitschaft braucht’s, um mit dieser Mannschaft etwas zu erreichen», sagt ein anderer Fan.

Interne Querelen auch dieses Jahr?

Beinahe mit Galgenhumor nehmen die Fans die wiederkehrenden internen Querelen beim FC Luzern. Eigentlich glaubt keiner so wirklich daran, dass ihr Fussballverein eine ganze Saison ohne Probleme durchstehen wird. Vor allem die Kombination Alpstaeg – Weiler macht vielen Sorgen.

Fabian (links) und Dario glauben, dass der FCL einen neuen Stürmer braucht.

Fabian (links) und Dario glauben, dass der FCL einen neuen Stürmer braucht.

(Bild: pze)

«Weiler sagt seine Meinung», sagt Ruedi, «das wird nicht allen passen.» Doch nicht nur die klare Linie könnte für Sprengstoff sorgen. «Weiler ist sehr schnell eingeschnappt», weiss ein Fan, «da könnten er und Bernhard Alpstaeg schon schnell aneinandergeraten, vor allem wenn es nicht läuft.» Sollte es Probleme geben, wären auch die Sympathien bereits klar verteilt. Ruedi sagt, ohne lange überlegen zu müssen: «Wir stehen zu 100 Prozent hinter dem Trainer.»

So feierte die Fussballinnerschweiz den Saisonbeginn. Am Abend wurde noch der WM-Finale live übertragen. Unter den aufgestellten Zelten fanden die Menschen sogar Schutz vor dem aufziehenden Gewitter. Es bleibt für den FCL zu hoffen, dass die dunklen Wolken kein Zeichen für eine weitere turbulente Saison sind.

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