Projekt von EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel

Chamer Sportzentrum «OYM» wird gegen 100 Millionen kosten

Emsiges Treiben auf der OYM-Baustelle, immer mit dem grossen Ziel Eröffnung Anfang 2020 vor den Augen. (Bild: sib)

In Cham entsteht momentan das «OYM» – ein Kompetenzzentrum, wo Spitzensport und Forschung vereint werden sollen. Seit dem Spatenstich im vergangenen Jahr geht es rasant vorwärts, denn in zwei Jahren soll die Eishockey-Nati hier trainieren. Rasant steigen auch die Kosten des Projekts von EVZ-Präsident Hans-Peter Strebel, die sich wohl verdoppeln dürften.

Im Lorzenpark in der Chamer Peripherie geht es voran: An der Knonauerstrasse entsteht das Kompetenzzentrum für Spitzenathletik und Forschung «OYM» (zentralplus berichtete). Seit dem Spatenstich im letzten August entwickelt sich das Gelände in rasantem Tempo weiter. Auf der Webseite kann man den Fortschritt per Webcam mitverfolgen.

Aktuellster Stand: «Mitte Juli sollen die Stahlgerüste für die Eishalle stehen», so der Luzerner Ex-Stadtpräsident Stefan Roth. Er ist Vorsitzender der OYM-Geschäftsleitung. Die OYM-Macher um Roth, Geschäftsleitungsmitglied und Leiter Forschung und Athletik Marco Toigo sowie Financier Hans-Peter Strebel gaben vergangenes Jahr bekannt, sie wollten das Zentrum Anfang 2020 eröffnen. Dies schien ein ambitioniertes Ziel zu sein.

Zeitplan auf Hockey-Nati ausgerichtet

Doch: «Wir sind dafür absolut im Zeitplan», sagt Roth. Für den herausfordernden Zeitplan gibt es einen guten Grund. «In zwei Jahren steigt in der Schweiz die Eishockey-WM. Unser Ziel ist es, dass die Schweizer ‹Nati› im März und April 2020 bei uns ihr Vorbereitungscamp absolvieren kann», erklärt der Luzerner.

«Wir führen derzeit viele Gespräche mit Verbänden, Funktionären und Athleten.»

Stefan Roth, Vorsitzender OYM-Geschäftsleitung

Bis es so weit ist, gibt es noch einiges zu tun. Ende Jahr soll der Rohbau fertig sein, bevor es nächstes Jahr an die Inneneinrichtung geht. Ende 2019 soll der Bau dann fixfertig abgeschlossen sein. Laut Roth habe es bei den bisherigen Bauarbeiten noch keine grösseren Schwierigkeiten gegeben. Im Gegenteil: «Wir sind auf weniger Felsen gestossen als erwartet.»

Doch nicht nur auf der Baustelle, auch hinter den Kulissen wird das Projekt vorangetrieben. «Wir führen derzeit viele Gespräche mit Verbänden, Funktionären und Athleten auf nationaler Ebene», sagt der Luzerner CVP-Kantonsrat. Dabei würden sie dual vorgehen, wie er erklärt: «Einerseits suchen wir das Gespräch mit potenziellen Zielgruppen. Doch Spitzenathleten sowie nationale Sportverbände kontaktieren uns immer auch öfter direkt.»

Besonders OYM-Interessierte können das Geschehen mittels Webcam mitverfolgen.

Besonders OYM-Interessierte können das Geschehen mittels Webcam mitverfolgen.

(Bild: zVg OYM)

Kosten haben sich verdoppelt

Roth sagt auch: «Dieses Projekt ist etwas komplett Neues.» Entsprechend sei die nationale «Sportwelt» noch nicht auf OYM vorbereitet. «Viele denken bei OYM in erster Linie immer noch bloss an die Infrastruktur. Diese steht jedoch nicht im Vordergrund.» Vielmehr bilde die Verknüpfung von Athletiktraining, Ernährung, wissenschaftlichem Testing, Forschung und Rehabilitation das Herzstück von OYM.

Ganz billig ist das Herzensprojekt von Financier Hans-Peter Strebel jedoch nicht. Er rechnete ursprünglich mit Kosten von mindestens 50 Millionen Franken. Inzwischen gehen die Verantwortlichen vom doppelten Betrag aus.

Die Köpfe hinter dem Projekt Oym: Muskelphysiologe Marco Toigo, Financier Hans-Peter Strebel und Geschäftsführer Stefan Roth.

Die Köpfe hinter dem Projekt Oym: Muskelphysiologe Marco Toigo, Financier Hans-Peter Strebel und Geschäftsführer Stefan Roth.

(Bild: marcelloweiss.ch)

Das Interesse in der Region sei gross. «Ich sehe oft Eltern mit ihren Kindern an der Baustelle stehen und gespannt dem Treiben zuschauen», sagt Roth. Auch in der nationalen Politik finde das Projekt immer mehr Beachtung. Wenn er sich bei Exponenten im Kanton Zug umhöre, falle ihm zudem auf, dass die Leute stolz darauf seien, bald einen Leuchtturm im Bereich Spitzensport zu haben – und nicht in einer für Zug gängigen Branche.

Intensiver Austausch mit dem EVZ

«Bis vor rund einem Jahr waren wir ein klassisches Startup. Inzwischen arbeiten zehn Personen für die OYM AG», so der 57-Jährige. Dazu gehörten Ernährungswissenschaftler, Athletiktrainer, ETH-Absolventen für das wissenschaftliche Testing sowie Mitarbeiter, die für das Business Development zuständig sind.

So soll das Konstrukt im Lorzenpark dereinst aussehen.

So soll das Konstrukt im Lorzenpark dereinst aussehen.

(Bild: zVg OYM)

Einer der Hauptnutzer des Zentrums mit einem Bauvolumen von insgesamt 130’000 Kubikmetern wird der EV Zug sein. Mit dem Verein, der den eingefleischten EVZ-Fan und Vereinspräsidenten Hans-Peter Strebel gewissermassen erst auf die Idee eines solchen Kompetenzzentrums gebracht hat, stehe man in intensivem Austausch. «Dabei geht es darum, eine Schnittstelle zwischen OYM und Bossardarena zu finden», erklärt Stefan Roth. Die Leistungsvereinbarung solle demnächst finalisiert werden.

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