Vertrag des FCL-Punchers läuft im Sommer aus

Kryezius Zunkunftspläne: «Spanien wäre schon cool»

Spielt mit Herzblut beim FC Luzern: Mittelfeldspieler Hekuran Kryeziu.

(Bild: bic)

Hekuran Kryeziu ist eine Leaderfigur beim FC Luzern. Doch sein Vertrag läuft im nächsten Sommer aus. Was sind seine Zukunftspläne? Kurz vor den Weihnachtsferien lässt er sich in die Karten blicken und erklärt, weshalb sich bei ihm auch in der Winterpause einiges um Fussball drehen wird.

Am nächsten Sonntag steht für den FC Luzern das letzte Spiel der Vorrunde an. Vor den wohlverdienten Ferien ist ausgerechnet Leader Young Boys zu Gast in der Swissporarena. Ein positives Resultat würde allen Beteiligten die Festtage sicherlich verschönern.

Gegen die Berner wird wohl auch Hekuran Kryeziu wieder auf dem Platz stehen. Der defensive Mittelfeldspieler war nach seiner roten Karte im Spiel gegen den FC Basel für drei Partien gesperrt worden (zentralplus berichtete). Vor dem letzten Spiel vor Weihnachten hat er mit zentralplus über die vergangenen Wochen und seine Zukunft gesprochen.

Leaderfigur trotz jungem Alter

Dass Kryeziu gegen YB wieder dabei ist, ist für die Mannschaft wichtig. Denn mit seinem Spiel und seiner Erfahrung könne er zur Stabilität der jungen Luzerner Mannschaft beitragen, sagt FCL-Trainer Markus Babbel.

Obwohl er selber noch nicht so alt ist, ist sich Kryeziu seiner Vorbildfunktion in der Mannschaft bewusst. «Ich habe gerade bei den Jungen ein gutes Standing», wie er sagt. Viele würden mit Fragen zur Karriereplanung an ihn gelangen.

«Da ich selber ein Jahr nach Vaduz ausgeliehen wurde, kann ich ihnen in solchen Fragen Tipps geben», so der Küssnachter, der seit der U12 beim FCL spielt. 

Das sagt Hekuran Kryeziu zum Spiel gegen die Young Boys:

 

Frust über die aktuelle Situation

Er gehe mit seiner Art und seinem Charakter voraus und versuche, die anderen mitzureissen, sagt Kryeziu. War also das aggressive Einsteigen gegen Basels Raoul Petretta ein Zeichen an die Mannschaft? Kryeziu verneint. «Wenn es hätte ein Signal sein sollen, dann hätte ich dies nicht erst am Schluss des Spiels getan.»

Vielmehr sei es der angestaute Frust über die Gesamtsituation gewesen. In diesem Moment habe dieser schlicht und einfach überhand genommen. Denn obwohl man eigentlich gut gespielt habe, sei man am Schluss mit leeren Händen dagestanden. 

Unnötiges Foul

«Das Foul war absolut unnötig. Zum Glück habe ich ihn nicht getroffen», gibt sich Kryeziu erleichtert. Da er wegen der roten Karte nicht in die Katakomben durfte, habe er sich per Telefon bei Petretta gemeldet, um sich zu entschuldigen.

Auch wenn die Situation unklug war und Kryeziu die Mannschaft klar geschwächt habe, nimmt Trainer Markus Babbel den Spieler in Schutz. «Ich weiss, dass so was passieren kann. Es ist mir lieber, wenn er mit Emotionen auf dem Platz steht, als dass er den toten Fisch macht», so Babbel.

Babbels Fussball liegt Kryeziu

Dass er innerhalb der Mannschaft eine Leaderposition einnehmen könne, liege allerdings nicht nur an seiner Person und seiner Erfahrung. «Ich habe in dieser Saison sehr viele Spiele gemacht», sagt Kryeziu.

«Das zeigt, dass ich mich in Markus Babbels Spielsystem sehr gut zurechtfinde», sagt Kryeziu. Er verweist auf die grosse Anzahl Starteinsätze, die er unter Babbel im FCL-Dress absolviert hat.

Immer mit vollem Einsatz: FCL-Mittelfeldpuncher Hekuran Kryeziu gegen Basels Luca Zuffi.

Immer mit vollem Einsatz: FCL-Mittelfeldpuncher Hekuran Kryeziu gegen Basels Luca Zuffi.

(Bild: freshfocus/ Martin Meienberger)

Position ist umkämpft

Doch trotz seinen guten Leistungen ist er sich bewusst, dass er stets um seinen Platz in der Mannschaft kämpfen muss. In den drei Spielen, für die Kryeziu gesperrt war, zeigte der junge Marvin Schulz auf seiner Position ansehnliche Leistungen.

«Dass ich mit viel Herzblut bei Luzern spiele, hat man gegen Basel gesehen.»

Hekuran Kryeziu

«Ich hatte auch schon weniger gute Spiele. Die logische Folge war, dass ich dann auf die Bank gesetzt wurde», erinnert sich Kryeziu. Eine Stammplatzgarantie gebe es im heutigen Fussball nicht mehr. Ausser, man heisse Messi oder Ronaldo.

Ronaldos gebe es aber sowohl beim FCL als auch in der gesamten Super League nicht. «Alle sind ersetzbar», so Kryeziu. Wenn man nicht Woche für Woche gute Leistungen zeige, sei der Stammplatz sehr schnell weg.

Italien ideal, Spanien schön

Wie viele Fussballer wird auch Hekuran Kryeziu immer wieder mit Wechselgerüchten konfrontiert. Und auch beim Küssnachter stand der Sprung ins Ausland schon zur Diskussion (zentralplus berichtete). «Jeder Junior träumt davon, einmal im Ausland zu spielen. Das ist bei mit selbstverständlich nicht anders», klemmt er die Diskussion gekonnt ab. 

Er habe jedoch einen Vertrag bis im Sommer 2018. Bis dorthin gäbe es viel Wichtigeres zu tun, als vom nächsten Karriereschritt zu träumen. Im Moment sei die Super League seine Heimat und er fühle sich sehr wohl. Spekulationen seien deshalb überflüssig. «Dass ich mit viel Herzblut bei Luzern spiele, hat man gegen Basel gesehen», so Kryeziu.

Aufgrund seiner Spielweise glaubt er, dass er in Italien sicher gut aufgehoben wäre. Mit Andrea Pirlo hat er denn auch einen Italiener als grosses Vorbild. Am liebsten würde er aber eine Herausforderung in Spanien annehmen, so der defensive Mittelfeldspieler. Aber nicht nur wegen des Fussballs, sondern, weil ihm die Lebensweise der Spanier sehr gefalle. «Das wäre schon cool», sagt Kryeziu. 

Fussball auch über die Festtage

Und was tut ein FCL-Profi eigentlich über die Weihnachtstage? «Die Ferien beginnen erst am Sonntagabend nach dem YB-Spiel», sagt Kryeziu. «Bis dahin gelten sämtliche Gedanken dem bevorstehenden Match.» Aber natürlich freue er sich auf ein paar freie Tage. 

Ohne Fussball geht es auch in den Weihnachtsferien nicht. In den meisten europäischen Topligen gibt es nämlich keine wirkliche Winterpause. In England steht in der Premier League am Stephanstag der so genannte «boxing day» an und in Spanien kommt es am 23. Dezember zum «Clasico» zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid.

Kryeziu freut sich deshalb, dass er wieder mal ein wenig Zeit hat, um sich den ganz Grossen seines Faches zu widmen, wie er sagt. Dies komme während der Saison leider etwas zu kurz. Er wird es sich in den kalten Tagen also regelmässig vor dem Fernseher gemütlich machen.

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