Klub hofft für Stadioninterieur auf Crowdfunding

Ein T-Shirt für die Fans – für den SC Kriens das Stadion

Dani Lütolf von Funders und Klub-Präsident Werner Baumgartner präsentieren den neuen SCK-Bus.

(Bild: giw)

Nach schwierigen Jahren scheint der SC Kriens wieder auf dem Weg nach oben. Nicht nur sportlich läuft es gut, auch der Stadionbau ist in vollem Gange. Nun startet ein wichtiges Crowdfunding – T-Shirts à 100 Franken sollen 194’400 Franken in die Vereinskasse bringen.

Bald ist es so weit – der SC Kriens hat ab nächstem Jahr eine frisch gebaute Heimstätte, etwa zwei Jahre nachdem der Verein seine Pläne erstmals der breiten Öffentlichkeit präsentierte (zentralplus berichtete). Gebaut wird das Stadion inklusive Mantelnutzung von der Luzerner Pensionskasse.

Rund 900 Sitz- und 2’300 Stehplätze bietet das Fussballstadion. Am Freitag wurde der letzte Akt für den Ausbau des neuen 20-Millionen-Fussballpalastes eingeläutet: Im Bellpark Kriens wurde die Lancierung einer der grössten Crowdfunding-Aktionen der Schweizer Sportgeschichte präsentiert.

Abenteuer Stadionbau

Ausserdem informierte die Clubleitung über den Baufortschritt und einen ganz speziellen Bus (siehe Box). «Wir verkaufen 1’944 spezielle Stadionbauer-T-Shirts für 100 Franken», erklärte Präsident Werner Baumgartner bei schönstem Herbstwetter den anwesenden Fans und Projektbeteiligten. Die Zahl 1944 hat als Gründungsdatum des Vereins Symbolcharakter.

Mindestens 194’400 Franken möchte man so sammeln über das Luzerner Crowdfunding Funders. Doch es gibt keine Edelbäder für die Spieler, wie Baumgartner versichert: «Kein Franken wird in Luxus investiert.» Stattdessen wird der Betrag in den Innenausbau des Sportzentrums Kleinfeld fliessen: Garderoben für die Mannschaften, Materialräume, Ausbau des Restaurants, Sanitäranlagen. Diese mochten Gemeinde und Investoren nicht mittragen: «Ein Stadion zu bauen, ist ein Abenteuer», gibt Baumgartner lachend zu Protokoll.

Das neue SCK-Stadion nimmt langsam Form an.

Das neue SCK-Stadion nimmt langsam Form an.

(Bild: Roger Keller / zvg)

Mantelnutzung in Planung

Das Stadion an sich sei längst finanziert, versicherte Baumgartner. Das Crowdfunding sei Startschuss für eine Kampagne, die den Innenausbau vom Erstliga-Standard auf jenen der Challenge League heben soll: «Wir brauchen noch eher eine Million als eine halbe, die wir in den nächsten Monaten auftreiben müssen.»

Ein Trolley im Zeichen des SC Kriens

Am Donnerstag präsentierte der Promotion-League-Klub einen Trolleybus, der ganz dem zweiten Luzerner Spitzenverein gewidmet ist. «Ich freue mich wie ein kleines Kind», sagte SCK-Präsident Werner Baumgartner, als der Bus am Donnerstag beim Bellpark vorfuhr. «Ab jetzt fahren wir grün-weiss durch die blau-weisse Stadt», kommentierte Baumgartner den frisch gestalteten Linienbus der VBL.

Den hat der Verkehrsverbund dem Verein offeriert. Der Trolley wirbt nicht nur für den Verein an sich, sondern weist in grossen Lettern auf die laufende Crowdfunding-Kampagne hin. Für den Hingucker liefen im Hintergrund während neun Monaten intensive Verhandlungen, wie Baumgartner erklärte.

Für das Crowdfunding, das am Donnerstagmittag startete, ist der Klubpräsident äusserst zuversichtlich: «Wir sind ein grosser Verein und haben sehr viele wohlgesinnte Personen im Umfeld.» Es bleiben nun noch 50 Tage, um die Finanzierungshürde zu nehmen.

Auch der Stadionbau laufe nach Plan, alles sei im Lot, erklärt Baumgartner. Neben dem Verein und dem Clubrestaurant gibt es eine sportliche Mantelnutzung. One, die Tochtergesellschaft der Genossenschaft Migros Luzern, wird im Obergeschoss (Ostseite) des neuen Sportzentrums Kleinfeld auf über 1’100 Quadratmetern ein Fitnesscenter betreiben. Im Erdgeschoss wird auf rund 100 Quadratmetern Medbase einziehen, ein ambulanter Medizintherapie-Anbieter. Auf der Südseite des Obergeschosses wird die Sportschule Kriens ihre neuen Unterrichtsräume beziehen.

Der neue Stolz der Krienser: Der Bus ganz im Motto des SCK.

Der neue Stolz der Krienser: Der Bus ganz im Motto des SCK.

(Bild: giw)

Ein familiärer Verein

Auch sportlich läuft es dem Verein trotz erster Niederlage am Mittwoch gegen Nyon gut in der Promotion League, der Verein führt die Tabelle an. Schreibt der Verein in Grün-Weiss gerade sein wichtigstes Kapitel seiner Clubgeschichte?

Sowohl Sportchef Bruno Galliker als auch Werner Baumgartner würden den Aufstieg diese Saison bei gleichzeitiger Eröffnung des neuen Stadions als perfekte Version bezeichnen. Doch es müsse nicht zwingend sein. Galliker: «Klar ist der Aufstieg mittelfristig unser Ziel.» Doch wichtiger sei, nach den eher schwierigen vergangenen Jahren ein starkes Fundament zu schaffen. Das neue Stadion sei dabei ein wichtiges Element.

Der Verein ist sehr familiär, hier kennt man sich. Man setzt bewusst auf die Regionalität und die Tradition als Ausbildungsverein. Galliker, der Ur-Krienser, der bereits 1972 als Junge für den Verein kickte, verkörpert diese Philosophie ausgezeichnet. Das grosse Geld sucht man nicht am Fusse des Pilatus: «Wir brauchen keine Investoren aus Katar», findet der langjährige Sportchef. 

Themen
Deine Ideefür das Community-Voting

Die Redaktion sichtet die Ideen regelmässig und erstellt daraus monatliche Votings. Mehr zu unseren Regeln, wenn du dich an unseren Redaktionstisch setzt.

Deine Meinung ist gefragt
Deine E-Mailadresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Bitte beachte unsere Netiquette.
Zeichenanzahl: 0 / 1500.


0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon