Sicherheitschef Amin Ghiasi im Gespräch

Der neue Herr über 80 Angestellte, Funktionäre und Freiwillige beim EVZ

Feiernde Fans beim EVZ: Den neuen Sicherheitschef bekommen sie noch nicht zu Gesicht.

(Bild: Fabrizio Vignali / Montage: lob)

Der EVZ hat sich intern neu aufgestellt: Für die Organisation des Spielbetriebs gibt es eine neue Abteilung und einen neuen Chef. Amin Ghiasi heisst der  Mann, der ab Ende Oktober das Zepter schwingen wird. Im zentralplus-Interview stellt er sich erstmals den Fans vor – wenn auch ohne Foto.

Am vergangenen Mittwoch gab der EVZ den Namen des neuen Sicherheitsverantwortlichen bekannt (zentralplus berichtete). Nach der überraschenden Abwahl von François Stocker (zentralplus berichtete) hat man den Sicherheitsbereich beim Eissportverein umstrukturiert. Das Resultat: eine neue Abteilung für die Organisation des Spielbetriebs namens Operations. Ein angebrachter und zeitgemässer Entscheid, findet der neue Leiter Amin Ghiasi. Für den Dialog mit den Fanclubs will er auf ein einfaches Konzept setzen.

zentralplus: Herr Ghiasi, Sie sind beim EVZ als Leiter Operations zukünftig für die Sicherheit verantwortlich. Ihre ersten Worte an Leser und Fans?

Amin Ghiasi: Zu sehen, wie stark sich die Fans des EVZ mit ihrer Mannschaft identifizieren und sich für ihren Club einsetzen, zeigt mir, dass der EVZ auf dem richtigen Weg ist. Viele Fans leisten zudem ehrenamtliche Arbeit und setzen sich so tagtäglich für den EVZ ein. Wir werden auch in Zukunft gemeinsam alles daransetzen, damit die sportlichen Leistungen im Vordergrund stehen und wir dadurch unsere Mannschaft zu Höchstleistungen motivieren können.

Man kennt Sie bisher kaum – stellen Sie sich kurz vor.

Ghiasi: Ich bin 38 und wohne in Zürich. Nach meiner Lehre als Polymechaniker habe ich die Ausbildung zum Polizisten absolviert, Kriminologie sowie Wirtschaftsstrafrecht studiert. Nebst Erfahrungen bei privaten und öffentlichen Sicherheitsorganisationen war ich auch am Bundesverwaltungsgericht und bei der Direktion des Innern des Kantons Zug tätig. Privat versuche ich, so oft wie möglich Sport zu machen. Ich spiele Tennis, gehe ins Fitness und schwimme gerne. Respekt und Anstand werden bei mir gross geschrieben.

Zuger Fans jubeln nach dem Sieg.

Zuger Fans jubeln nach dem Sieg.

(Bild: Fabrizio Vignali)

Was hat Sie an der Stelle gereizt?

Ghiasi: Zu meinen Aufgaben gehört, gemeinsam mit unseren Sicherheitspartnern und unseren Funktionären den Spielbetrieb zu garantieren. Dafür braucht es neben einer professionellen und strukturierten Organisation auch eine grosse Portion Leidenschaft für den Sport. Dazu darf man nicht ausser Acht lassen, dass sich die Spielbesucher trotz gewissen Restriktionen – wie etwa gesetzlichen Vorgaben – im Stadion wohlfühlen müssen. Sich diesen spannenden Herausforderungen zu stellen und gleichzeitig Erfahrungswerte und Ideen einfliessen zu lassen, war nebst meiner EVZ-Passion der Grund für meine Bewerbung.

«Die Strukturen und die Grösse, welche der EVZ in den letzten Jahren angenommen hat, rechtfertigen diesen Entscheid.»

Amin Ghiasi, Leiter Operations des EVZ

Wie sind Sie an den EVZ – oder umgekehrt – gekommen? Gab es eine Ausschreibung um die Stelle, oder wurden Sie angefragt?

Ghiasi: Ich habe von der Abwahl erfahren, wurde darauf angesprochen und habe dann meine Bewerbung an CEO Patrick Lengwiler geschickt.

Wenn man sich die Medienmitteilung anschaut, gehören neben der Sicherheit künftig sehr viele Bereiche zum Operations – zum Beispiel Klubadministration, Ticketing oder Zutritt. Sind Sie zuversichtlich, dies alles problemlos zu vereinen?

Ghiasi: Wie Sie lesen konnten, wurde die Abteilung Operations neu aufgestellt und in die Geschäftsleitung des EVZ eingegliedert. Ich bin zuversichtlich und erachte den Entscheid als sehr angebracht und zeitgemäss. Die Strukturen und die Grösse, welche der EVZ in den letzten Jahren angenommen hat, rechtfertigen diesen Entscheid und ich denke, dass mit dieser Struktur die genannten Aufgaben gut zu vereinbaren sind.

Wie viele Angestellte werden Sie als Abteilungsleiter unter sich haben?

Ghiasi: In meiner Abteilung gibt es zwei Festangestellte. An einem Matchtag können es – je nach Spiel – zwischen 20 und 80 Angestellte, Funktionäre und Freiwillige sein.

Ab wann werden Sie offiziell loslegen?

Ghiasi: Ab Ende Oktober 2017.

Meine Devise ist: «Keep it simple.»

Welchen Eindruck haben Sie von der Klub-Organisation?

Ghiasi: Man spürt die Leidenschaft und die Verbundenheit mit dem Club bei jedem einzelnen Mitarbeiter. Alle ziehen gemeinsam an einem Strick, in der Geschäftsleitung ist ein sehr angenehmes und kollegiales Klima vorhanden.

Für Ihren Vorgänger war der Dialog mit den Fans offenbar nicht immer einfach – was ist Ihr Konzept dafür?

Ghiasi: Ich bin leider noch nicht dazu gekommen, alle Fandelegierten und Fan-Verantwortlichen persönlich kennenzulernen. Mir ist es jedoch sehr wichtig, Probleme so früh wie möglich anzugehen, um gemeinsam dafür eine Lösung zu finden. Man muss daher die Kommunikation und die Kommunikationswege ganz einfach und kurz halten. Meine Devise ist daher: «Keep it simple», dann erübrigen sich bereits schon viele Probleme.

«Für mich muss der Sport im Vordergrund stehen.»

Gibt es einen Bereich, den Sie als Erstes umstellen werden?

Ghiasi: Im Moment besteht keine Notwendigkeit, etwas umzustellen. Unser Sicherheitsdispositiv ist sehr gut aufgestellt. Wir überprüfen die Lage laufend und stehen in enger Verbindung mit unseren Sicherheitspartnern.

Möglicherweise werden Sie nun vermehrt in der Öffentlichkeit stehen – macht Ihnen das etwas aus?

Ghiasi: Wie gesagt, für mich muss der Sport im Vordergrund stehen. Es wäre aus meiner Sicht unangebracht, wenn sich einzelne Personen in den Mittelpunkt stellen würden. Wir setzen alles daran, damit der Sport in den Fokus gerückt wird.

Sie erwähnten am Anfang Ihre EVZ-Passion – also sind Sie auch privat ein Fan?

Ghiasi: Ja. Wegen der Arbeit konnte ich früher nicht oft an Spielen dabei sein, ab jetzt wird es jedoch anders werden.

Wagen Sie eine Prognose: Wie schneidet der EVZ ab?

Ghiasi: Ich kann dazu nur so viel sagen: Ich würde mich sehr darüber freuen, meine erste Meisterfeier in Zug organisieren zu dürfen …

Anmerkung: zentralplus hat vom neuen Operations-Leiter kein Foto zur Verfügung, da Amin Ghiasi das offizielle EVZ-Foto abwarten möchte.

Anfangs September hat der EVZ ausgiebig den 50. Geburtstag gefeiert – Amin Ghiasi wünscht sich für die nächste Saison hier auch die Meisterfeier.

Anfangs September hat der EVZ ausgiebig den 50. Geburtstag gefeiert – Amin Ghiasi wünscht sich für die nächste Saison hier auch die Meisterfeier.

(Bild: Facebook EVZ)

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