FCL-Marketingmaschine und der «Tatort»-Kommissar

Wie der FCL zur besten Sendezeit zu Gratiswerbung kommt

Hätte gerne einmal in der Swissporarena gedreht: Stefan Gubser als noch-«Tatort»-Kommissar Flückiger.

(Bild: Montage les)

War da nicht Sommerpause? – Von wegen! Der FCL ist derzeit mit seinem Kroatien-Abenteuer beschäftigt, während man sich zu Hause in neuste Marketingaktivitäten kniet: Ein Riesen-FCL-Banner prangt neu am Stadion. Und dann hilft gar ein schöner Zufall kräftig mit: Beim aktuellen Dreh zum neuen «Tatort» im KKL outet sich ein prominenter Kommissar als Fan.

Als Marcel Kälin seinen Job als FCL-CEO antrat, ortete er schnell ein Problem. Der Club sei nicht präsent. Ja noch schlimmer, wer an der Swissporarena vorbeigehe, spüre den Verein gar nicht. «Es ist ein Armutszeugnis, wenn ein Besucher nicht weiss, dass hier der FCL zu Hause ist», sagte er im zentralplus-Interview. Nun hat Kälin das Problem gelöst.

An der Ecke Richtung Asphaltplatz vor der Messehalle hängt neu ein etwa 3 mal 4 Meter grosses blaues Banner. Darauf prominent zu sehen das FCL-Logo und der Slogan: «Mein FCL. Seit 1901. Für immer.» Wie viel Identifikation der Club damit wirklich schafft, steht in den Sternen. Positiv zu werten ist allerdings, dass CEO Kälin sein Wort hält. Wenn sich der FC Luzern als verlässlicher Partner positionieren kann, so ist man schon einen guten Schritt weitergekommen.

Kommissar Flückiger ist neu FCL-Fan

Seit diesem Dienstagabend wird im KKL der neue «Tatort» gedreht. Der Film trägt den Arbeitstitel «Alte Männer sterben nicht» und ist eine aussergewöhnliche Produktion. Gedreht wird ein sogenannter One-Take. «Einen Film als One-Take zu realisieren, ist eine völlig neue Erfahrung. Auch für den Zuschauer», sagt Regisseur Dani Levy im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zentralschweiz». Der Fernsehzuschauer sei quasi live dabei und erlebe, was die Kamera als sein Auge sehe. «Man wird nie betrogen durch Schnitte oder Sprünge. Das ergibt ein unmittelbares Erlebnis, das nicht zu vergleichen ist mit einem inszenierten Film.»

Damit hat der FC Luzern auf den ersten Blick genau gar nichts zu tun. Doch auf Twitter verrieten die Macher ein spannendes Detail aus dem Drehbuch.

Die drei Hauptbeteiligten. Von links: Delia Mayer, Dani Levy und Stefan Gubser:


 

Gratiswerbung im «Tatort»

«Das Outfit passt hervorragend zum neuen Drehbuch, in dem Kommissar Flückiger von einem Fussballmatch zum Tatort gerufen wird», sagt Nadine Gliesche, Mediensprecherin Kultur des SRF, auf Anfrage. Mit dem FCL sei man aber keinen Marketing-Deal eingegangen. «Weder ist unser Kommissar der neue Botschafter noch floss Geld vom FCL in den ‹Tatort›», sagt Gliesche.

Trotzdem wird man sich beim FCL über die zusätzliche Plattform freuen. TV-Werbung zur besten Sendezeit am Sonntagabend – und erst noch gratis – welcher Marketingfachmann würde da keine Höhensprünge machen?

Und Kommissar Reto Flückiger ist mit seiner Fussballaffinität längst nicht der einzige Tatort-Akteur, wie folgende Beispiele zeigen:

Kommissar Thiel im Tatort Münster trägt ganz oft Sankt Pauli Outfits:


 

Im Dortmunder Tatort schläft Kommissar Kossik gar in BVB-Bettwäsche:


 

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