Nach dem dritten Triumph über den HC Davos

Noch ein letzter Sieg bis zum Final-Traum

Jubel zum 4:2 bei Zugs Torschütze Dominic Lammer und dem Team.

(Bild: Melanie Duchene / EQ Images)

Nach zuletzt zwei Niederlagen gelang dem EV Zug im fünften Spiel der Halbfinalserie die gewünschte Reaktion. Mit dem 4:3-Sieg über den HC Davos in der ausverkauften Bossard Arena trennt die Zuger noch ein Sieg von der ersten Final-Teilnahme seit dem Gewinn des Meistertitels 1998.

Zunächst deutete wenig auf einen Zuger Triumph hin. Die Davoser legten wie die Feuerwehr los und kreierten gleich im ersten Einsatz zwei Top-Chancen. Bereits nach einer Minute belohnte sie Beat Forster mit dem Führungstreffer für den fulminanten Start. Die Zuger liessen sich davon jedoch wenig beeindrucken und fanden je länger, desto besser in die Partie. In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit Torchancen auf beiden Seiten und insgesamt vier Toren, wobei der HCD sieben Minuten vor Drittelspause dank einem glücklichen Treffer – Jörg schoss den am Boden liegenden Grossmann an, worauf die Scheibe ins Tor kullerte – die zwischenzeitliche Führung der Zuger ausgleichen konnte.

Wesentliche Steigerung gegenüber der letzten Partie

Das zweite Drittel verlief weit ereignisarmer, doch konnten die Zuger den Grundstein für den Sieg legen. Im Powerplay erzielte Immonen den erneuten Führungstreffer. Somit hat er bei allen drei Zuger Siegen in dieser Serie jeweils das dritte Zuger Tor markiert. Nach diesem Treffer schauten die Zuger nicht mehr zurück und konnten letztlich souverän den zweiten Heimsieg gegen Davos sichern.

Die Zuger traten im Vergleich zur Partie vom Dienstag stark verbessert auf. Sven Senteler, der zum Matchwinner gekürt wurde, erklärt die Steigerung: «Wir haben unser Spiel gespielt und das nötige Glück gehabt.» Offensichtlich ist die Steigerung im Powerplay. Nach einer Nullnummer konnten die Zuger diesmal zwei Treffer markieren – und erhielten vor allem keinen.

Mindestens ebenso wichtig war, dass das Heimteam das Spiel bei vollem Spielerbestand ausgeglichener gestalten konnte. Über weite Strecken erarbeiteten sie sich sogar die besseren Chancen als die Bündner. Sie konnten die Räume in der neutralen Zone eng machen, sodass die Gäste selten mit ihrem überfallartigen Aufbauspiel in die Zuger Zone stürmen konnten. Den Davosern gelang es mit Ausnahme der letzten drei Minuten nie, eine längere Druckphase im Zuger Drittel aufzusetzen. Auch den letzten Sturmlauf überlebten die Zuger, weil sie sich nicht nach hinten drängen liessen und sich in der hektischen Schlussphase immer wieder geschickt befreien konnten. Und wenn die Davoser die Zuger Mauer durchbrechen konnten, stand ihnen immer noch Tobias Stephan im Weg. Der Zuger Schlussmann liess sich nicht beunruhigen und war einmal mehr ein sicherer Rückhalt.

Starke Linie um Immonen

Zudem konnten die Zuger bei Puck-Gewinnen die eigene Zone deutlich schneller verlassen und sich so einige gefährliche Chancen erarbeiten, so auch das 2:1, als Grossmann und Senteler nach einem schnell vorgetragenen Angriff eine Überzahl auf den linken Flügel ausnutzen konnten. Überhaupt war die Linie um Klingberg, Immonen und Senteler die offensiv gefährlichste. Die beiden Skandinavier erzielten je einen Treffer in Überzahl, Senteler einen bei numerischem Gleichstand. Zudem provozierten die drei mit ihrem physisch intensiven und robusten Druckspiel einige Davoser Strafen.

«Wir haben heute ein gutes Gefühl gehabt»

Sven Senteler, EV Zug

Den starken Auftritt seiner Linie führt Flügel Senteler darauf zurück, «dass wir heute viel Dampf gemacht und ein gutes Gefühl gehabt haben.» So fiel es auch nicht ins Gewicht, dass die Linie um Holden, Suri und Topscorer Martschini einen diskreten Abend einzog und letzterer weiterhin auf sein erstes Playoff-Tor wartet.

Nicht zu viele Gedanken an den Final verlieren

Nun brauchen die Zuger noch einen Sieg, um erstmals seit 19 Jahren in das Playoff-Finale einzuziehen und gegen den SC Bern um die Meisterschaft zu kämpfen. Bereits am Samstag könnte es so weit sein. Doch Senteler, der schon 2014 mit den ZSC Lions den Meistertitel gewonnen hat, warnt davor, zu viele Gedanken an die verlockende Ausgangslage zu verlieren. «Wir müssen spielen, als ob es 0:0 in der Serie stehen würde und unser Spiel durchziehen». Denn noch bleibe ein hartes Stück Arbeit. Trotzdem kennt er das Rezept, um die Serie vorzeitig zu beenden: «Davos wird wie immer mit Vollgas kommen. Wir müssen cool bleiben und während 60 Minuten konzentriert kämpfen.»

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