EVZ-Gerüst für nächste Saison steht

Lammer: «Ich habe nie den Gedanken gehabt, wegzulaufen»

Fühlt sich wohl beim EVZ: Dominic Lammer (links).

(Bild: EVZ)

Mitte November dreht sich in der National League A bereits wieder das Transfer-Karussell für die kommende Saison. Der EV Zug hat zwar noch keinen neuen Spieler verpflichtet, dennoch war der Sportchef nicht untätig. Im Gegenteil: Bereits mit fünf Spielern hat er die Arbeitspapiere über die laufende Saison hinaus erneuert.

EVZ-Sportchef Reto Kläy bastelt am Kader für die nächste Saison. In den letzten Wochen konnte er gleich fünf Spielerverträge verlängern. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, denn Dominik Schlumpf (25) und Santeri Alatalo (26) gehören zu den besten jüngeren Schweizer Verteidigern. Ex-Captain Fabian Schnyder (30) ist weiterhin ein wichtiger Führungsspieler und Dominic Lammer (24) sowie Sven Senteler (24) konnten in letzter Zeit ihr unbestrittenes Potenzial immer öfters ausschöpfen.

Die Verlängerungen mit Schlumpf, Alatalo, Lammer, Senteler und Schnyder ergänzen das Gerüst des EVZ, bestehend aus den Nationalmannschaftsspielern Torhüter Stephan, den Verteidigern Diaz, Grossmann, Helbling sowie den Stürmern Martschini und Suri, die ebenso wie Verteidiger Morant und Center Diem über weiterlaufende Verträge verfügen.

Die Pendenzenliste des Sportchefs

Nach den bereits kommunizierten Abgängen von Verteidiger Erni und Center Peter zu den SCL Tigers ist bei den Schweizer Spielern die Situation von Flügel Zangger, dem jungen Marchon, Ersatzgoalie Haller und Verteidiger Lüthi noch unklar. Wobei Letzterer kaum bleiben wird.

Es ist davon auszugehen, dass der EVZ nur ein bis zwei neue Schweizer Spieler verpflichten und den Kader mit eigenen Junioren aus der Academy wie Fohrler, Geisser, Zehnder oder solchen, die momentan im Ausland Erfahrungen sammeln, wie Stadler, Volejnicek oder Thürkauf, auffüllen wird. Über Spielraum verfügt der EVZ auf den Ausländerpositionen, wo einzig Center McIntyre ein Arbeitspapier für die Saison 2017/18 hat, und bei den Coaches Kreis und Immonen.

Die Klubführung hat bereits angekündigt, dass sie erst nach Saisonende über Verlängerungen mit den ausländischen Stürmern Holden, Immonen und Klingberg sowie dem Coaching-Duo diskutieren wird. Ändern könnte sich dies allenfalls bei Holden im Falle einer frühzeitigen Einbürgerung.

Mit den Verlängerungen sendet Sportchef Kläy ein klares Zeichen dafür, dass er auf Kontinuität setzt und mit der Zusammenstellung des Teams grösstenteils zufrieden ist. Die Spieler ihrerseits bestätigen mit ihrem Treuebekenntnis, dass sie sich im Team wohlfühlen und die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Zukunft des EVZ als erfüllt sehen.

Überzeugende Argumente für Verbleib in Zug

Diese Vermutungen bestätigen sich im Gespräch mit Senteler, Schlumpf und Lammer. «Es gefällt mir sehr gut, ich freue mich, hier zu bleiben. Das Team ist super, ich habe eine Wohnung in Baar. Es ist tipptopp», so Senteler, der letzten Herbst von den ZSC Lions zum EVZ gestossen ist. Auch Schlumpf, der vor zwei Jahren von Lugano gekommen ist, fiel die Entscheidung leicht. «Wir haben eine super Truppe und die Verantwortlichen haben früh signalisiert, dass sie mit mir weiterarbeiten möchten. Momentan passt alles hier. Deshalb war es einfach, hier zu verlängern.»

Neben den soliden sportlichen Leistungen und der offenbar guten Stimmung im Team gehört der EVZ aber auch aus anderen Gründen zu einer populären Adresse. So meint Lammer, der bereits seit über fünf Jahren für den EVZ stürmt, dass «auch alles, was um den EVZ herum läuft, wie die Academy, der Fitnesstrainer und andere Aktivitäten toll» sei und das Gesamtpaket gestimmt habe.

 «Ich habe nie den Gedanken gehabt, wegzulaufen, auch nicht in schwierigeren Zeiten. Dann muss man sein Gesicht und eine Reaktion zeigen.»

Dominic Lammer

Vertrauen in junge Spieler zahlt sich aus

Die drei Spieler haben wie der derzeit verletzte Santeri Alatalo ihre Verträge um jeweils zwei Jahre verlängert und verkörpern die Klubstrategie der letzten Jahre. Alle kamen in jungem Alter nach Zug, wo sie mehr Verantwortung übernehmen konnten und diese gerechtfertigt haben, indem sie sich konstant weiterentwickelt haben. Das Vertrauen zahlt sich nun aus, da sich die umworbenen Spieler für ihre voraussichtlich besten Hockey-Jahre dem EVZ verpflichtet haben.

Ihre Fortschritte zeigen sich besonders in dieser Saison. Senteler hat sich als Top-Neun-Stürmer etabliert und sorgt mit den beiden Söldnern Carl Klingberg und Jarkko Immonen für Torgefahr. Der grossgewachsene Flügel fühlt sich wohl in dieser Linie, ortet allerdings noch Steigerungspotenzial. «Es macht viel Spass, mit ihnen zu spielen», sagt Senteler. «Wir müssen offensiv noch mehr produzieren, aber wir sind eine kämpferische Linie, die immer Vollgas gibt.»

«Bei der Nationalmannschaft einmal zu schnuppern, ist sicher ein Ziel.»

Sven Senteler

Auch Lammer hat sich in dieser Saison noch einmal verbessert und ist nach Topscorer Martschini der treffsicherste Zuger. Der 24-Jährige gehört mittlerweile zu den offensiven Leistungsträgern und ist aus der Bossardarena nicht mehr wegzudenken. «Ich habe nie den Gedanken gehabt, wegzulaufen, auch nicht in schwierigeren Zeiten. Dann muss man sein Gesicht und eine Reaktion zeigen. Und so war es für mich klar, dass ich hier bleiben möchte.»

Schritt für Schritt zu den nächsten Zielen

Die Verteidiger Alatalo und Schlumpf gehören mit ihrem guten Stellungsspiel und der präzisen Angriffsauslösung zu fixen Bestandteilen der zweitbesten Defensive der Liga. Der Finne mit Schweizer Lizenz hat sich vor seiner Verletzung an der Seite von Rafael Diaz im ersten Abwehrpaar durchgesetzt, während Schlumpfs Leistungen mit einem Aufgebot der Nationalmannschaft für den Deutschland-Cup belohnt wurden, was ihn sichtlich gefreut hat. «Wenn ich den Anruf erhalte, bin ich immer happy und gerne dabei. Es ist auf jeden Fall mein Ziel, mich im Stamm der Nati zu etablieren.»

2014 konnte der 25-jährige Zürcher bereits an einer Weltmeisterschaft teilnehmen – eine Erfahrung, die er vielen seiner Teamkollegen voraus hat. Auch Senteler erwähnt die Nationalmannschaft – «dort einmal zu schnuppern, ist sicher ein Ziel». Der 24-Jährige hat dafür im Gegensatz zu seinen Kollegen bereits einen Meistertitel gewinnen können – 2014 mit den ZSC Lions – und ist durchaus zuversichtlich hinsichtlich der Zuger Chancen. «Wir sind bereit, es fehlt nicht mehr viel.»

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