Der FCL sorgt derzeit sportlich nicht für Furore. Aber hey, «nur» noch zwei Siege bis zum Cuptitel. Langsam, aber sicher steigt die Fieberkurve der eingefleischten FCL-Fans an. Und die Cup-Euphorie schwingt auch auf begeisterungsfähige «Hobby-Fans» über. Doch gibt’s noch Tickets?
Die fussballbegeisterten Luzerner haben sich den 29. Mai schon lange fett in der Agenda markiert. Grund: Cupfinal im Zürcher Letzigrund. Zuerst findet aber das letzte Heimspiel dieser Cupsaison statt: der Cup-Halbfinal gegen den FC Lugano am nächsten Mittwoch, 2. März, um 19 Uhr. Natürlich ein absolutes Highlight für die Fans – und für die Spieler. Insbesondere in der zurzeit sportlich schwierigen Situation.
Auf Facebook freute sich der FCL über das Heimspiel:
HEIMSPIEL – der FCL empfängt im Würth Schweizer Cup Halbfinal den FC Lugano! Die Partie findet am Mittwoch, dem 2. März 2016, in der swissporarena statt! #Road2Zurich
Gepostet vom FC Luzern am Sonntag, 13. Dezember 2015
Zibung will endlich einen Kübel
Die Swissporarena soll zu einem richtigen Hexenkessel werden. Mit dem Aufruf «Mer wend de Chöbel!» richtet sich der ewige FCL-Goalie Dave Zibung an die Saisonkartenbesitzer:
«Hier gibt’s Gänsehaut – garantiert! Erleben Sie einen historischen Moment für Blau-Weiss. Unterstützen Sie uns auf dem Weg zum Cupfinal. Wir setzen auf Sie – als ‹12. Mann› können Sie den Traum wahr werden lassen! Ich stand schon dreimal mit dem FCL im Final. Jetzt will ich endlich als Sieger vom Platz gehen.»
Zur Erinnerung: David Zibung stand bereits dreimal im Cupfinal. 2005 ging dieser gegen den FC Zürich mit 3:1 verloren. 2007 folgte eine 0:1-Niederlage gegen den FC Basel. Zibung flog dabei in der Nachspielzeit vom Platz, den umstrittenenen Penalty konnten die Basler verwandeln (sehen Sie hier die Szene im Video). Und 2012 verlor der FCL gegen denselben Gegner mit 4:2 im Elfmeterschiessen.
8000 Tickets bereits weg
Bis vergangenen Mittwoch hatten die Abocard-Besitzer die Möglichkeit, von einem Vorkaufsrecht auf die begehrten Tickets Gebrauch zu machen. Bekanntlich fasst die Swissporarena «nur» 17’000 Plätze (14’000 Sitz- und 3000 Stehplätze). «Etwa zwei Drittel der Saisonkartenbesitzer haben von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch gemacht», sagt FCL-Medienverantwortlicher Max Fischer auf Anfrage. Insgesamt seien bisher rund 8000 Tickets abgesetzt worden. «Das ist rund eine Woche vor dem Spiel ein guter Wert», so Fischer.
«Die Ticket-Einnahmen werden bei Cup-Spielen auf die beiden Clubs je zur Hälfte aufgeteilt.»
Max Fischer, FCL-Medienverantwortlicher
Wer den Match besuchen möchte, kann über die üblichen Vorverkaufsstellen und über die Homepage ein Ticket kaufen (Hier geht’s zur Preisliste). Aus Lugano hätten sich bisher 400 Fans angemeldet, erklärt Fischer. Insgesamt haben 1000 Fans im Gästesektor Platz.
Wie die «Neue Luzerner Zeitung» NLZ schreibt, sind die Verträge von David Zibung (32) und Tomislav Puljic (32) automatisch um ein Jahr bis im Sommer 2017 verlängert worden. Torwart Zibung und Abwehrchef Puljic gehören zu den Leistungsträgern des FCL und sind als Routiniers auch in der aktuellen Situation gefordert.
Ausverkauft zum Dritten?
Der Zuschauerschnitt bei FCL-Heimspielen lag in der Saison 2015/16 bis jetzt bei 11’021 Zuschauer, gibt Fischer bekannt. Insgesamt war die Swissporarena bei FCL-Spielen erst zweimal ausverkauft. Im Eröffnungsspiel gegen den Hamburger SV und im ersten Meisterschaftsspiel gegen den FC Thun. Ausserdem bei den Länderspielen der Schweizer Nationalmannschaft gegen Rumänien, Albanien, Peru und Jamaica sowie gegen Deutschland U-21.
Nun kommt also der FC Lugano in die Swissporarena – zum wohl wichtigsten Spiel in der Ära Babbel. Lugano? Da war doch was. Genau, das letzte Spiel im alten Allmendstadion: das Rückspiel der Barrage in der Saison 2008/2009. Luzern hatte das Hinspiel in Lugano verloren und schaffte den Ligaerhalt nur dank einem überzeugenden 5:0-Sieg. Unvergessen auch die Szene, als der Linienrichter von einer Knallpetarde aus dem Lager der FCL-Fans einen Gehörschaden erlitt und sich der damalige FCL-Präsident Walter Stierli gezwungen sah, den Rest des Spiels als Wachhund direkt bei den Fans mitzuverfolgen – Trainer war damals übrigens: Rolf Fringer …
Und alle, die den FCL schon länger verfolgen, haben natürlich auch noch den erfolgreichen Cupfinal 1992 gegen Lugano in Erinnerung. Nach einem 3:1-Sieg durfte der FCL den zweiten Cupsieg seiner Geschichte feiern. Adrian Knup sorgte mit zwei Treffern in der Verlängerung für die Entscheidung.
Ticket-Einnahmen werden aufgeteilt
Und wie viel verdient der FCL eigentlich mit dem Cup-Halbfinal? «Die Ticket-Einnahmen werden bei Cup-Spielen auf die beiden Clubs je zur Hälfte aufgeteilt», stellt Fischer klar. «Zu den Einnahmen und Ausgaben von einzelnen Spielen geben wir keine detaillierten Zahlen bekannt», so der Medienchef. Die Aufteilung der Ticketeinnahmen käme auch in einem allfälligen Final im Zürcher Letzigrund zum Zug. Das von den Fans wenig beliebte Leichtathletikstadion bietet Platz für 30’000 Zuschauer.
Übrigens: Beim letzten Heimspiel gegen Lugano fand die Ladies Night des FCL statt. Frauen durften vergünstigt ins Stadion – mit dem Ziel, dieses zu füllen. Eine solche Aktion wird dieses Mal wohl nicht nötig sein.
zentral+ berichtete schon ausführlich über die Möglichkeiten, die FCL-Heimspiele zu verfolgen:
Die Swissporarena unter der Lupe: Hitzig, familiär oder komfortabel – der grosse Tribünen-Check Rund 12’000 Fans strömen pro Heimspiel an die FCL-Matches. Und die Swissporarena ist ja bekanntlich so modern und toll, dass man von jedem Platz aus perfekte Sicht hat. Tatsächlich? Wo sitzt oder steht es sich eigentlich am besten? Und welcher Fan sitzt wo? Und warum? Um das herauszufinden, hat sich zentral+ für Sie unter die Fussballanhänger gemischt.
Im Check: Live-Übertragungen in Luzern: In diesen Bars wird mit dem FCL gefeiert und gelitten Fussball macht definitiv mehr Spass in Gesellschaft von Gleichgesinnten. Wer den FCL aber nicht an Auswärtsspiele begleiten mag, hat in Luzern eine grosse Auswahl an illustren Bars, die die Spiele live übertragen. zentral+ hat die Runde gemacht und weiss, wohin welcher Fussballfan am besten passt. Eins vorweg: Raucher haben’s gut.
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