Weihnachtsbilanz EV Zug

Ladehemmung im Heimstadion

Wie weit wird es diese Mannschaft bringen? (Bild: EVZ)

Zur Weihnachtszeit sind knapp zwei Drittel der Eishockey-Qualifikation in der National Liga A gespielt. Höchste Zeit, eine erste Bilanz über die bisherigen Leistungen des EV Zug zu ziehen. Was waren bisherige Höhepunkte? Wo besteht Steigerungspotential?

Der EVZ hat einen überzeugenden und konstanten Saisonstart hingelegt. Dies zeigt sich nicht nur daran, dass das Team momentan den vierten Platz belegt – vielmehr war der EVZ seit dem vierten Spieltag stets im Spitzenquartett klassiert. Diese Konstanz widerspiegelt sich auch in zahlreichen Team- und Einzelspieler-Statistiken.

Die letzten Spiele haben die gute Bilanz zwar etwas getrübt, dennoch gehört der EVZ weiterhin zu den Spitzenteams und liegt nach Verlustpunkten sogar auf dem ersten Platz. Gleichzeitig gibt es ein paar Schwachstellen. Diese gilt es zu verbessern, wenn der EVZ die Saison erfolgreich fortsetzen möchte und einen Coup in den Playoffs landen will. zentral+ hat je drei Punkte herausgegriffen, in denen das Team bisher überzeugen konnte und wo es noch Steigerungspotenzial hat.

Stärkste Defensive der Liga

Obwohl der EVZ in den letzten vier Begegnungen im Schnitt über vier Gegentreffer kassiert hat, hat das Team in der laufenden Saison immer noch am wenigsten Gegentore erhalten. Die Spieler haben das System in der zweiten Saison unter Coach Harold Kreis weiter verinnerlicht und die Fehlerquote in der eigenen Zone im Vergleich zur vergangenen Saison noch einmal reduziert.

Tobias Stephan

Tobias Stephan

Zur starken defensiven Bilanz tragen auch die konstanten Leistungen von Goalie Tobias Stephan bei, der nach Luganos Merzlikins die zweitbeste Fangquote aufweist. Aber auch das Spiel in Unterzahl, in dem der EVZ mit einer Erfolgsquote von 82,61 Prozent die viertbeste Bilanz aufweist, sorgt für das gute Resultat.

Überzeugende Offensive

Mit einer Quote von 3,4 erzielte Tore pro Spiel verfügt der EVZ nach dem HC Davos über die statistisch zweitbeste Offensive der Liga. Die offensive Feuerkraft lässt sich vor allem mit zwei Faktoren erklären. Einerseits sind die Schlüsselspieler sehr verlässlich. Mit Bouchard, Martschini, Holden und Immonen verfügt der EVZ über vier Spieler in den Top Ten der Scorerliste – so viele Spieler wie kein anderes Team der Liga. Andererseits beträgt die Schusseffizienz des EVZ 10,33 Prozent, was bedeutet, dass mehr als jeder zehnte Schuss den Weg ins gegnerische Tor findet. Das stellt zugleich den drittbesten Wert der Liga dar. Dies bei einer gleichzeitig überdurchschnittich hohen Anzahl an Schüssen pro Spiel.

Konstanz in der Mannschaft

Die soliden Leistungen widerspiegeln sich in den wenigen Wechseln in der Mannschaft. Nachdem letzte Saison viele neue Spieler hinzugestossen sind, ist der EVZ mittlerweile zu einer homogenen Einheit zusammengewachsen, die scheinbar genau weiss, was die Coaches von ihnen verlangen.

Erwähnenswert ist, dass fast alle Starspieler bisher überzeugen konnten und ihren Platz im Team gefunden haben. Dementsprechend gut harmonieren die beiden Toplinien und Abwehrpaare, die seit Beginn der Saison nahezu unverändert auftreten. Entgegen kommt den Spielern des EVZ das Glück, von Verletzungen bisher mit wenigen Ausnahmen verschont geblieben zu sein.

Lino Mantschini

Lino Mantschini

Neben dem generell positiven Eindruck der ersten 30 Partien gibt es aber auch einige negative Eindrücke, die es im weiteren Verlauf der Qualifikation zu korrigieren gilt. Im Folgenden drei der augenfälligsten Kleckse im Reinheft der bisherigen Darbietungen.

Fehlende offensive Ausgeglichenheit

Zwar ist die offensive Bilanz insgesamt erfreulich, doch fällt die grosse Abhängigkeit von den beiden Toplinien auf. Im Hinblick auf die Playoffs ist es von enormer Bedeutung, dass auch die dritte und die vierte Linie mehr Torgefahr erzeugen. Diesbezüglich kann man gerade von Dario Bürgler, der auch in dieser Saison noch nicht auf Touren gekommen ist, mehr erwarten.

Durchzogene Heimbilanz

Mit 28 Punkten aus 15 Heimspielen liegt die Heimbilanz des EVZ deutlich unter den Erwartungen. Diese unterdurchschnittliche Ausbeute weckt unangenehme Erinnerungen an die letzten Playoffs, als der EVZ kein einziges seiner drei Heimspiele gegen Davos gewinnen und somit den Heimvorteil nicht ausnutzen konnte.

Josh Holden

Josh Holden

Angstgegner ZSC

Wenn dem EVZ der angestrebte Coup des Meistertitels gelingen soll, wird er wohl früher oder später in den Playoffs auf die ZSC Lions treffen – damit dieses Rencontre erfolgreich endet, muss der EVZ seinen Komplex gegen diesen Gegner ablegen und ein Rezept finden, um die Zürcher schlagen zu können. Dass dies ein schwieriges Unterfangen werden könnte, zeigt die bisherige Saison: Aus allen drei Partien gegen die Lions resultierten Niederlagen.

Sind Sie mit den bisherigen Leistungen des EVZ zufrieden? Wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial? Nutzen Sie die Kommentarfunktion und diskutieren Sie mit!

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