Zuger Skater wollen ins Trockene

Das hehre Ziel: Eine Freestyle-Halle in Zug

Nicht nur skaten wollen die Zuger Jugendlichen: Auch um Parkour zu üben, wünschen sie sich eine Halle. (Bild: zentral+)

Da regt sich etwas in der Zuger Freestyle-Szene. Vor 15 Jahren schloss die Skatehalle «Hypnotic» in Baar ihre Tore. Nun werden Stimmen laut, die sich eine solche Halle zurückwünschen. Noch ist es jedoch bloss ein leises Aufbegehren. Eines, das es in Zeiten der Sparpakete noch schwer haben dürfte.

Skater, Biker und Parkour-Begeisterte: Insgesamt sind es 80 Menschen, die per Online-Formular kundtun, dass sie sich in Zug eine Trainingsmöglichkeit während der kalten Jahreszeit wünschen. So sehr, dass sie nun mobilmachen und mit einem «Freestyle»-Anlass Ende November auf ihr Bedürfnis aufmerksam machen.

Lou Burk ist einer der Drahtzieher der Idee. «Ich habe mich, mithilfe einiger anderen Jungen aus der Skateszene, mit der Jugendarbeit Cham und Hünenberg in Verbindung gesetzt», erklärt er. Das grosse Ziel: «Eine Halle zu finden, die wir über die Wintermonate fix nutzen können.» Denn Optionen, um im Winter zu trainieren, gebe es wenige. «In Zürich gibt es eine sehr kleine Halle, die jedoch immer hoffnungslos überfüllt ist. In Aarau gibt es eine weitere, die aber mehr auf Kinder ausgerichtet ist, die mit ihren Kickboards dort herumtollen.»

Die Mietkosten als Knackpunkt

Dass es schwierig werden dürfte, eine fixe Halle zu erhalten, ist den Initianten bewusst. Jonathan Casu von der Jugendarbeit Hünenberg sagt: «Für den Anlass am 28. November mieten wir die ehemalige Spinnihalle in Baar für einen Tag. Und das kostet uns bereits eine ganze Stange Geld. Diese Kosten können wir zu einem Teil mit Gemeindebeiträgen decken.»

Möglicherweise kommt auch ein Jungendförderbeitrag des Kantons dazu. Doch das sei noch nicht sicher. Ist denn die Saisonmiete im Gewerbepark Lorze, in der ehemaligen Spinnihalle, eine Option? «Wir werden nach dem Anlass sicher mit den neuen Besitzern zusammensitzen und das besprechen. Dabei würden wir eine monatliche Miete anstreben», erklärt Casu. «Dennoch: Wir gehen eigentlich davon aus, dass diese für uns nicht bezahlbar ist.»

«Wenn nur wir von der Jugendarbeit dahinterstehen, hat das Projekt bestimmt keine Chance.»

Jonathan Casu, Jugendarbeiter in Hünenberg

Die Details stehen noch in den Sternen

Überhaupt sei noch nicht klar, wie man die Halle finanzieren könnte. Sprich, wie viel durch die öffentliche Hand, über Sponsoring und über die Eintrittspreise generiert werden könnte. Man stehe mit dem Projekt noch ganz am Anfang.

Geplant ist jedoch in nächster Zeit, dass ein Verein gegründet wird und ein Konzept für eine Hallennutzung entsteht. «Dieses machen wir gemeinsam mit den jungen Freestylern. Wenn nur wir von der Jugendarbeit dahinterstehen, hat das Projekt bestimmt keine Chance», so Casu.

«Wir suchen ja nicht nur eine Halle für eine Saison, sondern wünschen uns eine Lösung, die uns mehrere Jahre erhalten bleibt.»

Lou Burk, Skateboarder

Es ist nun bereits November. Ist man nicht etwas spät dran, sich um eine Winterhalle zu bemühen? Lou Burk relativiert: «Wir suchen ja nicht nur eine Halle für eine Saison, sondern wünschen uns eine Lösung, die uns mehrere Jahre erhalten bleibt.»

Wichtig sei es nun aber zuerst, Aufmerksamkeit zu erhalten. Und dazu sei der Freestyle-Tag gedacht. Dort wird unter anderem eine Parkour-Show geboten, zudem gibt es einen Skate-Wettkampf, der vom Laden «Doodah» durchgeführt wird.

Ob dieser eine Tag die Politiker so sehr beeindrucken wird, dass sie über alle Sparmassnahmen hinwegsehen und der Idee einer Freestyle-Halle etwas abgewinnen können, bleibt offen.

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