EVZ verlängert mit Schlüsselspieler

Fans können sich weiter über «Magic Lino» freuen

Lino Martschini an der Scheibe während eines Meisterschaftsspiels in der vergangenen Saison

(Bild: Martin Meienberger / meienberger-photo.ch)

Dem EV Zug ist es gelungen, den Vertrag mit Lino Martschini vorzeitig für vier weitere Jahre zu verlängern. Damit hat sich eine der wichtigsten EVZ-Personalien noch vor Saisonstart geregelt. Und Sportchef Reto Kläy droht der Konkurrenz.

«Ich sondiere den Markt» – eine Aussage, die Spieler und deren Agenten oftmals machen, wenn der aktuelle Vertrag Ende Saison ausläuft. Denn anders als im Fussball stehen im Eishockey Vereinswechsel eigentlich nur vertragslosen Spielern offen. Und damit auch die Aussicht auf bessere sportliche wie finanzielle Perspektiven.

Wenn der Markt «sondiert» wird, sorgt das aber auch bei Fans, Trainer und Sportchefs für schlaflose Nächte. Denn, testet ein Spieler der eigenen Mannschaft seinen Marktwert, ist nie sicher, ob der Liebling in der nächsten Saison das Clublogo noch auf der Brust trägt. Und zähe Vertragsverhandlungen haben schon manchen betroffenen Spieler, wie auch ganze Teams aus dem Konzept gebracht.

Bester Schweizer Scorer der letzten Saison

Sportchef Reto Kläy freut sich über die Vertragsverlängerung von Lino Martschini.

Sportchef Reto Kläy freut sich über die Vertragsverlängerung von Lino Martschini.

(Bild: zvg)

Das Aufatmen in der EVZ-Gemeinde diesen Mittwoch war dann auch gross. Denn die grösste Sorge ist man bereits vor dem Saisonstart los. Der 22-jährige Nationalspieler Lino Martschini hat seinen Ende der kommenden Saison auslaufenden Vertrag vorzeitig um weitere vier Jahre verlängert. «Lino hat sich als Spieler und Person zu einer absoluten Leader- und Identifikationsfigur entwickelt. Ich bin glücklich, dass wir auch die nächsten Jahre auf ihn zählen können», freut sich Sportchef Reto Kläy über das Bekenntnis des erst 22-jährigen Führungsspielers zum EVZ.

Martschini stammt aus Luzern und hat beim EVZ sämtliche Nachwuchsstufen durchlaufen. Von 2010 bis 2012 spielte er bei den Peterborough Petes in der kanadischen Juniorenliga. «Dies hat ihm sehr gut getan, sowohl spielerisch als auch persönlich», sagt Kläy. Nach seiner Rückkehr erhielt er beim EVZ den ersten Profivertrag und vermochte sich in der höchsten Spielklasse überzeugend durchzusetzen. In der letzten Saison war der schnelle und torgefährliche Flügelstürmer mit 47 Punkten Vierter in der NLA-Scorerliste und somit der beste Schweizer. Und das mit nur 167 Zentimeter Körpergrösse als kleinster Spieler der ganzen Liga.

Nächster Schritt, auch in der Nati

«Dass wir so früh eine Lösung finden konnten, ist für beide Parteien vorteilhaft und wirkt befreiend», sagt Kläy. Es sei legitim, dass sich ein Spieler mit dieser Qualität umschaue, erklärt Kläy. «Auch für Lino stand aber immer im Vordergrund, gemeinsam mit dem EVZ eine Lösung zu finden.» Über mögliche Lohnsummen will Kläy nicht sprechen: «Aber es ist ja klar, dass bei diesem herausragenden Spieler der Markt spielt.»

«Er hat sein maximales Potential noch nicht erreicht.»

Reto Kläy, Sportchef EV Zug

Nicht nur die Zahlen würden für Martschini sprechen, sondern das ganze Erscheinungsbild, so Kläy. «Lino dient als Vorbild für die jungen Spieler und zeigt, was mit einer kleiner Postur möglich ist.» Nun gehe es für ihn darum, konstant seine Leistungen auf hohem Niveau abzurufen. «Er hat sein maximales Potential noch nicht erreicht», verspricht Kläy. Und das Ziel Nationalmannschaft stelle sich für Martschini auch noch. «Er muss sich auch dort auf internationalem Niveau behaupten und seinen Stempel an grossen Turnieren aufdrücken können», fordert Kläy.

Der 22-jährige Nationalspieler Lino Martschini hat seinen Vertrag beim EV Zug um vier Jahre verlängert.

Der 22-jährige Nationalspieler Lino Martschini hat seinen Vertrag beim EV Zug um vier Jahre verlängert.

(Bild: marcelloweiss)

Ausstiegsklausel üblich

Der Vierjahresvertrag beinhaltet eine Ausstiegsklausel für die NHL. Sollte Lino Martschini in die NHL wechseln und vor 2020 wieder in die Schweiz zurückkehren, läuft sein Vertrag beim EVZ automatisch weiter. Dazu Kläy: «Ich traue ihm den Sprung wirklich zu.» NHL-Ausstiegsklauseln hätten zwei Aspekte. «Obwohl ich mich für jeden unserer Spieler sehr freue, wäre der sportliche Verlust natürlich gross. Aber die Ausstiegsklausel zeugt auch von den grossen Ambitionen und kann zu Topleistungen beitragen.»

Am Samstag beginnt für den EVZ die neue Saison auch offiziell. Zum Start der Champions Hockey League trifft der EVZ um 17 Uhr auf das finnische Team Tappara Tampere. Im Anschluss lädt der EVZ alle zum Saisoneröffnungsfest auf dem Arenaplatz ein. Um 20.30 Uhr wird auch das aktuelle Team vorgestellt.

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