Basketballer trotz Nöten wieder erstklassig

Zentralschweizer wagen den Aufstieg

Aufstieg trotzt Geldnot: Die Zentralschweizer Basketballer vom SCB wollen nächste Saison in der Nationalliga A spielen. (Bild: SCB/Sebastiano Morandi)

Lange stand für Swiss Central Basket der Aufstieg in die höchste Liga auf Messers Schneide. Spielerisch haben die Zentralschweizer Basketballer den Aufstieg zwar geschafft – finanziell noch nicht ganz. 

Der Vorstand von Swiss Central Basket (SCB) hat sich für den Entscheid Zeit gelassen. Nach intensiven Wochen voller Diskussionen und der sorgfältigen Abwägung aller Pro- und Contra-Argumente hat man am späten Donnerstagabend den Entschluss gefasst, den NLA-Aufstieg zu wagen. Damit gibt es erstmals nach der Saison 2010/11 und den damaligen «Reuss Rebels» wieder NLA-Basketball in der Zentralschweiz zu sehen.

Nur ein Mini-Budget

Sportlich hat der SCB den Aufstieg in die Nationalliga A bereits Mitte April geschafft – die definitive Zusage liess trotzdem bis jetzt auf sich warten. Obwohl der grosse Geldsegen auch in den vergangenen Wochen ausblieb, hat sich der siebenköpfige Vorstand dazu entschieden, den Aufstieg in Angriff zu nehmen. «Der Aufstieg ist für uns mit viel Aufwand verbunden», sagt Präsident Noldi Huber.

Bisher hat der Verein in der Nationalliga B mit einem Budget von rund 100’000 Franken operiert. In der höchsten Spielklasse müsste man mit etwa dem doppelten Betrag rechnen, erwähnt Huber. «Dieses Ziel haben wir aber leider nicht erreicht.»

«Wir sind auf weitere Gelder angewiesen.»

Noldi Huber, Präsident Swiss Central Basket

Laut Huber werde man nun mit einem «Mini-Budget» aufsteigen. Dieses betrage rund zwei Drittel des angestrebten Ziels. Über Zahlen spricht Huber nicht gerne. «Von uns aus gesehen reicht das», meint er. Man habe sorgfältig gerechnet.

Genehmigung steht noch aus

Nun muss das Budget noch von der Schweizer Basketballliga bestätigt werden. Huber macht sich keine Illusionen: «Unser Budget gehört sicher zu den tiefsten der Liga.» Dennoch rechnet er mit einen positiven Bescheid. «Wir sind guter Hoffnung, dass die Liga unser Budget akzeptiert.» Es sei ausführlich erklärt und begründet. Und natürlich ausgiebig vorbesprochen worden. «Wir erwarten den Entscheid nächste Woche», so Huber.

Sprungbrett für Talente

Swiss Central Basket (SCB) ist als Stützpunkt für folgende Stammvereine aus der Region das Tor zum Spitzensport: BC Buchrain-Ebikon, Emmen Basket, Basketballschule Kriens, STV Luzern Basket, TV Reussbühl Basket, Basketballschule Arth-Goldau, Basketballclub Sarnen und LK Zug Basket. 

Talente aus den Stammvereinen erhalten bei SCB die Chance, interregional und national spielen zu können. Die Stammvereine profitieren ihrerseits dank technischer Unterstützung wie zum Beispiel Kursen und Gasttrainings. 

SCB-Präsident Noldi Huber ist überzeugt: «Ohne Spitzenteam ist auch im Basketball keine Basis zu mobilisieren – und ohne Basis kann keine Spitze heranwachsen.»

Die Geldbeschaffung kam für den SCB offenbar einem Kraftakt gleich. «Wir waren auf die Solidarität unserer Geldgeber, aber auch unserer Mitarbeiter angewiesen», so Huber.

Zwar habe die Spendenaktion ein Echo gezeigt, der Mittelfluss sei aber unter den Erwartungen geblieben. Die Sponsoren- und Gönnersuche laufe deshalb weiter, sagt Huber. «Wir sind auf weitere Gelder angewiesen.»

«Den Mehraufwand stemmen wir nun mit vereinsinternen Massnahmen.» Die langen Abklärungen und Gespräche mit allen Beteiligten hätten laut Huber gezeigt, dass man auf viel guten Willen und Flexibilität stosse.

«Wir sind überzeugt, mit diesem Entscheid den Zentralschweizer Basketball weiter zu entwickeln», hält Noldi Huber fest. Alle würden hinter dem Aufstieg stehen. «Ein grosser Schritt, dem wir mit Freude, aber auch mit dem nötigen Respekt begegnen.»

Eine Chance für den Sport

Auch für SCB-Sportchef und Gründungsmitglied Zoran Popovic ist klar: «Der NLA-Aufstieg ist für die ganze Basketballregion eine riesige Chance. Nach fünf Jahren erfolgreicher Aufbauarbeit ist nun der Zeitpunkt gekommen, um den nächsten grossen Schritt in Angriff zu nehmen.» Popovic betont, dass der Fokus des Vereins – trotz des Aufstiegs – auch weiterhin auf der Nachwuchsförderung liegen soll. «An der Vereinsphilosophie wird nicht gerüttelt.»

«Darauf wollen wir aufbauen.»

Noldi Huber, SCB

Damit fährt der Verein sehr erfolgreich. «Mit der U19 sind wir noch immer im Rennen um den Schweizer Meistertitel», freut sich Präsident Noldi Huber. Und die U16 habe im Cup-Final den zweiten Platz erreicht. «Darauf wollen wir aufbauen.»

Eröffnung Geschäftsstelle

Nebst den zusätzlichen finanziellen Mitteln, die für die NLA nötig seien, habe man auch die Vereinsstrukturen anpassen sowie wichtige Personal-Positionen neu besetzen müssen, erzählt Huber. «Zudem werden wir im Hinblick auf die kommende Saison erstmals eine Geschäftsstelle eröffnen.» Diese werde ihren Standort in der Stadt Luzern haben, wo genau sei aber noch offen.

In den kommenden Wochen gehe es für den SCB vor allem darum, mit minimalen Mitteln möglichst optimale Voraussetzung für die erste NLA-Saison in der fünfjährigen Vereinsgeschichte zu schaffen. Im Fokus steht dabei auch das Kader der ersten Mannschaft, das im Kern gleich bleiben soll, wie Chef-Trainer Danijel Eric erläutert. «Sämtliche Schweizer Spieler haben ihre Zusage für die kommende Saison gegeben.» Laut den SCB-Verantwortlichen soll das Team zudem punktuell mit Profis verstärkt werden. Wieviele und welche das sein werden, ist laut Präsident Noldi Huber noch offen.

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