eat’n drink
Blog

Schnitz und Gwunder: Ässe, trinke und e Prise meh

  • Bewertung★★★★★★★★★★
  • Preiskategorie●●●●●●
  • Küche Schweizerisch
  • Ambiente Gehoben, Traditionell
Zander-Chnusperli mit Pommes und Tartaresauce.

Im Kern von Steinhausen gibt es ein Restaurant, dessen Geschichte weiter zurückreicht, als manch ein Dorfbewohner weiss. Die Wirte des ehemaligen «Löwen» sind in der Region bekannt und haben mit ihrer Rückkehr in die Gemeinde dem alten Löwen – mit dem neuem Namen «Schnitz und Gwunder» – wieder Leben eingehaucht.

Um an einem Samstagabend ein ruhiges ungestörtes Nachtessen zu haben, ist dieses Restaurant definitiv das Falsche. Beide der zwei grossen Säle sowie die kleine Stube waren voll ausgebucht und auch das Hauptrestaurant war nicht schlecht besetzt. Familien mit Kindern, Freunde, Paare und ein Älpler-Trio – Sie alle haben an diesem Abend ebenfalls den Weg ins Zentrum von Steinhausen gefunden. Nur gut, dass wir vorab angerufen haben und so sicher inmitten des Geschehens ein Tisch reserviert ist.

Das Restaurant hat seinen festen Platz in den Herzen der Steinhauserinnen und Steinhausen und ist besser bekannt als «Löwen». Erst vor ein paar Jahren haben zwei neue Wirte das Ganze übernommen und mit dem regional saisonalen Konzept neu eröffnet. Das «Schnitz und Gwunder» serviert, wie es der typisch schweizerische Name schon sagt, mehrheitlich Schweizer Küche. Die Produkte sind aus der Region, saisonal passend und teilweise nach Rezepturen aus Grosis-Zeiten. Die neuen Besitzer haben im Interieur nicht sehr viel verändert. Bei schönem Wetter kann man draussen auf dem Platz die Speisen geniessen.

Wir starten den Abend mit einem Rindfleisch-Tatar als Vorspeise, welches als grosse oder kleine Portion, pikant und mild, angeboten wird. Serviert wird mit getoastetem Brot und Butter sowie einer kleinen Beilage von saurem Gürkchen, Zwiebeln und Kapern. Auf Nachfrage gibt es eine zweite Runde warmes Toastbrot, welches uns aber später auf der Rechnung zu Lasten fällt.

Den «Gluscht» nach einem herbstlichen Wildessen kann man im «Schnitz und Gwunder» gut stillen. Die Karte bietet von Wild-Hack-Tätschli, Hirschfilet, Rehpfeffer und Wildschwein eine Menge, und es findet sich bestimmt für jeden Wildliebhaber etwas. So wird entschieden: Wild-Geschnetzeltes an einer Pilzrahmsauce mit Spätzli und Marroni für mich. Wir bitten um zusätzliches Rotkraut und Rosenkohl, weil das einfach zu einem kompletten Wildmenu dazugehört. Meine Begleitung wählt nach der fleischigen Vorspeise die Zander-Chnusperli mit Pommes und Tartarsauce aus der kleinen Karte. Da beide keine Weintrinker, bleiben wir bei einer Flasche Mineralwasser.

Der Teller mit den Farben von Rahmsauce, Fleisch, Spätzli, Rotkraut und Rosenkohl sieht fantastisch aus. Der Knusperli-Teller wirkt dagegen etwas leer, nur mit Pommes Frites und wenig grüner Dekoration. Das Rotkraut ist gut karamellisiert, die Marroni weich und die Pilze in der Sauce sehen sehr frisch aus. Auch das Fleisch wurde zart gebraten. Die Fischknusperli schmecken nach frischem Fisch und an den Pommes gibt es auch nichts auszusetzen. Auf Nachfrage wird uns sogar eine extra Portion heisser Spätzli gebracht, die von meiner Begleitung nur zu gerne mit der restlichen Rahmsauce verspiesen werden. Um das Dinner richtig zu beenden haben wir zum Schluss ein «Füüfliber-Dessert» zum Teilen bestellt. Das saisonale Überraschungsdessert bestand aus einer Kugel Vanilleglace an warmem Zwetschgen und Himbeer-Kompott.

Preis und Leistung

Frische Zutaten aus der Region in urchig, schweizerischen Rezepten. Für das kleine Tatar zur Vorspeise haben wir 20 Franken bezahlt, wobei die zweite Runde Toastbrot zusätzlich verrechnet wurde. Das Fischknusperli Menu kostet 24.- der Wildteller 34.- plus erneut 5.- Franken für die beiden extra Beilagen. Der Spätzli-Nachschub hingegen war inklusive.
*** von *****

Service

Bedient wurden wir aufmerksam und freundlich, wobei unsere Wassergläser sehr regelmässig nachgefüllt wurden (was allenfalls als störend empfunden werden kann). Auf unsere Extrawünsche wurde jeweils problemlos eingegangen. Zweimal hat die Chefin persönlich nach dem Rechten geschaut.
***** von *****

Ambiente

Die Küche im «Schnitz und Gwunder» überzeugt uns beide und ist im Einklang mit der eher rustikalen Inneneinrichtung und den Holzmöbeln des Restaurants. Wie mein Gegenüber aber richtig bemerkt, scheint es etwas uneinheitlich und wirkt unfertig. Die guten Ansätze in der Gestaltung der Innenräume sind nie ganz durchgezogen. So gefällt zum Beispiel die Wand aus Holzscheitern oder die Ecke aus Schiefersteinen. Der Tresen und die Bar dagegen wirken, in ihrem Rot und mit den Ledersitzen, fehl am Platz. Die Dekoration aus Kürbissen und Stroh hingegen ist sehr lieblich und der Saison angemessen herbstlich integriert.
**(*) von *****

Online-Faktor

Auf der Webseite finden sich alle W-Fragen, die es zu beantworten gibt. Wir selbst machten unsere Reservation online, was mit einem kurzen Telefon bestätigt wurde und einwandfrei geklappt hat. Die Seite ist sehr ausgiebig, macht aber wie schon die Aussenfassade des Gebäudes, einen etwas grauen Eindruck.
**** von *****

Schnitz und Gwunder

Adresse:
Zugerstrasse 1
6312 Steinhausen

Telefon:
+41 740 67 00


E-Mailadresse:
[email protected]Webseite:
http://www.schnitz-und-gwunder.ch

Öffnungszeiten:

Mittwoch-Sonntag: 
11.00 bis 24.00 Uhr
Montag-Dienstag: geschlossen

Karte
Themen
eat’n drink
Blog
So isst zentralplus – Vom Gourmet bis zum Fast-Food – der eat’n drink-Blog befasst sich mit alltäglichen und besonderen gastronomischen Erlebnissen aus den Kantonen Zug und Luzern.
Die Kommentarfunktion für diesen Beitrag wurde deaktiviert.
0 Kommentare
    Apple Store IconGoogle Play Store Icon