Ein Seebad ist deutlich teurer

So viel kosten die eintrittsfreien Badis die Stadt Zug

Vom Sprungturm im Seeliken hüpft es sich bald besser. (Bild: wom)

Während man in den meisten Badis Eintritt bezahlt, sind jene der Stadt Zug gratis. Aus der Antwort auf eine Interpellation wird nun klar, wofür und wie viel die Stadt für die Badis bezahlt. Dabei ist vor allem ein Seebad deutlich teurer als die anderen.

Dass die Stadtzuger Badis für die Badegäste gratis sind, ist schön und gut – doch wie hoch sind eigentlich die Kosten, die dadurch für die Stadt anfallen? Das wollte auch die SVP-Fraktion wissen, welche eine entsprechende Interpellation vom Stadtrat beantwortet bekam.

Die meisten anderen Badis im Kanton Zug verlangen Eintritt. Ein Einzeleintritt für Erwachsene beträgt dabei zwischen zwei und fünf Franken. Die Saisonkarte ist in der Regel etwa 50 Franken, die Spannweite reicht aber von 25 bis zu 60 Franken. Am teuersten sind die Strandbäder in Unterägeri und Hünenberg.

Badis kosten die Stadt 310’000 Franken

Da die Badegäste in der Stadt Zug nicht für die Badis zahlen, tut dies die Stadt. Insgesamt hat sie im Jahr 2018 rund 400’000 Franken für das Seeliken, das Strandbad Zug, die Siehbach-Badi und das Trubikon ausgegeben. Knapp 90’000 Franken sind von den beaufsichtigten beiden Badis zurückgeflossen, womit ungefähr 310’000 Franken aufgewendet werden mussten. Dies entspricht rund 10 Franken je Einwohner.

Das teuerste an den Badis sind die Personalkosten. Dies ist der Antwort des Stadtrates auf die Interpellation zu entnehmen. Entsprechend sind die Siehbach-Badi und die Badeanlage Trubikon, welche unbeaufsichtigt sind, sehr viel günstiger als das Seebad Seeliken und das Strandbad am Chamer Fussweg.

Das Personal kostete im Seebad Seeliken 2018 rund 96’000 Franken, in den vorigen Jahren waren es jeweils etwa 10’000 bis 15’000 Franken weniger. Das liegt daran, dass das Seebad 2018 – dem Hitzesommer sei Dank – knapp zwei Wochen länger geöffnet war.

Auch aufgrund solcher abendlicher Panoramen sind die Zuger Badis äusserst beliebt.

Auch aufgrund solcher abendlicher Panoramen sind die Zuger Badis äusserst beliebt.

(Bild: ewy)

Die Kosten für die Zuger Badis sind aufgeteilt in die «Kostenstelle Sport» und die «Kostenstelle Immobilien». Neben den Personalkosten sind bei der «Kostenstelle Sport» noch «Betriebs-, Sanitäts- und Rettungsmaterial» sowie «Dienstleistungen Dritter» gelistet. Zusammen schlugen diese jährlich mit ungefähr 9’000 Franken zu Buche.

Die «Kostenstelle Immobilien» besteht aus «Energiekosten» und «Unterhalt/Reparaturen». Während die Energiekosten einigermassen konstant bei 6’000 bis 7’000 Franken liegen, wurden 2016 fast 130’000 Franken für Unterhalt und Reparatur gebucht, 2018 waren es nur noch gut 21’000.

126’000 Franken fürs Seebad Seeliken

Insgesamt beliefen sich 2018 die Kosten für das Seeliken auf gut 126’000 Franken. Beim Strandbad Zug am Chamer Fussweg waren es total sogar über 233’000 Franken. Neben dem jährlich etwas höheren Personalaufwand sind im Strandbad vor allem die Unterhalts- und Reparaturkosten deutlich höher. 2018 waren dies etwas über 94’000 Franken.

Ein Jahr zuvor hat die Stadt Zug für das Strandbad eine Investition von über 400’000 Franken für den Ersatz des Sprungturms getätigt.

Siehbach kostet jährlich rund 9’000 Franken

Obwohl die Badeanlage Siehbach unbeaufsichtigt ist, entsteht ein jährlicher Personalaufwand von 4’200 Franken, zusammen mit den Energiekosten und den Aufwänden für Unterhalt und Reparaturen kostet das Siehbach jeweils rund 9’000 Franken im Jahr. Ein Vielfaches weniger also als die beaufsichtigten Badis.

Bei der Badeanlage Trubikon in Oberwil sind die Personalkosten etwas höher. Mit 5’800 Franken pro Jahr sind diese aber auch hier viel geringer als bei den beaufsichtigten Badeanstalten. Die Energiekosten im Trubikon sanken in den letzten Jahren stetig und waren im Jahr 2018 unter 1’000 Franken.

200’000 Franken für Unterhalt und Reparaturen

Eine Sanierung des Trubikons 2017 brachte Unterhalts-und Reparaturkosten in Höhe von fast 200’000 Franken mit sich. Auch in anderen Jahren ist diese Kostenstelle um ein Vielfaches höher ausgefallen als in der Siehbach-Badi.

Etwas Geld kommt zumindest bei den beaufsichtigten Bädern wieder zurück. Dies sind zwischen 30’000 und 40’000 Franken Mieteinnahmen pro Jahr beim Seebad Seeliken. Beim Strandbad Zug waren es sogar etwa 50’000 bis 60’000 Franken. Dazu kommen bei letzterem 6’600 Franken pro Jahr für die Vermietung von Garderoben und Kästchen.

Miete für die unbeaufsichtigten Badis

Die Siehbach-Badi und das Trubikon brachten bisher keine Mieteinnahmen mit sich, das soll sich aber in Zukunft ändern. Der bisherige «Badewart» im Siehbach hatte eine direkte Anstellung bei der Stadt Zug und zahlte deshalb keinen Pachtzins. Dieses Jahr wird er aber 3’000 Franken bezahlen müssen, obendrauf kommen 500 Franken Pauschale für die Nebenkosten. Für die Saison 2020 will die Stadt aufgrund der diesjährigen Umsatzzahlen allenfalls Anpassungen machen und zum Beispiel eine Umsatzmiete für den Pächter einführen.

Der Kiosk im Trubikon wird vom Verein Seebad Trubikon geführt. Da dieser Verein nicht gewinnorientiert ist, wurde bisher auch dort auf einen Pachtzins verzichtet. Es wurden lediglich Nebenkosten in der Höhe von 770 Franken bezahlt. Nach dieser Saison soll aber auch hier über die Bücher gegangen werde. So dass ab 2020 ebenfalls ein Pachtzins für den Verein fällig werden könnte.

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