So kommen Zuger perfekt durch die Fasnacht

Von Schmudo bis Güdeldienstag: Das sind die Höhepunkte

Immer am Fasnachtssonntag findet der Umzug in Unterägeri statt.

(Bild: Jan Pegoraro)

Mehr als 50 Anlässe erwarten die Zuger Fasnächtler zwischen der Chesslete am Schmudo-Morgen und dem Güdeldienstag. Bei der Frage, welche Umzüge, Fasnachtsbälle und brennenden «Grinde» sich wirklich lohnen, verliert man leicht den Überblick – oder folgt unseren ausgesuchten Highlights.

Von Schmudo bis Güdeldienstag ist an der Fasnacht im Kanton Zug ganz schön viel los. Um nicht schon am ersten Tag den Durchblick zu verlieren, präsentieren wir allen vereinslosen Fasnächtlern ein Fasnachtsprogramm der Superlative. Und wer in einem Fasnachtsverein ist, der schlägt dieses Programm am besten dem Tourmanager für nächstes Jahr vor.

Startschuss – Zuger Chesslete

Alles beginnt mit der Zuger Chesslete. Entweder ist man immer noch wach oder früh aufgestanden. Denn die Chesslete beginnt am Schmudo bereits um fünf Uhr morgens am Landsgemeindeplatz in Zug (zentralplus berichtete). Eröffnet wird die Chesslete mit der sogenannten Tagwache, bei der die Zuger Guuggen ein Monsterkonzert spielen und gratis Kaffee und Gipfeli verteilt werden.

Die Tagwache bleibt übrigens nicht nur den Stadtzuger Frühaufstehern vorbehalten, aus allen Ecken des Kantons fahren Busse und Züge gratis an die Fasnachtseröffnung.

Guuggenmusik um Guuggenmusik

Um neun Uhr geht es bereits weiter mit einem weiteren Guuggen-Konzert in der Metalli. Zehn Guuggen lassen dort ihre «kakophonischen» Musikstücke erklingen. Die Musiker ziehen dann gleich weiter an den Bundesplatz, wo ab halb zwölf Risotto offeriert wird.

Entweder geht man danach schlafen oder man nutzt das Risotto als Boden für den nächsten Kaffee Schnaps. Am Nachmittag folgt der Kinderumzug. Für die Guuggen-Freunde empfiehlt es sich, um halb fünf in der Bahnhofshalle die «Fiirabig Musig» zu hören.

Extrabusse, damit jeder nach Hause kommt

Am Landsgemeindeplatz wird mit dem «Chesselwy» der Schmudo abgeschlossen. Das Happening beginnt zwar schon um 20 Uhr, Extrabusse fahren aber um eins, zwei und drei Uhr morgens, um alle sicher nach Hause zu bringen. Fertig muss aber auch dann noch nicht sein, in Zug ist Freinacht bis fünf Uhr morgens.

Wer am Schmudo bis zum bitteren Ende durchgehalten hat, schläft am Freitag vermutlich bis am Mittag. Danach sollte man aber allmählich wieder in sein Fasnachtskostüm schlüpfen und eine Entscheidung treffen. Denn die Umzüge von Rotkreuz und Steinhausen konkurrenzieren zeitlich. Sie finden beide am Freitagnachmittag statt.

Freitag: Der Tag der Entscheidung

Der Freitag bleibt der Tag der Entscheidungen, am Abend gilt es sich gleich zwischen vier Fasnachtsbällen zu entscheiden. Die «Guggernacht» in Steinhausen, der «Fyrabigball» in Alosen, der «Chlöpferball» in Cham und der «Chlämmerball» in Hünenberg teilen sich die Nacht von Freitag auf Samstag.

Die Cocoricos spielten 2018 am eigenen «Chlämmerball».

Die Cocoricos spielten 2018 am eigenen «Chlämmerball».

(Bild: Daniela Kyburz)

Um die Entscheidung etwas zu erleichtern: Man darf wohl guten Gewissens sagen, dass der «Chlämmerball» der berüchtigtste unter diesen vier Bällen ist. Entsprechend sollte man aber auch das Ticket im Vorfeld erwerben, um nicht spontan umdisponieren zu müssen.

Samstag: Ab an die «Schränzegg»

Auch am Samstag bleibt man nicht davor bewahrt, einen Entschluss fassen zu müssen. Zur Auswahl stehen die Umzüge in der Stadt Zug (Herti), in Walchwil und in Allenwinden. Letzterer beginnt um 13 Uhr, die anderen beiden eine Stunde später.

Um 16 Uhr geht es mit der «Schränzegg» in Baar los. Das ist ein Beizen-Dörfchen, welches jeweils aus mehreren Barwagen und Festhütten zusammengestellt wird.

Noch nicht zu spät für den letzten Fasnachtsball

Wer will, kann für den Rest der Fasnachtswoche dort bleiben. Zumindest verspricht die Website des Veranstalters «86 Stunden vollgas Party». Das Programm lässt sich aber durchaus etwas abwechslungsreicher gestalten, indem man noch andere Orte besucht.

Zum Beispiel können Fasnächtler am Samstagabend die Schränzegg Richtung Rotkreuz verlassen, um sich dort die Schnitzelbänke anzuhören. Danach wartet schon der nächste Fasnachtsball. Zur Auswahl steht der «Müüürig» in Cham, oder man macht sich wieder zurück auf Baar für den «Profis-Ohrisch»-Ball.

Sonntag: Welcher Umzug soll es sein?

Am Sonntag kann man wieder ausschlafen. Der nächste Punkt auf dem Programm ist wieder ein Umzug. Geht man nach Baar um halb drei, nach Unterägeri um Viertel vor zwei oder aber nach Cham, wo der Umzug bereits um halb zwei beginnt?

Am Abend kann man sich in Baar an einem weiteren Ball – dem «Belcantos Ball» – vergnügen, oder man kehrt wieder mal in der «Schränzegg» ein. Wer ein Stück originales Dorfleben erfahren will, kann auch im nur für die Fasnacht wiedereröffneten «Brüggli Pub» in Unterägeri einen trinken gehen.

Wer das «zentralplus-Fasi-Programm» bis hierhin durchgezogen hat, wird wohl nicht mehr von sich behaupten können, überflüssige Energie zu haben. Entsprechend empfiehlt es sich, nicht allzu lange zu machen. Es stehen schliesslich noch die finalen zwei Tage vor der Tür.

Montag: Der zentralplus-Geheimtipp

Es ist Montag und auch wenn es hier noch andere Optionen gäbe, empfiehlt zentralplus allen Zugern den beschwerlichen Weg nach Alosen auf sich zu nehmen. Der Güdelmontag im Alosen ist unser Geheimtipp.

Es lockt der Umzug mit Wägen, die manchmal so hoch sind, dass Telefonleitungen zwischen den Häusern angehoben werden müssen. Ausserdem gerät das kleine Örtchen mit dem anschliessenden Fest in einen regelrechten Ausnahmezustand. Im sonst so idyllischen und ruhigen Alosen steppt einmal im Jahr der Bär.

Dienstag: Noch einen Umzug, dann ist Schluss

Auch nach diesem Fest, das in der Regel bis in die frühen Morgenstunden anhält, möchte man vielleicht nochmals ausschlafen. Das ist auch gar kein Problem, denn am letzten Tag der Fasnachtswoche ist nicht mehr allzu viel los. Es gibt noch den Umzug in Oberägeri und den in Hünenberg, von denen man sich einen anschauen könnte.

In Baar wird die Fasnachtszeit mit der Verbrennung des «Räbechüng» beendet.

In Baar wird die Fasnachtszeit mit der Verbrennung des «Räbechüng» beendet.

(Bild: Räbefasnacht Baar)

In den meisten Fasnachtsgemeinden wird am Abend des Güdeldienstags die Fasnachtszeit beendet. Dabei wird oft ein «Grind», oder Maskottchen, verbrannt. Besonders spektakulär mutet die Verbrennung des «Eichefrässer» in Hünenberg an.

Letzte Chance

Mit der «Uslumpete», wie es in vielen Gemeinden heisst, bietet sich danach für alle, die noch nicht genug hatten, eine letzte Gelegenheit, im Rahmen der Fasnacht nochmal (zu) tief ins Glas zu schauen.

Für jeden, der dieses Programm tatsächlich durchgezogen hat, empfiehlt es sich unter Umständen, den Rest der Woche frei zu nehmen. So kann man sich in Ruhe von den Strapazen erholen und sich mental bereits auf das nächste Jahr vorbereiten.

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