Beiz ab Ende April bis auf Weiteres geschlossen

Wirtin des Luzerner «Storchen» hört nach 15 Jahren auf

Hat ein lachendes und ein weinendes Auge: Storchenwirtin Regula Schurtenberger.

(Bild: bic)

Das traditionsreiche Restaurant Storchen am Luzerner Kornmarkt schliesst seine Türen Ende April. Laut der Pächterin wurde sie mit dem Besitzer der sanierungsbedürftigen Liegenschaft nicht über eine gemeinsame Zukunft einig. Wie es mit dem Lokal weitergeht, ist noch nicht klar.

Knall in der Stadtluzerner Gastrolandschaft: Das Restaurant Storchen am Kornmarkt schliesst per Ende April bis auf weitere seine Tore. Wirtin und Pächterin Regula Schurtenberger hört nach gut 15 Jahren im Traditionslokal auf.

Grund für Schurtenbergers Rückzug ist der bauliche Zustand der Liegenschaft. «Das Haus wurde 1984 das letzte Mal saniert. Seither wurde aber nichts mehr unternommen», schildert Schurtenberger die Situation. Mit der jetzigen Beschaffenheit des Hauses sei es aufwendig und schwierig, um weiterhin zu wirten. «Es fliegt mittlerweile alles auseinander», sagt die 53-Jährige schmunzelnd.

Dringend nötige Investitionen

«Es müsste nun einiges investiert werden, um die Beiz wieder auf Vordermann zu bringen», sagt Schurtenberger. Sie sei jedoch nicht bereit, die Kosten zu stemmen, solange sie nicht im Besitz des Gebäudes sei. «Ich habe den Besitzer wiederholt gefragt, ob er bereit sei, das Haus zu verkaufen. Leider ohne Erfolg», so Schurtenberger. «Hätte ich das Haus kaufen können, hätte ich aber auf jeden Fall weitergemacht.»

Die Liegenschaft ist im Besitz von Markus Heer, dem unter anderem auch das Hotel St. Niklausen in Horw gehört. Dieses steht seit 2007 leer. Diverse Versuche von verschiedensten Interessenten, es wieder zu eröffnen, schlugen in den letzen Jahren fehl. Grund war jedes Mal das fehlende Interesse Heers, die Liegenschaft zu verkaufen. Zudem soll in der Erbengemeinschaft der Heers der Haussegen schiefhängen (zentralplus berichtete).

Als wir Markus Heer an seinem Wohsitz in Horw kontaktieren, geht eine Frau mit ausländischem Akzent ans Telefon. Heer selbst bekommen wir erst nach mehrmaligem Bitten an den Hörer. Der mittlerweile hochbetagte Liegenschaftsbesitzer teilt uns aber mit schwacher Stimme mit, dass er keine Auskunft geben möchte. Mit den Verhandlungen mit Schurtenberger hat der Besitzer Dritte betraut.

Es wird wohl wieder eine Beiz geben

«Weil wir in den Verhandlungen über die künftige Nutzung des Hauses nicht weitergekommen sind, habe ich mich entschieden, das Kapitel Storchen jetzt zu beenden. Ich finde, es ist ein guter Zeitpunkt. Auch mit Blick auf mein Alter», sagt die Beizerin lachend. Sie werde sich nun eine Auszeit nehmen und vorübergehend verreisen, um sich Gedanken über ihre Zukunft zu machen, erzählt die gelernte Kindergärtnerin.

Aktuell beschäftigt Schurtenberger noch zwölf Angestellte in Teilzeit. Was mit ihnen geschieht, ist noch nicht geklärt. «Ich habe meine Mitarbeiter Anfang Jahr informiert. Super wäre es natürlich, wenn ein möglicher Nachfolger sie gleich übernehmen würde», sagt Schurtenberger.

Damit spricht Schurtenberger die mögliche Zukunft des Traditionslokals an. «In den Verhandlungen wurde klar, dass die Vermieter wieder eine Beiz im Haus einquartieren möchten.» Sie wurde jedoch gebeten, keine weiteren Auskünfte zu geben, bevor die letzten Details geklärt sind.

Der «Storchen» am Luzerner Kornmarkt. Wie es wohl weitergeht?

Der «Storchen» am Luzerner Kornmarkt. Wie es wohl weitergeht?

(Bild: bic)

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