Betrieb am Güterbahnhof nur noch bis Ende Januar

Puurpuur: Aus für das Zuger Gastroprojekt

Stephan Würth erklärt die Gründe für das Aus.

 

(Bild: hch)

Das Ende kommt plötzlich: Nach nur gerade acht Monaten hat das Gastroprojekt Puurpuur am Zuger Güterbahnhof schon wieder ausgekocht. Dies, obschon der Betrieb eine ausgeglichene Rechnung erreichte.

Gesund, regional und nachhaltig: Die Attribute, denen das Puurpuur nachlebte, liegen voll im Trend. Dennoch musste Initiant Stephan Würth am Mittwochmittag den anwesenden Gästen das baldige Aus ankünden. Am 1. Februar öffnet das Lokal ein letztes Mal seine Türen. 350 bis 400 Gäste pro Mittag hatte man erhofft, in der Regel kamen nur 80 bis 100, wie Würth noch vor Kurzem konstatierte (zentralplus berichtete). Dennoch habe man zuletzt eine schwarze Null geschrieben. «Nach acht Monaten Betrieb ist das eine reife Leistung», sagt der Zuger, der schon mit 14 Jahren zu kochen begann.

300’000 Franken wären nötig

Als Ursache für das plötzliche Aus bezeichnet er einerseits die hohen Investitionskosten. «Diese können leider nicht in kürzester Zeit getilgt werden und wir gingen nun mal mit einem knappen Budget und Zeitdruck ins Rennen», begründet Würth. Eine Herausforderung, die viele Zwischennutzungen beklagen: Die baupolizeilichen Vorgaben entsprechen dem hohen Standard, während in die nur kurz genutzte Infrastruktur aufgrund der kurzen Abschreibungsdauer kaum investiert werden kann.

Gleichzeitig sei das Grundstück zwar sehr zentral gelegen, es fehle jedoch an Laufkundschaft. «Die Marketingaufwendungen, um an Kundschaft heranzukommen, sind immens.» Dieses Problem hätte man unterschätzt. «Unsere Lieferanten waren lange Zeit geduldig», erklärt Würth. Anfang Februar wird nun aber der Gartenpavillon, das Herzstück des Betriebes, abgeholt. Bis dahin bleibt für ihn noch ein kleiner Hoffnungsschimmer: «Mit 300’000 Franken könnten wir die gesamte Infrastruktur übernehmen und den Betrieb weiterführen.»

Neue Aufgabe in der Shedhalle?

Tatsächlich wäre ein Weiterbetrieb auch im Interesse der SBB, die das Kirschloh genannte Südende des Güterbahnhofs bis zur Realisierung einer Überbauung gerne zwischennutzen möchte. Und auch Würth selbst glaubt weiterhin an das Konzept. «Wir hatten zahlreiche Weihnachtsessen und Buchungen für das laufende Jahr.»

Doch auch wenn das aus Foodtruck, Küchencontainer und Gartenpavillon bestehende Pop-up-Projekt nun scheitert: Seine gastronomischen Ambitionen will der einstige Störkoch damit nicht begraben. Er tönte an, dass Kontakte für den Küchenbetrieb in der benachbarten Shedhalle bestünden. Dort ist bekanntlich von Mai 2019 bis Dezember 2022 eine Markthalle im Stil eines Street-Food-Festivals mit 500 Sitzplätzen geplant.

Und auch bei der Besichtigung der Siehbach-Badi, für die die Stadt Zug einen neuen Pächter sucht, wurde Wirth gesehen. «Wenn wir weitermachen können, dann wäre die Siehbach-Badi eine sehr spannende Erweiterung des aktuellen Puurpuurs», so Stephan Würth.

Für die vier Vollzeitangestellten aber heisst es vorerst, sich nach einer neuen Aufgabe umzusehen.

Das Puurpuur auf dem Zuger Güterbahnhof.

Das Puurpuur auf dem Zuger Güterbahnhof.

(Bild: hch)

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