Rotkreuzer lernten sich bei Speeddating kennen

Am Skilift hat es geknistert – das Baby erhält nun lebenslange Freikarte

Yvonne Müller und Manuel Gehrig bekommen das erste Skilift-Speeddating-Baby.

(Bild: zvg)

In Rotkreuz kommt bald ein Kind auf die Welt, das unter einem besonderen Stern steht. Weil seine Eltern sich beim Skilift-Speeddating in Rothenturm kennengelernt haben, bekommt es eine lebenslange Freikarte für den Skilift.

Wenn aus Liebe Leben wird, ist das immer ein ganz besonderer Moment für zwei Menschen. In diesem Fall ist die Geschichte aber noch ein bisschen spezieller: Sie beginnt vor drei Jahren, als Yvonne Müller, damals etwa seit zehn Jahren single und auf der Suche nach dem Liebesglück, beim Speeddating am Skilift in Rothenthurm teilnimmt.

Mit einem Partner, Manuel Gehrig, stimmt die Chemie sofort: «Wir haben uns nach der siebenminütigen Liftfahrt mit der Abfahrt Zeit gelassen und immer wieder angehalten, um uns kennenzulernen», erzählt sie.

Eine Verbindung auf Lebenszeit

Heute erwartet Yvonne Müller ihr erstes Kind aus dieser Partnerschaft. Dieses wird ein Leben lang mit dem Skilift Neusell verbunden sein – nicht nur durch die Liebesgeschichte seiner Eltern.

Patrik Marty, Geschäftsführer des Skilift-Speeddating-Veranstalters «Heart2Find», erklärt: «Wie wir bereits früher angekündigt haben, hat das erste Baby aus einer Speeddating-Liebe bei uns lebenslang freie Fahrt. Wir freuen uns schon, das Kind von Yvonne und Manuel am Skilift Neusell anzutreffen.»

Das Schicksal in die eigene Hand genommen

Dass die beiden eine gemeinsame Liftfahrt hatten, war aber nicht purer Zufall. «Ich habe von Anfang an ein Auge auf Manuel geworfen, schon rein optisch», erzählt Müller. «Die anderen Herren sind mir dann sehr schnell ziemlich egal gewesen und ich habe nachgefragt, ob ich mit ihm an den Lift kann», berichtet sie weiter.

So geschah es denn auch, wobei Müller noch nicht allzu grosse Hoffnungen für diese Bekanntschaft hatte. Erst als sie sich zum zweiten Mal getroffen haben, sei der Funke so richtig gesprungen. «Etwa drei Wochen später sind wir dann auch schon zusammen gewesen», so Müller.

Ein gemeinsames Hobby sorgt für Gesprächsstoff

Sie war damals noch in Emmenbrücke wohnhaft und er in Bülach. Den Weg nach Rothenturm hätten sie lediglich wegen des Skilift-Datings auf sich genommen. «Ich wusste vorher nicht mal, dass es da einen Skilift gibt», meint Müller. Sie würde es aber jedem weiterempfehlen.

Nicht nur den Skilift meint sie damit, sondern vor allem das Speeddating im Schnee. «Egal, ob man seine Liebe findet oder nicht. Es ist ein super Tag und alle die man kennenlernt, fahren gerne Ski», sagt sie. Das sei nicht nur ein erstes gemeinsames Hobby, sondern auch schon das erste Gesprächsthema.

«Es ist noch nie jemand vom Bügel gestossen worden.»

Patrick Marty, Geschäftsführer von «heart2find»

«Es ist alles etwas lockerer, als in einem Restaurant, wo man starr am Tisch sitzt», meint Müller. Man habe etwas zu tun während des Sprechens. Und auch wenn Müller die Skipiste in Rothenturm relativ anspruchsvoll findet, soll das Skiliftbaby schon mit drei Jahren auf die Piste. Dank dem Kinderlift in der Neusell dürfte das kein Problem sein.

In den letzten drei Jahren sind laut Patrik Marty, dem Geschäftsführer des Skilift-Datings, etwa fünf bis zehn Paare bei seinen Veranstaltungen entstanden. «Natürlich springt nicht bei jedem der Funke», so Marty. «Aber es sind immer gute Leute dabei, es wurde noch nie jemand vom Bügel gestossen», meint er weiter.

Skifahrer und Snowboarder zusammen

Das ganze Konzept sei selbst entwickelt worden. «Wir haben damals recherchiert, und weltweit nichts gefunden, was vergleichbar ist», erzählt Marty. Diese Art von Speeddating finde aber Anklang. 20- bis 65-jährig seien die Teilnehmer, so Marty. Bei der Zuteilung werde dann aber jeweils darauf geachtet, dass das mit dem Alter etwa aufgehe.

Egal bei der Zuteilung sei jedoch, ob es sich um einen Skifahrer oder Snowboarder handle. Der uralte Pistenknatsch scheint beim Skilift-Dating kein Problem zu sein. Im Gegenteil, Müller fährt Ski, während Gehrig ein Snowboarder ist.

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