Mongolisches Restaurant in Kriens wiedereröffnet

Altes Konzept, noch günstiger: Aus «Bala Khan» wurde «Mister Khan»

Das Herzstück des Restaurants: der Plancha-Grill. Geschäftsführer Daria Paran Subramaniam (links) mit Koch Nanthos Kumaravilu.

(Bild: ida)

Saga Khan, Aga Khan, Bala Khan, Mister Khan – die Liste der Namen des mongolischen Restaurants an der Luzernerstrasse in Kriens kann verwirrender kaum sein. Vier Jahre war es ruhig, nun wagt der neue Pächter einen Neuanfang. Mit demselben Konzept wie einst und noch günstigeren Preisen. Kann das gutgehen?

«Seit dieses Restaurant wieder offen hat, habe ich vier Kilogramm zugenommen», hört man einen Mann in Hemd und Anzugshose lachend sagen. Bereits zum dritten Mal stellt er sich in die Schlange, hinter Familien, Handwerkern und Businessmännern, um seinen prall gefüllten Teller dem Koch Nanthos Kumaravelu zu überreichen.

Es brodelt und dampft, während dieser das Essen auf dem Plancha-Grill zubereitet. An Spitzentagen erhitzt er darauf das Essen von bis zu 13 Hungrigen auf einmal. An den Buffets steht eine Vielfalt an Fleisch – von Rind, Huhn, Pferd bis hin zu Känguru –, Gemüse, Reis sowie Nudeln bereit.

«Dieses Lokal hat einen emotionalen Wert für Kriens», sagt Daia Paran Subramaniam, der Pächters des Restaurants Mister Khan. Auch das Restaurant Weggismatt an der Maihofstrasse betreibt er. Die Geschichte des mongolischen Wirtshauses ist lange und mag vielen ein wenig kurios erscheinen: Vom «Saga Khan» wurde es zum «Aga Khan», daraufhin zum «Bala Khan», welches 2014 die Pforten geschlossen hat (zentralplus berichtete). Grund: Konkurs.

Mehrmals zuschlagen erwünscht

Daia Paran Subramaniam übernahm das Lokal, gab ihm einen neuen Anstrich und will die Qualität des Essens verbessern. «Das Konzept ist dasselbe – die Preise sind jedoch noch günstiger geworden», sagt er. À discrétion speist man im Lokal an der Luzernerstrasse mittags für 28.50 Franken – Studenten gar nur für 18.50 Franken. Kinder bis sechs Jahre essen gratis, im Alter zwischen 6 und 15 Jahren zum halben Preis. Abends steigen die Preise, unter der Woche auf 48 Franken, an den Wochenenden auf 32.50 Franken. Und notabene: Den Teller kann man sich so oft füllen, wie man will.

Angenommen, zehn Studenten besuchen das Restaurant, so plündern diese für nicht einmal 200 Franken das ganze Buffet. Für den Pächter ist dies alles andere als besorgniserregend: «Uns freut es, wenn man viel bei uns isst», sagt der Geschäftsführer.

Kunden übernehmen Werbung

Er schalte keine Werbung, denn die Studenten würden das für ihn erledigen. «Studenten kommen zu uns, machen Fotos und stellen diese auf Instagram.» Gerade der offen gelegene Plancha-Grill sei für viele Gäste ein Highlight. Der 56-Jährige weiss, wie er seine Vorteile aus sozialen Medien ziehen kann – anders als der ehemalige Pächter: «Die Bewertungen des früheren Restaurants auf Tripadvisor waren gar nicht gut», sagt Subramaniam. Und dies könne man sich als Restaurantführer schlichtweg nicht leisten. «Aber auch die Qualität muss stimmen. Sonst drückt es wortwörtlich auf den Magen – des Gastes sowie des Pächters.» 

Rind, Poulet, Broccoli, Lauch, Peperoni, Bohnen, Nudeln, Lauch, Ananas – auf den Grill kommt, was Gast will.

Rind, Poulet, Broccoli, Lauch, Peperoni, Bohnen, Nudeln, Lauch, Ananas – auf den Grill kommt, was der Gast will.

(Bild: ida)

Begonnen als Tellerwäscher

Angst, wie sein Vorgänger Konkurs zu machen, hat Subramaniam nicht. «Ich habe einen guten Deal mit meinen Lieferanten und auch die Miete ist günstiger als vorhin», sagt er. Für seinen Metzger in Kriens sei er ein wichtiger und treuer Kunde – so bekomme er im Gegenzug Rabatte. Gute Beziehungen seien entscheidend, es sei ein Geben und Nehmen, so Subramaniam, der die Löhne von vier Angestellten bezahlen muss. Das Konzept sei erfolgversprechend – denn jeder kann sein Essen individuell zusammenstellen. Abends werde zudem gerne eine Flasche Wein bestellt und das Restaurant sei seit Eröffnung am 10. Oktober jeweils gut gefüllt.

Da, wo Subramaniam nun als Geschäftsführer mit 56 Jahren in seinem Lokal steht, hat er als 22-Jähriger Teller gewaschen. Seine Wurzeln hat er in Sri Lanka, 1984 reiste er in die Schweiz. Sein erstes Geld hat er sich damals als Tellerwäscher des ehemaligen Restaurants Frohalp verdient.

«Es ist schön, wenn ich heute das Mister Khan betrete und an meine Anfänge in diesem Lokal zurückdenke», sagt Subramaniam nicht ohne Stolz. «Wenn das der liebe Gott so wollte, dann freut mich das», sagt er dann bescheiden.

Das «Mister Khan» an der Luzernerstrasse in Kriens.

Das «Mister Khan» an der Luzernerstrasse in Kriens.

(Bild: ida)

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