Doch nicht alle konnten den Umsatz steigern

Das gab’s noch nie: Luzerner Sommerbars seit April fast konstant geöffnet

Auch im September immer noch gut besucht: die Volière von Radio 3Fach auf dem Inseli.

(Bild: bic)

Der Hitzesommer erfreute nicht nur die Badis, sondern auch die Luzerner Sommerbars. Vielerorts stiegen die Umsätze im Vergleich zu den letzten Saisons. Doch nicht alle wirtschafteten gleich erfolgreich.

Von Hitze- und Rekordsommer wurde dieses Jahr landauf landab gesprochen. Kein Wunder, dass sich die zahlreichen lauen Sommernächte auch in den Bilanzen einiger Luzerner Sommerbars niederschlagen.

Dies zeigt sich zum Beispiel auf dem Inseli: «Wir hatten einen sehr guten Sommer», sagt Koni Weber, Betreiber der beliebten Buvette, die nur bei trockenem Wetter offen ist. «Seit dem 2. April haben wir fast durchgehend geöffnet.» Das habe es noch nie gegeben. Finanziell wirke sich das natürlich positiv aus, schwärmt er. Zahlen nennt Weber aber keine.

«Es gab dieses Jahr keinen Monat, der speziell gut lief.» Der Juni und der Juli seien nicht besonders gewesen. Es habe in anderen Jahren einzelne Monate gegeben, die lukrativer waren als diesen Sommer, sagt Weber. «Heuer ist es einfach die Summe, die es ausmacht.» Maximal vier Tage am Stück musste Weber seine Bar dieses Jahr geschlossen lassen.

Und der Sommer ist noch nicht vorbei. «Wir werden allenfalls noch bis zum 22. September weitermachen», so der Betreiber. Dies sei insofern speziell, dass letztes Jahr bereits eine Woche früher Schluss war. «2017 herrschte im September nur sieben Tage lang Betrieb. Diesen Wert werden wir dieses Jahr wohl übertreffen», sagt Weber zufrieden.

Es könnte ein Rekorjahr werden für die Buvette auf dem Inseli.

Es könnte ein Rekordjahr werden für die Buvette auf dem Inseli.

(Bild: bic)

Freude bei Radio 3Fach

Sehr zufrieden ist man auch bei Radio 3Fach, dem Betreiber der «Volière», der zweiten Bar auf dem Inseli. «Wir hatten eine sehr erfreuliche Saison», sagt Geschäftsführerin Alice Reinhard. Konkrete Zahlen kann sie momentan noch nicht nennen. «Super war dieses Jahr, dass wir bereits im April viele tolle Tage erlebten. Und auch im Juli hatten wir öfters offen als in anderen Jahren», so Reinhard. Und das, obwohl bereits der Sommer 2017 ziemlich erfolgreich gewesen sei.

«Nebst dem guten Juli-Wetter hatte wohl auch das Projekt ‹3Fach vom Inseli› einen positiven Effekt. Während 20 Tagen sendete das Jugendradio sein gesamtes Programm vom Seeufer. «So konnten wir wahrscheinlich viele zusätzliche Gäste erreichen», vermutet Reinhard.

Nach einem äusserst erfolgreichen Frühling zeigte sich für die Betreiber aber auch der Spätsommer von seiner besten Seite. «Der September verlief bis jetzt vergleichsweise super.» In der Gesamtschau sei dieser Sommer besonders erfreulich gewesen und werde sich wohl positiv in den Zahlen niederschlagen, sagt Reinhard. Die Volière ist noch bis diesen Samstag geöffnet. 

Sommercafé wurde überrannt

Drunter und drüber ging es im Sommercafé beim Richard Wagner Museum. «Vor allem in den Abendstunden wurden wir regelmässig überrannt», sagt Wirtin Valeria Klapproth lachend. Weil der Platz vor dem Museum erst ab zirka 16 Uhr im Schatten liegt, seien die Leute erst dann gekommen. «Den Umsatz, den wir in anderen Jahren über den ganzen Tag verteilt erwirtschafteten, machten wir dieses Jahr meist innert gut vier Stunden», so Klapproth. 

Finanziell schwinge diese Saison verglichen mit den letzten beiden eindeutig obenaus. Wie bei der Volière hätten auch hier spezielle Events das Ihre dazu beigetragen, sagt Klapproth. «Wir haben mehrere kleine Openair-Konzerte veranstaltet, die teilweise aus allen Nähten platzten. Mehrmals mussten wir zusätzliche Stühle aus dem Museum aufstellen», blickt die Betreiberin zurück.

Diesen Erfolg habe sie so nicht erwartet. Und Klapproth scheint noch nicht genug zu haben. «Mal schauen, vielleicht machen wir Ende September sogar noch einen kleinen Abschlussanlass, um die tolle Saison gebührend abzuschliessen», sagt sie. «Je nach Wetter machen wir sogar noch bis in den Oktober weiter.»

Nun ist es wieder etwas ruhiger: Das Sommercafe beim Richard Wagner Museum.

Nun ist es wieder etwas ruhiger: Das Sommercafé beim Richard Wagner Museum.

(Bild: bic)

Zurückhaltung auf der «Ufschötti»

Nicht ganz so euphorisch wie seine Kollegen sieht Sascha Welz, Betreiber der mobilen Bar auf der «Ufschötti», die Situation. «Klar, auch wir hatten einen guten Sommer. Es war jedoch nicht der beste», sagt er. Welz bedient die Gäste seit mehr als zehn Jahren an der Strandbar.

«Auch wenn diese Saison nicht obenausschwingt, hatten wir aufgrund des Traumwetters vergleichsweise viel zu tun», sagt Welz. Gründe, weshalb der Barwagen nicht besser lief als in anderen Saisons, nennt er nicht. Welz wird die Bar sicher noch bis Ende dieser Woche offen haben. Wenn das Wetter mitspielt, hängt er vielleicht noch eine weitere dran.

Erlebte keinen Rekordsommer: Die Buvette auf der «Ufschötti».

Erlebte keinen Rekordsommer: Die Buvette auf der «Ufschötti».

(Bild: bic)

Kaum Veränderung am Nordpol

Auch bei der Nordpol-Bar in Reussbühl glaubt man nicht, dass man den letzten Sommer übertreffen konnte. Die Buvette war dieses Jahr erst das zweite Mal geöffnet. «Letztes Jahr haben wir sicherlich vom Hype des Neuen profitiert», sagt Barchefin Agnes Murmann. Deshalb glaubt sie nicht, dass sie heuer mehr Leute bedienen konnte. Obwohl die Beiz öfters offen war als im vergangenen Sommer.

Trotzdem ist Murmann zuversichtlich, den Umsatz noch steigern zu können. «Jeder Tag, den wir zusätzlich offen haben, schlägt sich natürlich im Umsatz nieder.» Toll sei, dass es nach dem guten Start im April nun auch einen freundlichen Herbst gibt. «Das ist für uns genial», so Murmann. Geöffnet ist die Bar noch bis nach den Herbstferien am 14. Oktober.

Das neue Eingangstor im Norden der Stadt: Die Buvette ist ab diesem Samstag offen.

Hofft noch auf einen guten Herbst: Die Buvette in Reussbühl.

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