Nicht überall steigt die Besucherzahl riesig an

Dank Hitzesommer: Rekordandrang in den Zuger Badis

In der Badi Seeliken besteht es noch, für unbeaufsichtigte Badis wird es gefordert: Das Hundeverbot. (Bild: Lionel Hausheer)

Dieser Sommer war bekanntermassen der heisseste nach 2003 – und er dauert immer noch an. Am kommenden Sonntag endet offiziell die Badesaison. Ein Rekordsommer also für die Zuger Badis? Nicht überall.

In der Stadt Zug sind alle Strandbäder gratis. Das ist super! Wenn es allerdings darum geht zu erheben, wie viele Zuger nun tatsächlich in diesem Rekordsommer in die Badi gingen, wird dieser Vorteil zum Nachteil. Da es nämlich keinerlei Zählschranken in den Badeanstalten gibt, können die Badmeister allenfalls Schätzungen vornehmen.

«Wir hatten in den vergangenen drei Monaten etwa 500 Besucher pro Tag.»

Angestellter im Zuger Strandbad Seeliken

Wie etwa im Strandbad Seeliken. «Wir hatten in den vergangenen drei Monaten etwa 500 Besucher pro Tag», sagt ein Angestellter. Das macht insgesamt rund 45’000 Badegäste. Im vergangenen Jahr seien es wohl zwei Drittel so viele gewesen. Das bedeutet: Rund 30’000 Besucher. Nicht schlecht – eine Steigerung um 50 Prozent.

In Cham waren es 38’000 Badegäste

Ähnlich viele waren es offenbar im Strandbad Cham. Badmeister Philipp Partel schätzt, dass es rund 40’000 Besucher gewesen seien. 2017 kamen vergleichsweise nur 28’000. Im Schwimmbad Rotkreuz geht man von 500 Gästen pro Tag während der letzten drei Monate aus. Überall ein Riesenandrang, also. Auch in Strandbad Hünenberg kursiert die magische Zahl von plusminus 45’000 Besuchern während der vergangenen drei Monate.

Auch in der Zuger Männerbadi gab es in diesem Sommer viele Badegäste.

Auch in der Zuger Männerbadi gab es in diesem Sommer viele Badegäste.

(Bild: woz)

Dabei versichert die Hünenberger Badipächterin Ella Vogt, die das Strandbad schon im achten Jahr betreibt, dass der heisse Sommer nicht unbedingt mehr Stress bedeutete.

Leichter zu planen, weil konstant viel los

«Natürlich war immer viel los bei uns – aber aufgrund der konstant warmen Temperaturen waren es eben auch konstant viele Gäste», so Vogt. Darauf könne sich man leichter einstellen und besser planen als während eines wechselhaften Sommers – wenn an einem Tag mal 300 Gäste kommen und am am anderen Tag gar keine. «2015 waren es wohl um die 30’000 Badegäste bei uns», sagt Vogt.

«Wir konnten diesen Sommer sicher wieder unser Kässeli füllen und machten ein leichtes Plus.»

Ella Vogt, Badepächterin im Hünenberger Strandbad

Der Traum vom grossen Reibach könne man aber trotz der vielen Badegäste nur bedingt träumen. «Wir konnten diesen Sommer sicher wieder unser Kässeli füllen und machten ein leichtes Plus», versichert Vogt. Generell müsse man als Badibetreiber aber immer eine Mischkalkulation anstellen und ein bisschen Geld auf der Seite haben. «2014 etwa musste ich 20’000 Franken draufzahlen.»

Trotz des Wetterrisikos liebt Ella Vogt ihren Job. «Ich habe wahrscheinlich den schönsten Arbeitsplatz der Welt und mich befällt jetzt schon etwas die Wehmut, wenn am Sonntag die offizielle Badesaion zu Ende geht.» Wobei das Restaurant im Strandbad weiterhin geöffnet bleibe. Vogt: «Wir machen eben so lang weiter, wie es geht.»

«Nicht mal einen Hitzschlag»

Das Schönste für Ella Vogt und ihre 16 Mitarbeiter in diesem Hitzesommer sei die Tatsache gewesen, dass nichts, absolut nichts passiert sei. «Nicht einmal einen Hitzschlag hat es gegeben.»

Auch im Strandbad Walchwil (zentralplus berichtete) waren es mehr Badi-Besucher als im letzten Jahr – doch auch hier werden diese nicht gezählt.

Die Rigi immer im Blick: Die Badi in Walchwil ist nicht nur landschaftlich sehr lauschig gelegen – sie bietet auch viel Atmosphäre zum Relaxen.

Die Rigi immer im Blick: Die Badi in Walchwil ist nicht nur landschaftlich sehr lauschig gelegen – sie bietet auch viel Atmosphäre zum Relaxen.

(Bild: woz)

Im Baarer Schwimmbad Lättich werden die Gäste dagegen ganz genau erfasst. Doch wer damit gerechnet hat, dass sich im Rekordsommer 2018 deutlich mehr Schwimmlustige und Abkühlungssüchtige im Lättich tummelten als im Vorjahr, der sieht sich enttäuscht.

Baarer Schwimmbad Lättich: Nur minimaler Anstieg

Die Besucherzahlen, die im Lättich pro Monat registriert werden, weisen nämlich aus, dass 2017 von Mai bis August laut der gemeindlichen Abteilung Liegenschaft/Sport insgesamt 167’132 Badegäste im Baarer Swimming-Pool planschten. Und 2018? Da waren es 168’056 Besucher. Wie ist dieser nur minimale Anstieg zu erklären?

Ganz einfach. Erstens werden im Lättich nur alle Badegäste gezählt – will heissen: Es wird nicht unterschieden, wer ins Freibad und wer ins Hallenbad geht. Es existiert nur die Gesamtzahl.

Zweitens besagt die Zahl, dass das Lättich-Bad immer beliebt ist – wenns schlechtes Wetter hat, gehen die Besucher einfach ins warme Hallenbad.

Ins Schwimmbad Lättich in Baar kamen trotz Hitzesommer nicht viel mehr Besucher als im Vorjahr. Grund: Das Schwimmbad ist Frei- und Hallenbad zugleich.

Ins Schwimmbad Lättich in Baar kamen trotz Hitzesommer nicht viel mehr Besucher als im Vorjahr. Grund: Das Schwimmbad ist Frei- und Hallenbad zugleich.

(Bild: zvg)

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