Essen, Personal und Einrichtung in Kritik

«Preis gross, Pizza klein»: Das sollen Luzerns schlechteste Restaurants sein

Nicht jeder Besuch in einem Luzerner Restaurant zaubert den Gästen ein Lächeln ins Gesicht. Meckernde Kunden gibt’s überall.

(Bild: Adobe Stock/Montage ida)

Der Gang ins ideale Restaurant ist nicht immer einfach. Und häufig der Grund, weshalb untentschlossene Paare sich minutenlang zanken. Bewertungsplattformen schaffen Abhilfe – und zeigen, um welche Restaurants man getrost einen Bogen machen könne. In Luzern sind auch Traditionsbetriebe darunter.

«Katastrophal», «amateurhaftes Personal», «fürchterlich», «unterste Schublade» – die Kommentare auf Tripadvisor sind gnadenlos.

Doch die besten Beizen der Stadt vorneweg: Nach wie vor liegt das Restaurant «Made in Sud» aller Restaurants in Luzern auf Platz zwei (zentralplus berichtete). Die Rangliste wird vom Restaurant «Geissmatt» geführt, an dritter Stelle folgt das Restaurant «Olivo».

Nun hat zentralplus die Spielregeln jedoch umgekehrt und sich wie bereits in Zug von hinten durchgeklickt (zentralplus berichtete) – durch rund 350 aufgeführte Restaurants in der Stadt Luzern. Fairerweise haben wir uns auf die Bewertungen der letzten Monate konzentriert. Die Anzahl der Bewertungen der aufgeführten Restaurants liegt zwischen 21 und 430.

Und das sollen sie nun sein: die schlechtesten Restaurants in Luzern.

Schweizerische Küche: aussen hui, innen pfui

Zu Beginn werden die Restaurants, die typische Schweizer Küche anbieten, genauer unter die Luppe genommen. Diese sind natürlich darauf bedacht, die Touristen von helvetischer Kost wie Rösti, Fondue und Co. zu überzeugen. Bei den einheimischen Gästen scheint dies jedoch nicht immer auf wohlgesonnene Gemüter zu stossen.

Wie ein Luzerner auf der Plattform Tripadvisor kritisiert, spreche das Personal im «Swiss Rigi House» an der Eisengasse kein Wort Deutsch. Und dies, obwohl Aussenfassade und Einrichtung etwas «echt Schweizerisches» versprechen würden.

Am «Swiss Rigi House» sei – ausser der Aussenfassade und der Einrichtung – nichts Schweizerisches, bemängelt dieser Gast.

Am «Swiss Rigi House» sei – ausser der Aussenfassade und der Einrichtung – nichts Schweizerisches, bemängelt dieser Gast.

(Bild: Screnshot Tripadvisor)

Das «Swiss Rigi House» erhält auf Tripadvisor zweieinhalb von fünf möglichen Sternen. Damit wird das Restaurant auf den zweitletzten Platz abgeschottet. Weder die Küche noch der Service scheinen die Hungrigen zufriedengestellt zu haben. Auch Google-Rezensionen rücken das Traditionslokal nicht in ein besseres Licht. Hier schneidet das Lokal mit 2,2 Sternen noch schlechter ab.

Das Restaurant stinke nach Käse – wovon im Fondue selbst durch den «vollmundigen Weingeschmack des Kochs» nichts mehr übrig bleibe. Doch Geschmäcker sind bekanntlich verschieden: Ein anderer User aus Küssnacht am Rigi betitelt das Restaurant als ein «Schmuckstück in der Altstadt».

 

Besonders die asiatischen Touristen lassen ihrem Frust freien Lauf.

Besonders die asiatischen Touristen lassen ihrem Frust freien Lauf.

(Bild: Screenshot Google)

Italienische Küche: oder das Verbrechen mit der Sahne

Richtig zubereitete Pasta gilt als Königsdiziplin der italienischen Küche. Nicht matschig, sondern al dente müssen sie sein. Sahne in der Carbonara – das ist eine Todsünde für jeden Italiener. Dies kritisiert auch ein italienisch sprechender Gast, der im Restaurant «Rossini» an der Bahnhofstrasse gespeist hat. «In Italien verwenden wir seit den 80er-Jahren keine Sahne zum Kochen», hält er auf Tripadvisor fest.

Zwar liegen «nur» 17 Prozent aller Bewertungen unter einer befriedigenden Note. Rund 300 Bewertungen erntete das Restaurant auf der Plattform, was ihm zu dreieinhalb Sternen verholfen hat. Dies ist zwar nicht auffällig schlecht, jedoch schneidet das Restaurant im Vergleich mit anderen Italienern schlecht ab.

Das «La Terrazza» – an prominenter Lage direkt an der Reuss gelegen – muss ebenfalls einiges an Kritik einstecken. Der Ausblick und das Essen werden zwar gelobt, der Service und die Portionen liessen jedoch zu wünschen übrig. Insbesondere in den letzten Wochen zeigen sich zahlreiche Gäste empört. 46 Prozente aller Bewertungen auf Tripadvisor geben dem Restaurant eine mangelhafte oder gar ungenügende Note. Das Personal sei «arrogant», «amateurhaft», «erschreckend schlecht» und «mürrisch».

Für Nimmersatte dürfte gemäss Tripadvisor das «La Terrazza» die falsche Wahl sein, denn knurrende Bäuche werden hier nicht ruhiggestellt. «Preis (zu) gross, Pizza klein», lautet der Tenor.

Auch teure Taschen seien in diesem Restaurant nicht sicher, wie eine Besucherin kritisiert. Ein Kellner habe ihre Luxustasche mit Spaghettiflecken ruiniert, als dieser das Geschirr abräumte … Das «La Terrazza» wird auf Tripadvsior mit nur drei Sternen benotet.

 

Teure Luxustaschen mit Spaghetti-Flecken?

Teure Luxustaschen mit Spaghettiflecken?

(Bild: Screenshot Tripadvisor)

Asiatische Küche: «unterste Schublade»

«Chinesisch unterste Schublade» lautet der Kommentar eines entrüsteten Restaurantgängers. 3 Punkte gibt’s für das Restaurant «Chang Cheng» an der St.-Karli-Strasse. Hier seien Hungrige gut aufgehoben, die «mal was Schlechtes Chinesisches» essen möchten, lauten die Worte eines Luzerners. Preise sowie Qualität des Essens scheinen die User nicht überzeugt zu haben: Zu teuer, lauten die Worte einer asiatischen Touristin. Gar von einer «Touristenabzocke» und «blankem Hohn für den Kunden» wird hier gesprochen.

«Fingel weg!», warnt dieser Gast aus Basel.

«Fingel weg!», warnt dieser Gast aus Basel.

(Bild: Screenshot Tripadvisor)

Hinweis: Alle Restaurant-Bewertungen von zentralplus finden Sie hier

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1 Kommentar
  • Profilfoto von Erwin Lussi
    Erwin Lussi, 26.08.2018, 08:19 Uhr

    Ich habe mich schon lange von Tripadvisor, HolidayCheck und ähnlichen offenen Portalen verabschiedet, sie sind als Qualitätsmassstab für die bewerten Lokale schlicht unbrauchbar. Jeder der Lust und Zeit hat kann jedes Lokal auf der ganzen Welt bewerten, egal ob er schon da war oder nicht. Es gibt Gruppen von Gastro-Hooligans, die sich einen Spass daraus machen, ein Lokal in einer konzertierten Aktion mit einer Flut von Negativkommentaren zur «Sau» zu machen. Umgekehrt kann man sich eine Anzahl positiver Kommentare bei entsprechenden Anbietern kaufen. Es wurden schon Accounts für erfundene Restaurants angelegt, die solange mit Positivkommentaren geflutet wurden, bis sich das Fake-Restaurant auf Platz 1 der Stadt präsentierte. Besser macht es Booking.com. Nachdem ich eine Unterkunft gebucht, dort gewohnt und bezahlt habe, bekomme ich ein paar Tage später eine Einladung meine Bewertung abzugeben. So kann ich mich einigermassen auf das Ranking bei Booking.com verlassen. Einigermassen deshalb, weil die Rankings immer eine Mischung aus objektiven und subjektiven Kommentaren sind.

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