Die Zuger Widderbar ist in neuen Händen

«Dieses Lokal soll wilder und frecher werden»

Josef Pargfrieder (l.) und Christoph Schmid wollen frischen Wind in die Widderbar bringen.

(Bild: Montage wia/ Google Street View)

Der «Platzhirsch», der seit einigen Jahren am Zuger Hirschenplatz Wein ausschenkt, erhält ein «kleines Brüderchen». Die Platzhirschbetreiber übernehmen die geschichtsträchtige Widderbar am Landsgemeindeplatz. Mit dieser haben die neuen Pächter so grosse Pläne, dass sie sich selbst als «vielleicht geisteskrank» betiteln.

Vor einigen Monaten wurde im Zuger Amtsblatt vermeldet, dass die Heinz Häusler AG, die Besitzerin der Widderbar, einen neuen Mieter für das Lokal am Zuger Landsgemeindeplatz suche. Nachdem zentralplus mehrmals vergeblich bei der Firma angefragt hatte, wurde am Mittwoch bekannt, wer in die historische Zuger Bar einzieht und bald dort ausschenkt.

Es sind die Betreiber des «Platzhirsch», der sich vor einigen Jahren am Hirschenplatz breitgemacht und nun ein Auge aufs Lokal ännet der Neugasse geworfen hat. Die neue Bar soll unabhängig sein vom Platzhirsch und «keine Kopie des Originals», wie die Betreiber auf Facebook vermelden.

Während der letzten Jahre fristete die Widderbar ein eher unscheinbares Dasein und wurde von der Öffentlichkeit kaum wahrgenommen. Doch die neuen Betreiber Christoph Schmid und Josef Pargfrieder wissen, worauf sie sich eingelassen haben. «Die Ausgangslage ist eine ähnliche wie damals beim Platzhirsch. Die vorherigen Betreiber boten offenbar nicht das an, was die Leute suchten. Und jetzt versuchen wir’s», sagt Christoph Schmid.

Fokus auf Musik und Drinks

zentralplus erwischt ihn telefonisch zwischen zwei Amtsterminen zur Firmengründung. «Es ist uns wichtig, dass die Widderbar ein eigenständiges Unternehmen wird», so Schmid. Eigenständig auch im Sinne ihrer Ausrichtung. «Die Bar soll keine Weinbar werden wie der Platzhirsch. Vielmehr verstehen wir sie als Club-Bar. Die Musik steht im Vordergrund. Es gibt eine kleine Tanzfläche und ein neues Lichtkonzept.»

Nicht nur trinken ist hier angesagt: Die Widderbar verfügt über eine kleine Tanzfläche.

Nicht nur trinken ist hier angesagt: Die Widderbar verfügt über eine kleine Tanzfläche.

(Bild: zVg)

Dazu setze man auf Spirituosen und gute Drinks, «aber nicht auf billige», präzisiert Schmid. Dazu gebe es eine kleinere Wein- und Champagnerauswahl, welche Schmid gemeinsam mit Josef Pargfrieder auslesen wird. Pargfrieder führt an der Grabenstrasse eine eigene Vinothek und arbeitet bereits heute mit dem Platzhirsch-Betreiber zusammen.

Auf dass die Altstadt belebt werde

Auch das Publikum dürfte nicht dasselbe werden wie jenes im Platzhirsch. So setzen die Neupächter auf 28- bis 60-Jährige, die gerne mal ausgelassen feiern. «Klar wäre es schön, auch in der Widderbar Gäste vom Platzhirsch anzutreffen, doch soll das neue Lokal wilder und frecher werden als unser bisheriges», sagt Christoph Schmid.

«Alle fordern, dass die Altstadt belebt wird. Mit einer solchen Bar passiert das hoffentlich.»

Christoph Schmid, neuer Betreiber der Widderbar

Schon manch einer hat auf Granit gebissen beim Versuch, die Altstadt zu beleben. Ob sich Schmid der Aufgabe gewachsen fühlt? «Den Platzhirsch führen wir seit Anfang an ziemlich erfolgreich. Ein weiteres cooles Lokal tut der Stadt Zug gut. Vor allem, weil ja alle fordern, dass die Altstadt belebt wird. Mit einer solchen Bar passiert das hoffentlich», sagt Schmid. Und weiter: «Vielleicht sind wir völlig geistesgestört, aber wir wollen sogar am Sonntag geöffnet haben.» Aktuell gebe es nämlich nur sehr wenige Lokale, wo Zuger auch sonntagabends einkehren könnten.

So sieht die neu renovierte Widderbar aus.

So sieht die neu renovierte Widderbar aus.

(Bild: zVg)

Mit Lärm ist zu rechnen

Das klingt, als dürfte es künftig auch mal etwas lauter werden am Landsgemeindeplatz. «Jeder, der hier wohnt, ist hergezogen, als es die Widderbar bereits gab», sagt Schmid dazu. Ausserdem sei die Lage der Bar nicht allzu schlecht. «Unten ist das Restaurant Widder, welches um 22 Uhr den Betrieb zumacht, über uns sind die Büroräume des Restaurants.» Man plane lautstärkentechnisch zudem, nicht «voll dreinzubrettern», sagt der neue Pächter der Bar.

«Aber klar gibt es Lärm, wo gefeiert wird. Trotzdem bin ich sicher, dass wir den Rank finden werden mit den Nachbarn. So, wie wir das beim Platzhirsch schon geschafft haben.»

Eröffnet werden soll der neue Widder am 6. Oktober, bis dahin wird er totalsaniert und renoviert.

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