Wo Krypto-Fans und wo Nostalgiker fündig werden

Die extravagantesten Osterhasen der Stadt Luzern

Eher nichts für die Schwiegereltern: die Fifty-Shades-of-Grey-Häsin von Bachmann.

 

(Bild: jal)

Wenn plötzlich Super Mario aus dem Osternest hüpft oder ein Hippie-Hase lässig durch die Brille blickt, kann Ostern nicht mehr weit sein. Schokoladen-Hasen gibt es in der Stadt Luzern längst nicht mehr nur in der klassischen Form. Wir haben die auffälligsten Langohren ausfindig gemacht – und sind einen nicht mehr losgeworden.

Die nächsten Tage wird wieder in Mike-Tyson-Manier in Ohren gebissen: Ostern steht vor der Tür. Für manch süssen Hasen hat damit das letzte Stündchen geschlagen. Bevor es so weit ist, hat zentralplus einen Blick in die Confiserien und Konditoreien der Stadt geworfen und die speziellsten Kreaturen erspäht.

Wer originelle Osterhasen sucht, kommt in Luzern nicht um die Confiserie Bachmann herum. Von sich reden machte die pinke Kette vor einem Jahr mit der Trump-Ente, die über Luzern hinaus für Schlagzeilen sorgte (kein Wunder, bei diesem Original). Die Neuzugänge dürften wohl weniger Furore machen, denn sie stellen nicht mehr provokative Weltpolitiker dar, sondern thematisieren Lifestyle-Phänomene. Der Sujet-Strauss umfasst beispielsweise Game of Thrones, Super Mario oder Bitcoins, aber auch die Fitness-, Netflix- und Yoga-Manie.

Inspiration holt sich die Confiserie Bachmann jeweils bei ihrer Community auf Social Media, die dieses Jahr rund hundert Ideen einbrachte (zentralplus berichtete).

Ob diese Kreation von Bachmann mit Bitcoins bezahlt werden kann?

Ob diese Kreation von Bachmann mit Bitcoins bezahlt werden kann?

(Bild: jal)

Wer bei der anrüchigen «Shades-of-Grey»-Häsin von Bachmann verlegen die Nase rümpft, dürfte in Luzern trotzdem auf seine Kosten kommen. Denn der klassisch-kultivierte Osterhase hat keineswegs ausgedient.

Beispielsweise bei der Confiserie Heini. Das Traditionshaus am Falkenplatz will bei den Besuchern schöne Erinnerungen an frühere Zeiten wecken. Deshalb setzt Heini bewusst auf nostalgische und klassische Hasen – und bildet damit einen deutlichen Gegenpol zu den Trendhasen der pinken Konkurrenz.

Von Pedro über Gerda bis hin zu Pauli: Jedes Modell trägt einen eigenen Namen. Besonders ins Auge stechen die von Hand bemalten Ostereier, die man geradewegs an die Wand hängen könnte, wären sie flach. Erinnern sie einen doch eher an ein wertvolles Gemälde als an etwas so Vergängliches wie Schokolade.

Hase Pedro wacht über das kunstvoll bemalte Ei der Konditorei Heini.

Hase Pedro wacht über das kunstvoll bemalte Ei der Konditorei Heini.

(Bild: jal)

Auf der Suche nach einer speziellen Kreation wird man auch bei der Confiserie Max am Schweizerhofquai fündig. In der edlen Boutique zieren zwar vergleichsweise wenige Hasen die Regale. Doch womöglich gerade deswegen haftet ihnen der Eindruck des Besonderen an.

Keiner ist wie der andere, erklärt die Verkäuferin, die anhand der Bemalung erkennt, welcher der vier angestellten Confiseure das Werk produziert hat. Es wird schnell klar: Hier wird das Handwerk zelebriert. Das schätzen die Kunden, die dafür auch gerne ein paar Franken mehr liegen lassen. 

Filigran und keiner gleich wie der andere: die Hasen von Max Chocolatier.

Filigran und keiner gleich wie der andere: die Hasen von Max Chocolatier.

(Bild: jal)

Viele Kunden finden dieser Tage auch ihren Weg zur Confiserie Kurmann an der Bahnhofstrasse. Zwischen Touristen, Einheimischen und Regalen voller Hasen muss man aufpassen, um nicht als Elefant im Porzellanladen durchzugehen. Der Andrang zeigt, dass das Ostergeschäft auch hier gut läuft.

Die Auswahl an Osterhasen ist gross, wobei die bekannten Motive dominieren. Vom Hasen über Hühner bis hin zu Enten sind alle klassischen Ostertiere in ihren klassischen Posen im Sortiment vertreten. Kein Wunder: Erfreuen sich doch vielerorts die traditionellen Osterhasen nach wie vor der grössten Beliebtheit. Die vermeintliche Langeweile, offenbar zu Unrecht verdächtigt.  

Ob er wohl den 60ern entflohen ist? Osterhase aus der Confiserie Kurmann an der Bahnhofstrasse.

Ob er wohl den 60ern entflohen ist? Osterhase aus der Confiserie Kurmann an der Bahnhofstrasse.

(Bild: jal)

Aus der Reihe tanzt im Geschäft von Kurmann lediglich ein tiefenentspannter Hase mit Sonnenbrille, der den späten 60ern entstiegen sein könnte. Ein Hippie ziert auch das Schaufenster der Bäckerei Hänggi an der Pilatusstrasse, ansonsten ebenfalls das Habitat optisch vorwiegend konservativer Hasen.

Doch noch häufiger als hasenförmige Blumenkinder trifft man in den süssen Stuben der Stadt zurzeit ein anderes Motiv an: den Fussballer. Luzerner Schleckmäuler begegnen ihm in den Konditoreien immer wieder. Ob schlicht mit einem Ball dekoriert, naiv-neckisch dreinblickend wie Messi oder als Fan mit Schweizer (deutscher, französischer, aber nicht italienischer) Fahne ausgerüstet: Dass die Weltmeisterschaft vor der Tür steht, können die Hasen nicht leugnen.

Weitere Funde unseres Osterhasen-Trips durch das Luzerner Stadtzentrum finden Sie in der Galerie:

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