Elektroparty während schlecht gebuchter Fasnacht

Gütsch: Luzerner Luxushotel setzt neu auf Raver

Wird am Fasnachtssamstag zur Oase für Elektrofans: Das Hotel Château Gütsch.

(Bild: zvg/Hotel Château Gütsch)

Während am Fasnachtssamstag in der Stadt Luzern die Guuggenmusigen schränzen, dröhnen über den Dächern die Bässe. Und zwar mitten am Tag. Mit dabei im Paket: die Übernachtung zum Sonderpreis. Wieso das Luxushotel neu auf Raver als Gäste setzt.

Im Rittersaal des Château Gütsch drehen am Fasnachtssamstag die Plattenteller und es werden Drinks gemixt. «Gütsch Rave» heisst das Motto der Party im Schloss. Speziell: Die Elektroparty findet am helllichten Tag statt. 

Der Anlass wird vom Hotel in Zusammenarbeit mit dem Eventlabel «The Alpha Passion Club» organisiert. Letztere lieferte die Idee für die Veranstaltung im Nobelhotel.

«Rüüdiger Samstag» schlecht gebucht

Die Anfrage der Organisatoren habe man sehr begrüsst, sagt Gütsch-Direktor Tim Moitzi. Denn der Fasnachtssamstag war in den vergangenen Jahren eher schlecht gebucht. Mit dem «Gütsch Rave» könne man diese Lücke nun schliessen.

Dabei könne das Hotel zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, so Moitzi. Die Party findet tagsüber statt und ist fast ausverkauft. Wer ein spezielles Ticket ergattern konnte, profitiert zudem vom Spezialangebot. 

Für 125 Franken pro Person kann man nach dem Tanzen in einem der Luxuszimmer übernachten. «Die Gäste konsumieren tagsüber an der Bar, und am Abend habe ich die Zimmer gefüllt», erklärt Tim Moitzi seine Rechnung. Seit Oktober sind die Zimmer für nach der Party ausgebucht.

Wohl keine Fasnächtler

Fasnachtsnarren wird man am Gütsch Rave kaum antreffen. «Wir wollen eine Alternative zur Fasnacht bieten. Die Fasnächtler werden wohl in der Stadt sein», so Moitzi. Der Fasnachtssamstag ist seit einem Jahr den anderen Fasnachtstagen gleichgestellt. Guuggenmusigen und andere Fasnachtsgruppen brauchen seither keine Bewilligung mehr, um zu spielen (zentralplus berichtete). Mittlerweile sind am «rüüdige Samstig» Tausende Menschen in der Stadt. Eine antifasnächtliche Botschaft stecke aber keinesfalls hinter dem Elektrofestival, sagt Tim Moitzi. Das Datum sei zufällig gewählt worden.

«Etwas älter und etwas älter als jung sind willkommen.»

DJs D. Caboose und Freudberg, Organisationsteam Gütsch-Rave

Mit einer einzigen Ausnahme sind in der Nacht von Samstag auf Sonntag alle Zimmer von Partygästen besetzt. «Dadurch wird es hoffentlich keine Leute geben, die sich an der lauten Musik stören, und der Anlass kann ohne Nebengeräusche über die Bühne gehen», sagt Moitzi. Deshalb konnten die Zimmer ohne das Partyticket nicht separat gebucht werden, führt er aus.

Der Anlass dauert von 14 bis 22 Uhr. Wer danach noch ein wenig Energie hat, kann den Abend bei einem Drink an der Bar ausklingen lassen. Die Afterparty findet in der Kegelbahn und in der Gewerbehalle statt.

Die Elektromärchenwelt

Doch wieso soll der Anlass gerade im Luzerner Wahrzeichen und mitten am Tag stattfinden? «Es ist eine Art Märchenwelt, in die man durch die treibende Musik eintauchen kann», sagen die DJs D. Caboose und Freudberg vom Eventlabel «The Alpha Passion Club». Die beiden sind Teil des Organisationsteams. Es sei ein spezieller Saal, in dem eine besondere Atmosphäre herrscht, sagen sie. Der Event wird ausschliesslich indoor stattfinden.

Der gewünschte Effekt komme vor allem am Tag zur Geltung. Deshalb wird auch der Raum nicht abgedunkelt. «Man soll während des Tanzens tagsüber die Aussicht geniessen können und nach Einbruch der Dunkelheit die Lasershow und vor allem die bezaubernde ‹Leuchtenstadt› Luzern auf sich wirken lassen», so D. Caboose und Freudberg.

«Elektronische-Tanz-Musik-Events» finden leider meistens in dunklen Kellern statt. «Mit dem Gütsch-Rave wollen wir die Leute an einen historischen Ort mit unvergesslichen Eindrücken und einheimischen Klängen bewegen», erklären die Organisatoren.

Daher auch das ausschliesslich lokale «Line Up». Dass eine Elektrotanzparty am Tag stattfindet, sei aber nichts Aussergewöhnliches. «Im Sommer gibt es viele ‹Day Dance Events›», so die Organisatoren. Sie erwarten ein durchmischtes Publikum – «etwas älter und etwas älter als jung sind willkommen», sagen sie schmunzelnd.

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