Aus Walchwiler Loris Coffee Bar wird Riviera Café

Zwei junge Gastro-Heimkehrer setzen auf Regionales

Stefan Enzler (l.) und Marco Zimmermann haben ihre Jobs gekündigt und setzen voll und ganz aufs Riviera Café.

(Bild: wia)

Walchwil erhält ein neues Gastrolokal. Kein Währschaftes, wie man es in der Seegemeinde kennt. Das Riviera Café kommt modern, schlicht und unkompliziert daher. Die jungen Pächter glauben zudem, das Rezept gefunden zu haben, wie sie den Laden erfolgreich am Laufen halten können.

Marco Zimmermann und Stefan Enzler sind zurückgekehrt in ihre Heimat. Jedenfalls beruflich. Die beiden 26-Jährigen eröffnen Anfang Februar ein Gastrolokal in Walchwil. Dort also, wo die beiden Köche aufgewachsen sind und wo zuletzt zahlreiche Gastronomen gescheitert sind (zentralplus berichtete). Sie folgen mit dem Riviera Café auf die vor einem Dreivierteljahr gescheiterte Loris Coffee Bar. zentralplus hat die beiden Jungunternehmer getroffen und wollte erstmal wissen, was sie denn besser machen werden als ihr Vorgänger:

Marco Zimmermann: Wir werden mit Lieferanten aus der unmittelbaren Nähe arbeiten. Regionalität ist uns ein wichtiges Anliegen, und so werden wir etwa Käse und Schnaps aus Walchwil, Wein von einem lokalen Weinhändler und Fisch von meinem Vater beziehen. Dieser ist Berufsfischer auf dem Zugersee.

zentralplus: Dann steht also viel Fisch auf Ihrer Menükarte?

Stefan Enzler: Das kommt dann drauf an, ob er genug gefangen hat an dem Tag. Auf jeden Fall haben wir abends auf der Snackkarte Fischknusperli im Angebot. Falls es nicht genug Fisch gibt, müssen wir uns halt etwas anderes ausdenken.

«Was wir aber sicher nicht machen, ist, Fisch aus dem Ausland zu beziehen. Das liesse mein Stolz nicht zu.»

Marco Zimmermann, Pächter des Riviera Café

Zimmermann: Was wir aber sicher nicht machen, ist, Fisch aus dem Ausland zu beziehen. Das liesse mein Stolz nicht zu.

Noch sind die Läden unten. Am 2. Februar feiert man im Riviera Café Eröffnung.

Noch sind die Läden unten. Am 2. Februar feiert man im Riviera Café Eröffnung.

(Bild: wia)

 

zentralplus: War der Fokus auf Regionalität schon von Anfang an in Ihrem Konzept drin oder hat sich das erst während der Ausarbeitung Ihres Gastrokonzepts ergeben?

Enzler: Wir betreiben ja gemeinsam seit fünf Jahren das «A-Propos»-Catering-Unternehmen. Da setzen wir sowohl auf Regionalität als auch auf Bio-Produkte. Weil Zweiteres für ein Café jedoch sehr kompliziert ist, konzentrieren wir uns auf den regionalen Aspekt.

zentralplus: Sie hatten bis jetzt beide 100-Prozent-Stellen im Gastrobereich. Was war der Grund, weshalb Sie sich nun ganz auf Ihr eigenes Projekt fokussieren?

Enzler: Ganz einfach. Wir haben gesehen, dass für dieses Lokal ein neuer Pächter gesucht wird, und haben beschlossen, uns zu bewerben. Nicht zuletzt, weil wir ja schon Erfahrung darin haben, zusammenzuarbeiten, und wissen, dass das gut harmoniert.

zentralplus: Mit 26 Jahren sind Sie noch relativ jung.

Enzler: Naja. Andere sind schon lange Vater in unserem Alter. (Er lacht.) Ich glaube nicht, dass was wir machen, fahrlässig ist.

Hier sollen sich auch die Büezer wohlfühlen, finden die neuen Pächter des Lokals.

Hier sollen sich auch die Büezer wohlfühlen, finden die neuen Pächter des Lokals.

(Bild: wia)

zentralplus: Dafür, dass Sie Ihr Lokal in einer Woche eröffnen, sehen Sie ziemlich entspannt aus. Läuft also alles nach Plan?

Zimmermann: Wir sind guter Hoffnung, dass alles klappt. Das meiste steht bereits, einige Kleinigkeiten fehlen noch und auch die Lebensmittelbestellungen sind noch nicht gemacht. (Kurze Pause. Sie wechseln einen Blick.) Hoffentlich kommt das Geschirr noch rechtzeitig an. Immerhin sind die Biergläser schon da. (Er lacht.)

Enzler: Wir sind uns bewusst, dass wir in der ersten Zeit auf Hindernisse treffen werden.

zentralplus: Und dann?

Enzler: Dann werden wir die entsprechenden Lehren daraus ziehen.

zentralplus: Walchwil ist relativ klein und verfügt bereits über ein paar Beizen. Werden Sie denn genügend Gäste haben?

Enzler: Ich denke schon. Wir stehen voll und ganz hinter dem, was wir machen. Ausserdem kennen uns viele bereits, weil wir Walchwiler sind. Entsprechend neugierig sind die Leute. Zudem hoffen wir auf die Büezer, die zum Znüni oder zum Mittagessen herkommen. In der Nähe gibt es einige Baustellen, von denen bereits ein paar Bauarbeiter hergekommen sind.

«Wir haben zwar noch nicht offiziell geöffnet, aber wenn jemand ein Kafi möchte, lassen wir die Gäste sicher nicht vor der Türe stehen.»

Marco Zimmermann

zentralplus: Aber Sie haben doch gar noch nicht offen?

Zimmermann: Nein, aber wenn jemand ein Kafi oder sonst ein Getränk möchte, dann lassen wir die Gäste sicher nicht vor der Türe stehen. Ausserdem hatten wir bereits Anlässe mit der Musikgesellschaft und der Guggenmusik.

zentralplus: In den kommenden Monaten dürften Sie beide ziemlich viel Arbeit haben. Bleibt da noch Zeit für Ihr Cateringbusiness?

Enzler: Kaum. Wir haben bereits einige Aufträge für die kommende Zeit abgelehnt. Doch haben wir jetzt schon verschiedene Anfragen. Etwa für geschlossene Gesellschaften, die wir hier durchführen können, oder Apéros, die wir hier vorbereiten und die dann vom Kunden abgeholt werden.

zentralplus: Last but not least: Was ist das Beste, was Ihnen im kommenden Jahr passieren kann?

Enzler: Dass alles rundläuft und wir dabei glücklich und gesund bleiben.

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