Wir treiben den Zugern den Herbstblues aus

Adventskalender, pah! Hier kommt Ihr ultimativer Novemberkalender!

22 Tipps und Tricks, wie Sie aus dem grausten aller Monate heil herauskommen.

(Bild: Montage wia / Giphy)

Sie sitzen voll in der Novembersuppe. Der Zugersee wird zum Meer, Sonnenschein gibt’s bestenfalls auf dem Zugerberg. Sie fürchten sich vielleicht vor einem langen, kalten Winter. Mögen keine Dunkelheit. Um den garstigsten aller Monate zu überleben, präsentieren wir Ihnen darum unseren Novemberkalender.

Adventskalender sind etwas Schönes. Da freut man sich so sehr aufs nächste Türchen, dass man die dezemberliche Dunkelheit, die vereisten Velowege und das nicht vorhandene Weihnachtsgeschenk für die Schwiegereltern glatt vergisst.

Viel schlimmer als der Dezember ist jedoch der November. Der Nebel, die ersten matschigen Schneeflocken, die noch geschlossenen Skigebiete, die mürrischen Leute im 3er-Bus. Darum braucht es unbedingt einen Zuger Novemberkalender. Einen, der einem über die tristesten Tage hinweghilft, der Vorfreude schürt. Und Sie mit manch erstaunlichen Tätigkeit aus Ihrer Winterstarre herausholt.

Zugegeben, bis jetzt war der November gekrönt von Sonnenschein und Heiterkeit. Daher beginnt unser Kalender auch erst jetzt, wo’s richtig düster ist:

Dienstag, 7. November – Kunterbuntes Treiben – ganz ohne Elefanten

Trommelwirbel … Zirkus! – Nein, das ist nicht öd. Im Gegenteil. Hier werden kindliche Sehnsüchte bedient. Und das ist völlig legitim. Vor allem, seit der Zirkus Knie seine Elefanten aus dem Zelt verbannt hat, darf man getrost wieder einmal pro Jahr der kunterbunten Zirkuswelt frönen. Wie jedes Jahr hält der Nationalzirkus während weniger Tage in Zug an. Was garantiert draussen bleibt, ist der Nebel und das dumpfe Novembergefühl. Und wer am Schluss gar nicht mehr weg will, der kann gleich für immer bleiben.

Mittwoch, 8. November – Päng! Es wird urchig

Nun hört man sie wieder allerorts, die Geisslächlöpfer. Wie diese halbwüchsigen Knaben und selten Mädchen in den weissen Sennenkutten ihre riesigen Geisslä durch die Luft schwingen und dabei Lärm verursachen, ist imposant. Aber können Sie das selber auch? Falls nicht, schicken wir Sie schnurstracks nach Unterägeri vor die Ägerihalle. Dort findet um 19 Uhr jeweils ein Training statt. Keine Sorge, falls Sie über keine eigene Geisslä verfügen. Man kann sie vor Ort ausleihen.

Donnerstag, 9. November – Szenenwechsel in der Galvanik

Nein, die Galvanik ist nicht gerade bekannt für Opern. Viel eher passen da Heavy-Metal-Konzerte rein. Könnte man meinen. Und gerade deshalb wird im Rahmen des Projekts «Kulturschock» die Oper La cenerentola von Gioachino Rossini gespielt. Geben Sie sich einen Ruck und wagen Sie mal was Neues. Für die einen ist es der Besuch in der Galvanik, für die anderen ein Besuch einer Oper. Beides gut, finden wir.

Freitag, 10. November – Es wird heiss

Manchmal braucht es nur die richtige Musik, damit einem warm ums Herz wird. Etwa die vom kubanischen Pianisten Roberta Fonseca, dem Mann, der den legendären Rubén Gonzaléz im Buena Vista Social Club abgelöst hat. Das Konzert empfiehlt sich doppelt, wenn Sie bis jetzt noch nicht dazugekommen sind, das umgebaute Theater Casino Zug unter die Lupe zu nehmen. Einen Vorgeschmack auf Fonsecas Musik gibt’s hier:

Samstag, 11. November – Es werde Licht!

Was erwiesenermassen gegen den Winterkoller hilft, ist Licht. Und wie die Motten zur Ikea-Lampe lassen auch wir uns anziehen von der Zuger Altstadt, in der Künstler verschiedene Lichtprojekte umgesetzt haben. Um 22 Uhr gibt’s eine Gute-Nacht-Führung, die Licht in die ganze Angelegenheit bringen soll.

Sonntag, 12. November – Die Chötzlibahn ruft

Es gibt wohl keine einfachere Möglichkeit, die Zeit zurückzudrehen, als mit einem Chilbibesuch. Während im richtigen Leben Cryptowährungen wuchern, unsägliche Präsidenten gewählt werden und die Bentley-Dichte in Zug immer weitersteigt, ist an der Chilbi noch alles wie je. Hier steht die Putschibahn, dort der Apfelküchlein-Stand, drüben das Kamelrennen. Die Baarer Chilbi wartet zudem mit unzähligen Verkaufsständen auf, die alles bieten, was man braucht und nie brauchen wird. Hier lassen sich Weihnachtseinkäufe relativ schmerzlos tätigen. Und auch für ziemlich erwachsene Menschen ist es hier legitim, sich eine Fahrt auf der Chötzlibahn zu gönnen.

Montag, 13. November – Tunke, tunke, es werde Licht

Wann waren Sie eigentlich das letzte Mal beim Kerzenziehen? Jetzt wäre wieder die Gelegenheit dazu. In der reformierten Kirche Rotkreuz kann man sich in besinnlicher Atmosphäre eine eigene Kerze erschaffen. Das Schöne dabei: Neben der totalen Entspannung, die durch die zenhafte Monotonie entsteht, kreiert man auch gleich ein hübsches handgemachtes Geschenk. Vielleicht für die Schwiegereltern.

Dienstag, 14. November – Futtern Sie sich schwipsig

Wenn der Winter kommt, muss man sich Reserven anfuttern. Murmeli und Igel können nicht irren. Damit das Anfuttern auch recht schön ist, empfehlen wir: Backen Sie Ihre eigene Zuger Kirschtorte. Das Rezept gibt’s bei Swissmilk und stellt ein abendfüllendes Programm dar. Bei akutem Winterblues können Sie ja immer noch –hoppla – etwas mehr Kirsch aufs Biscuit kippen.

Mittwoch, 15. November – Raus mit Ihnen!

Vielleicht unterschätzen wir ihn, den Herbst. Bestimmt. Darum legen wir Ihnen ans Herz, heute etwas früher aufzuhören mit der Arbeit, sich den Schal eng um den Hals zu schlingen und sich in den nächstbesten Wald zu begeben. Und plötzlich ist der Nebel nicht mehr garstig, sondern mystisch, die Nässe ist nicht ungemütlich, sondern lebensnotwendig. Geniessen Sie die Ruhe beim Spaziergang und verbünden Sie sich mit dem Herbst.

Donnerstag, 16. November – Wir trinken uns in den Freitag

«Viertel vor Friitig» heisst die fast neue Eventreihe der Galvanik Zug. Und die ist äusserst nett. Bombastische, auch ziemlich ausgeflippte Cocktails, serviert von adrett gekleidetem Barpersonal. Dazu gibt’s fast immer Livemusik.

Freitag, 17. November – Film ab … und schon fertig

Keine Lust auf dreistündige Kinofilme? Darf’s denn was Kürzeres sein? Dann auf nach Steinhausen. Im Rahmen der Schweizer Kurzfilmnacht findet heute nämlich eine Kurzfilm-Soirée statt. Der Anlass wird in Zusammenarbeit mit den internationalen Kurzfilmtagen Winterthur durchgeführt und zeigt Kurzfilme aus unseren Gefilden.

Samstag, 18. November – Die Welt ist eine Bühne

Wussten Sie, dass Zug ein tolles Jugendtheater hat? Um dieses zu sehen, lohnt es sich, in die Tiefen des Metallizentrums herabzusteigen. Dort unten befindet sich der Stützpunkt des Kinder- und Jugendtheaters Zug. Deren Theater 14Plus wagt sich aktuell an niemanden Geringeres als den grossen Shakespeare. In «Der Sturm» geht’s um familiäre Machtkämpfe, Rachepläne und natürlich die Liebe.

Sonntag, 19. November – Am Sonntag soll man planschen

Es kann nicht immer Kultur sein. Denn wie bereits die alten Griechen wussten, soll nicht nur der Kopf, sondern auch der Körper in Schuss gehalten werden. Etwa mit einem Schwumm im Hallenbad Lättich. Wer sich eher schwertut mit der Fitness, der kann sich selbst überlisten. Für jede Runde im Pool gibt’s später ein Gummibärli vom Kiosk. Ausserdem lockt nach dem Schwimmen das Dampfbad, das einem bei fiesen Herbsterkältungen die Nase wieder freimacht.

Montag, 20. November – Fit für die Piste, für läppische fünf Stutz

Mittlerweile dürfte der Zugerberg bereits eine weisse Haube tragen, die Pistenfahrzeuge auf dem Hoch-Stuckli sind womöglich bereits in Betrieb. Nur, sind auch Sie fit? Mit einmal Schwimmen ist’s nicht getan. Das weiss auch Concordia Baar und bietet über die Wintermonate montags und donnerstags ein Skifit-Training für die ganze Bevölkerung an. Das Ganze gibt’s für Nicht-Vereinsmitglieder für läppische fünf Franken. Okay, das Risiko, dass man sich im Training vermehrt von Rentnern umgeben findet, besteht durchaus.

Dienstag, 21. November – Sie schaffen das!

Fit sind Sie zwar, doch Sie trauen einfach nicht, schneller Ski zu fahren? Oder hecheln auf den letzten fünf Marathonkilometern wie ein geschlagener Hund, obwohl Sie die Ausdauer locker hätten? Dann ist’s Zeit für mentales Training. Auf dem Gygli-Areal in Zug werden Sie beim gleichen Anlass zudem in Qi-Gong unterrichtet. Und wer weiss, vielleicht gelingt es mit den gelernten Methoden, den November besser zu akzeptieren.

Mittwoch, 22. November – Ein Berner kommt nach Zug

Endlich etwas Unterhaltsames, fürs Gemüt und die Schmunzelmuskeln. Pedro Lenz liest am Mittwoch in der Bibliothek Zug aus seinem Buch «Di schöni Fanny». Eine tragikomische Geschichte verspricht es zu werden, in der nicht nur erfolglose Schriftsteller und Maler zu den Protagonisten gehören, sondern eben auch diese sagenumwobene Fanny, die allen den Kopf verdreht und den tristen Herbst im Nu vergessen macht.

Donnerstag, 23. November – Wagen Sie den Sprung!

Wer sagt eigentlich, dass man sein Sommerprogramm nicht auch im Winter durchführen kann? Fassen Sie sich ein Herz, packen Sie ein flauschiges Badetuch ein und wagen Sie den Hüpfer in den Zugersee. Badehosen brauchen Sie nicht, ist ja sowieso dunkel und viel befreiender ohne. Sie ahnen nicht, wie erfrischend ein solches Bad im Eiswasser sein kann. Und dann noch gut für den Kreislauf und gegen Krampfadern.

Doch gibt es einige Tipps zu beachten: Kommen Sie in Socken, nicht in Strumpfhosen. Wenn Sie nach dem Bade mit den Zähnen klappern, wollen Sie so schnell wie möglich zurück in die Winterkleidung und nicht minutenlang mit den Nylonstrumpfis kämpfen. Ausserdem macht es Sinn, sich bereits vor dem Hüpfer einen Ort auszuhecken, wo Sie danach flugs eine warme Tasse Tee geniessen können.

Freitag, 24. November – Ab ins Kittchen

Sie haben noch nie was ausgeheckt, wollen aber dennoch wissen, wie’s hinter Gittern so aussieht? Dann nehmen Sie an der Führung durchs Zuger Gefängnis Bostadel teil. Für einmal haben Sie die Möglichkeit, das Gemäuer, das man sonst nur vom Vorbeifahren kennt, von innen zu sehen.

Samstag, 25. November – Von woanders nach Zug

Im Museum Burg Zug dreht sich heute alles ums Ein- und Auswandern. Zum Anfang der Ausstellung «Anders.Wo.», bei der es um persönliche Zuger Migrationsgeschichten geht, führen die beiden Kuratorinnen Carole Kambli und Jacqueline Falk durch die Burg. Weiter gibt’s eine Tanzperformance mit der Company Karwan Omar sowie eine Buchvernissage und einen Talk zum Werk «Ways to Escape Ones Former Country».

Sonntag, 26. November – Das Futtern kommt vor dem Shoppen

An diesem Wochenende präsentiert die Zuwebe ihren Weihnachtsmarkt. An über 20 Ständen verkaufen Mitarbeitende der Zuwebe Eigenprodukte. Schlaue Füchse wittern auch hier wieder eine Möglichkeit, ihre Weihnachtsgeschenke zu besorgen, noch bevor der effektive Weihnachtsstress beginnt. Am Sonntag gibt’s ausserdem einen Brunch, damit Sie später wohlgenährt um die Stände schlendern können.

Montag, 27. November – Versumpfen ist angesagt

Falls Sie noch immer nicht in einem guten Herbstmodus angekommen sind, ist es höchste Eisenbahn, Sie mit guten Filmen zu verpflegen, die genau in diese Jahreszeit passen. Denn da gibt es so einige. Etwa den Horrorfilm «Halloween» mit einer blutjungen, langhaarigen Jamie Lee Curtis. Oder das oskarnominierte schwedische Drama «Herbstsonate» von Ingmar und mit Ingrid Bergmann. Oder «Die Einsamkeit des Langstreckenläufers» aus dem Jahr 1962, das mit seiner nasskühlen Atmosphäre bestens in Ihre Gemütslage passen dürfte. Diese und mehr Filmtipps sind hier zu finden.

Tuesday, November 28th – Brush up your English

A priest, a rabbi and a duck … Im Casino Theater Zug wird’s am Dienstag very british. Der ganze Abend steht im Zeichen der English Stand-up Comedy, mit dabei sind dieses Mal Josh Pugh und Andrew Bird. Und falls Sie doch nicht alles verstehen sollten: Da der Anlass in der Bar stattfindet, können Sie sich Ihr Englisch einfach schöner trinken.

Mittwoch, 29. November – Es zieht!

Ein wenig Lokalkultur gefällig? Eugen Hotz war eine wichtige Figur in der Zuger Kultur, insbesondere auch der Mitbegründer der Theatergesellschaft Baar. Anlässlich seines 100. Geburtstags lässt man das Cabaret DURZUG wieder aufleben. Das gleichnamige Stück, das im Burgbachkeller aufgeführt wird, ist eine Retrospektive auf Hotz’ Schaffen, unterhaltsam gestaltet und musikalisch unterlegt.

Donnerstag, 30. November – Lassen Sie sich auf den Advent ein

Sie haben es geschafft. Sind ohne Ach und Weh durch den November gekommen, haben sich auch noch auf gute Musik und spassige Anlässe eingelassen und mittlerweile Oberschenkel aus Stahl vorzuweisen. Sie dürfen sich nun getrost zurücklehnen, in Petro Lenz’ Buch schmökern, die selbstgezogene Kerze anzünden und sich darauf freuen, dass Sie am nächsten Tag das erste Türchen Ihres Adventskalenders aufmachen dürfen.

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