Das Einkaufszentrum feiert den Dreissigsten

Was das Zuger Metalli erfolgreich macht

30 Jahre Metalli – zum Geburtstag gibt's Ballone und eine Bühne.

(Bild: lob)

Wer in Zug shoppen gehen will, der landet fast automatisch einmal dort: Das Einkaufszentrum Metalli. In diesen Tagen wird das 30-jährige Jubiläum gefeiert. Wir haben Passanten und eine Bewohnerin zum Erfolg des Konsumtempels befragt: Alles unter einem Dach, an zentraler Lage.

Wer in diesen Tagen durch das Einkaufszentrum schlendert, kommt nicht umhin zu bemerken, dass gefeiert wird: Ballons, Banner und eine Bühne sind für den 30. Geburtstag installiert worden. Die kleinen Besucher lädt eine Hüpfburg zum Spielen. Und etwas anderes fällt auf: Schüler, so weit das Auge reicht. Wer sich achtet, kann sie besonders um die Mittagszeit im Metalli an allen Ecken und Enden erspähen. Besonders das Migros-Restaurant scheint es den Jugendlichen angetan zu haben. Ist es gar das heimliche Highlight?

«Eine Metro-Boutique hier zu haben wäre cool.»

Alina, Kanti-Schülerin aus Zug

Kanti-Mensa wird desertiert

«Wir essen fast jeden Mittag hier», erzählen die beiden Kantischüler Nora und Remo. Und die eigene Kantine der Kantonsschule? «Naja, das Essen schmeckt nicht so besonders», betont Nora. «Ausserdem ist hier die Auswahl viel grösser.»

Nach dem Essen begeben sich viele noch in den unteren Stock zu den Lebensmitteln – viele kommen mit PET-Süssgetränken, Schokolade oder Snacks unter dem Arm wieder nach oben. Gehen die beiden denn am Wochenende noch shoppen, wo sie fast schon die ganze Woche im Einkaufszentrum essen? Hin und wieder schon, bekommen wir zur Antwort.

So schnell waren Sie garantiert nie shoppen: Ein Zeitraffer-Rundgang durch das Metalli

Shopping-Angebot wäre ausbaufähig

Ein paar Tische weiter sitzen drei weitere Kanti-Schülerinnen – Alina, Justine und Nicole. Auch sie sind regelmässige Gäste des Migros-Restaurants. Wir wollen wissen, wie glücklich sie mit dem Geschäfte-Angebot sind. «Eigentlich ganz zufrieden», meint Alina. «Obwohl eine Metro-Boutique cool wäre», fügt sie an. Die anderen pflichten ihr bei. Missen möchten sie alle das Metalli nicht.

«Meistens kommen wir eher zum schnellen Shoppen her», meinen hingegen Jenny und Leonie. Nebst dem Mittagessen, natürlich. Am Wochende ginge es dann eher nach Zürich zum Einkaufen, da die Auswahl an Geschäften dort schon noch grösser sei.

«Hierhin kommen wir eher für schnelles Shoppen», meinen die Schülerinnen Jenny Ho (links) und Leonie Holm.


«Hierhin kommen wir eher für schnelles Shoppen», meinen die Schülerinnen Jenny Ho (links) und Leonie Holm.

(Bild: lob)

Nicht nur Jugendliche, auch Erwachsene sind oft zu Gast. «Ich arbeite in Zug, deshalb bin ich schon viel hier», meint Ardiana Osmanaj. Die Mitdreissigerin betont, dass dies an der zentralen Lage wie auch am Angebot liege. «Für Zug ist das vollkommen in Ordnung, man kann schnell noch etwas besorgen oder auf einen Kaffee gehen.» Ausserdem gebe es gute Parkmöglichkeiten, die auch günstiger seien als an manch anderen Orten, fügt die Dame lachend hinzu.

Metalli als fester Bestandteil von Zug

Was bedeutet das Jubiläum für die Verantwortlichen selbst? Urs Schindler, Vorstand von Pro Zug und Mitglied der IG Metalli betont: «Das Metalli ist von uns aus gesehen ein fest verankerter Bestandteil im Zuger Verkaufsbereich – und wird von der Bevölkerung auch gut angenommen.» Nicht von Anfang an sei dies so gewesen. «Heute sind wir ein Treffpunkt zum Verweilen, um den täglichen Bedarf zu decken und vor allem um Mode zu kaufen.»

Luftaufnahme: Das «Metalli» nach der letzten Bauetappe 1995

Luftaufnahme: Das «Metalli» nach der letzten Bauetappe 1995

(Bild: zvg)

Beim Café Speck kommen wir mit einer Dame ins Gespräch, die den Gebäudekomplex schon seit den Anfängen ins Herz geschlossen hat: Die 68-jährige Marta Inderbitzin, die seit fast 30 Jahren über den Shopping-Arkaden wohnt. Eigentlich habe sie hier alles: Lebensmittel, Nähatelier, Coiffeur, Schuhmacher – die Liste sei lang.

«Ich müsste gar nicht raus aus dem Gebäude, um Besorgungen zu machen.» Für den Lebensmittel-Einkauf mache sie es dann aber doch öfter. Stört sie denn nichts? «Doch, dass gerade der Fahrstuhl ersetzt wird», meint sie lachend. Die vier Etagen zum Café oder den Geschäften müsse sie darum zu Fuss in Angriff nehmen. Sagts, und begrüsst einen Bekannten, während sie fürs Foto posiert. «Den können Sie auch gleich mit draufnehmen», ruft sie uns zu.

«Wir sind überzeugt, dass wir ein fester Teil von Zug sind und bleiben werden.»

Urs Schindler, Vorstand Pro Zug und Mitglied IG Metalli

Die Parole: Attraktiv bleiben

Als Letzter der 55 Mieter ist Ende August der «Brezelkönig» ins Metalli eingezogen. Man darf gespannt sein, wie es weitergeht. Auch, weil bald neue Konkurrenz in Form der «Mall of Switzerland» in Ebikon hinzukommen wird (zentralplus berichtete).

Im Sommer gab man sich diesbezüglich entspannt: Das Metalli habe seit Jahren eine stabile Kundschaft, die im Zuger Zentrum ihre täglichen Einkäufe erledigt, erklärte Philipp Hodel, Kommunikationsverantwortlicher der Metalli-Besitzerin Zug Estates, gegenüber zentralplus.

Wohnt fast seit Beginn oberhalb des Shopping-Tempels: Marta Inderbitzin.

Wohnt fast seit Beginn oberhalb des Shopping-Tempels: Marta Inderbitzin.

(Bild: lob)

Auch Urs Schindler betont: «Wir sind überzeugt, dass wir ein fester Teil von Zug sind und bleiben werden.» Wichtig sei es, aktuell zu bleiben. Mit der Besitzerin Zug Estates habe man einen Eigentümer, der seine Bereitschaft für Investitionen bereits mehrmals unter Beweis gestellt habe. «Das macht uns attraktiv.»

Erst mal wird sowieso gefeiert: Noch bis Samstag erwartet die Besucher ein Geburtstagsprogramm mit Wettbewerben und Shows.

30 Jahre Metalli

Auf dem Gelände der ehemaligen Metallwarenfabrik wurde 1987 das Einkaufszentrum eröffnet. Viel hat sich seither getan – heute wartet das Zentrumsareal mit folgenden Zahlen auf:

55 Geschäfte

170 Mio. Franken Jahresumsatz

250 Übernachtungsmöglichkeiten (City Garden Hotel, Parkhotel Zug, Serviced City Apartements)

700 Bewohner und 2’000 Arbeitsplätze

16’000m2 Verkaufsfläche

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