Neuer Streetworkout Park in Zug in der Herti

Hier kann man an der frischen Luft seine Muskeln stählen

Mit Leichtigkeit zieht sich Thomas Felber, Leiter Sport der Stadt Zug, am Reck des neuen Streetworkout Parks nach oben.

(Bild: woz)

Einen Klimmzug schafft nicht jeder: Weil die Pfunde einen nach unten ziehen. Umso fitter sind die, die sich regelmässig an der Reckstange hochhangeln. Und sonstige Muskeln fleissig belasten. Workout heisst diese Art von Krafttraining auf neudeutsch. In Zug gibts nun eine Streetworkout-Anlage – an der frischen Luft.

Wer in der Hertiallmend regelmässig seine Runden auf der Finnenbahn im Leichtathletik-Stadion joggt, hat die starken Jungs schon bemerkt. An Reckstangen ziehen sie sich hoch und lassen ihre Muskeln spielen. Auch so manche fitte Amazone wagt sich an die Stange.

Dabei brauchts viel Kraft, um sich per Klimmzug hochzurecken, schliesslich zieht einen das ganze Körpergewicht nach unten. Da kommen bei manchem unangenehme Erinnerungen aus dem Sportunterricht in der Schule hoch. Oder es werden einem plötzlich die zu vielen Kilos bewusst, die man mit sich rumschleppt.

Doch diese Art von Individualsport und Krafttraining ist gesund. Vor allem an der frischen Luft. Deshalb hat sich die Stadt Zug nun entschlossen, die alten Reckstangen abzubauen und einen kleinen Parcours mit neuen Geräten aufzubauen (zentralplus berichtete).

Kosten von bis zu 50’000 Franken

«Wir haben noch nicht alle Rechnungen von den Lieferanten erhalten», sagt Thomas Felber, Leiter der Abteilung Sport der Stadt Zug. Aber der neue Streetworkout Park im Herti-Leichtathletik-Stadion kostet am Ende wohl zwischen 40’000 und 50’000 Franken.»

Wobei das eigentlich Erstaunliche an dem Fitnesspark für Bizeps & Co. ist, dass nicht die Stadt Zug der Initiator des Projekts ist, sondern drei Jugendliche. «Die Drei sind einfach im Sommer vor zwei Jahren zu mir ins Büro gekommen und haben den Wunsch nach einem Streetworkout Park vorgetragen», sagt der Sportamts-Leiter.

Der Verein Streetworkout Zug auf der Facebookseite.

Der Verein Streetworkout Zug auf der Facebookseite.

(Bild: zvg)

Felber zeigte sich begeistert und legte den Jugendlichen nahe, einen Verein zu gründen. Sie hörten auf ihn und sammelten auch noch 255 Unterschriften, um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen. Der Verein «Streetworkout Zug» hat inzwischen auch auf Facebook eine eigene Seite. Felber: «Auf diese Weise konnte ich leichter beim Stadtrat grünes Licht für den Park erhalten.»

«Wir wollten den Individualsport fördern.»

Thomas Felber, Leiter Sport, Stadt Zug

Zuerst habe man sich dann 2016 auf einen anderen Standort beim Leichtathletik-Stadion für den Streetworkout Park fokussiert, so Felber. «Dort ist aber nichts vorangegangen, so dass wir auf die Idee gekommen sind, einfach die alten Reckstangen in der Herti zu entfernen und an der gleichen Stelle einen Park mit neuen Geräten aufzubauen.» Mit dem Ergebnis, dass man diesen nun ab sofort benutzen kann. Jedermann. Gratis.

So sieht’s übrigens bei den Profis aus – Streetworkout im Video:

«Wir wollten den Individualsport fördern», sagt Thomas Felber. Kurios ist daran irgendwie, dass man sich auch als Individualsportler in einem Verein organisieren muss, um Fördermittel zu bekommen. Andererseits ist es nun keine Voraussetzung, Mitglied in diesem Verein zu sein, um seine Muskeln auf dem neuen Streetworkout Park trainieren zu dürfen.

Romantisch: Workout im Abendrot in der Herti – am alten Reck.

Romantisch: Workout im Abendrot in der Herti – am alten Reck.

(Bild: zvg)

Matija Horvat ist quasi der «Tätschmeister» von Streetworkout Zug. Der 21-jährige Zuger, der demnächst mit seinem Medizinstudium beginnen will, ist happy über den neuen Streetworkout Park. «Vor allem der Boden ist so weich, dass sich hier niemand verletzen kann.» Der Bodenbelag federt in der Tat wohltuend  nach.

«Man kann nicht wie im Fitnessstudio einfach einige Kilogramm weniger auflegen – man muss immer mit seinem eigenen Körpergewicht trainieren.»

Matija Horvat, Streetworkout Zug

«Der Kick an Streetworkout ist erstens, dass man draussen an der frischen Luft seine Übungen macht», schwärmt Horvat. Super sei auch, dass es gratis sei. «Ausserdem kann man nicht, wie im Fitnessstudio, einfach einige Kilogramm weniger auflegen – man muss immer mit seinem eigenen Körpergewicht trainieren.» Die Fortschritte bei regelmässigem Training seien deshalb beachtlich.

Einziger Malus am neuen Zuger Streetworkout Park: Für ganz grosse Personen hängen die Stangen beim Klimmzug nicht hoch genug, wie Matija Horvat bemerkt. «Man steht dann auf dem Boden auf.»

Thomas Felber von der Stadt Zug und Matija Horvat (rechts): Wegen eines Unfalls kann der 21-Jährige derzeit leider nicht trainieren.

Thomas Felber von der Stadt Zug und Matija Horvat (rechts): Wegen eines Unfalls kann der 21-Jährige derzeit leider nicht trainieren.

(Bild: woz)

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