Wirtepaar des Burestübli Kriens sucht Nachfolger

Luzerns liebste Poulet-Beiz vor Wechsel

Das Burestübli Kriens am Fusse des Pilatus.

(Bild: zVg)

Das Krienser Traditionsrestaurant Burestübli steht vor einem Wirtewechsel, das langjährige Gastgeberpaar Ursula und Markus Zeller hört auf Ende Juli auf. Das Restaurant ist weitherum bekannt für seine Poulet im Körbli. Ist jetzt Schluss mit Luzerns beliebtestem Vogel?

Inmitten von Wald und Wiese steht das Gasthaus Burestübli im Krienser Hinterbuholz. Jetzt tut sich etwas im idyllischen Bauernhaus, denn es geht eine Ära zu Ende: Das Wirtepaar Ursula und Markus Zeller-Stocker kündigt den Pachtvertrag nach 16 Jahren auf Ende Juli. Das Restaurant wird von seinen Gästen für seine gut-bürgerliche Küche, insbesondere dem Poulet im Körbli, geschätzt. Auf Anfang August soll es nun einen neuen Pächter erhalten.

Das Wirtepaar Ursula und Markus Zeller.

Das Wirtepaar Ursula und Markus Zeller.

(Bild: zVg)

«Diese traditionelle Küche passt auch zu diesem Ort»

Auf Tripadvisor ist man sich einig, wer der Star der Beiz ist: «Wahrscheinlich das beste Poulet im Chörbli, das es in der Schweiz gibt.» Eine andere Bewerterin schreibt: «In meinen Augen die besten Poulets, die es gibt. Knusprig, schmackhaft, feine Sossen.» Und ein Herr meint: «Das Highlight sind die Poulets! Ganz oder halb sehr lecker.» Die Lorbeeren für ihr Poulet im Körbli ist den Zellers sicher. Aber wie geht es nun weiter, wenn die Gastwirte Schluss machen? Gibts dann keine Poulets im Körbli mehr?

«Die Gesundheit geht vor.»

Markus Zeller, Wirt Burestübli

«Wir werden unsere Rezepte für die Poulets und die dazu passenden Saucen unserem Nachfolger weitergeben», sagt Markus Zeller. Die erfolgreichen Rezepturen habe man bei der Übernahme von Vorgänger und Liegenschaftsbesitzer Gilbert Kappeler übernommen und noch etwas verfeinert. Offensichtlich mit Erfolg: «Wir verkaufen rund 5 bis 6 Tonnen Poulet pro Jahr.» Das sind umgerechnet 7000 Poulet im Körbli, dazu kämen laut Zeller noch die rund 2300 Stück Cordon bleu.

Cordon bleu klopfen? Da war doch was: Im Bruchquartier wehrten sich die Anwohner des Restaurants Kränzlin gegen der Lärm aus der Küche (zentralplus berichtete). Angesprochen auf die richtige Zubereitungsart erklärt Markus Zeller: «Etwas geklopft muss das Fleisch werden. Bei unseren Cordon bleu spielt aber der Käse eine mindest so wichtige Rolle.»

Vom bisherigen gastronomischen Konzept der Zellers ist Liegenschaftsbesitzer Kappeler überzeugt: «Mein Traumziel wäre es, dass die Gäste gar nicht bemerken, dass sich etwas geändert hat.» Kappeler hatte vor den Zellers selbst knapp zehn Jahre im Burestübli gewirtet. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen musste er den Betrieb jedoch aufgeben. Folglich soll weiterhin währschafte Küche angeboten werden. Auf der Karte von Zellers stehen neben dem Poulet im Körbli und Cordon bleu Gerichte wie Älplermaccaroni, Steaks, Schnitzel, Käseschnitte oder die Gemüsepfanne. «Diese traditionelle Küche passt auch zu diesem Ort», sagt Ursula Zeller.

Viel Laufkundschaft

Wirtin Ursula Zeller blickt auf 16 positive Jahre im Burestübli zurück: «Wir hatten immer eine gute Kundschaft.» Dem pflichtet Kappeler bei: «Der Standort ist gut. Das Restaurant hat viel Laufkundschaft. Im Sommer haben wir Wanderer und im Winter kehren die Schlittler ein. Ausserdem lockt die schöne Lage am Fuss des Pilatus – etwas abgeschieden, wenige Gehminuten vom Schloss Schauensee und dem Himmelrich entfernt – am Wochenende auch viele Familie an.» Das aktive Standortmarketing der Pilatusbahnen wirke sich ebenfalls positiv auf das Burestübli aus.

Wirtschaftlich habe der Betrieb mit 80 Plätzen im Inneren und weiteren 80 in der Gartenwirtschaft funktioniert, sagt Ursula Zeller. Trotzdem ziehen die beiden nun aus der Gaststätte aus, die Gründe liegen bei Markus Zeller: «Mein Ehemann ist inzwischen über 60 Jahre alt und mag nicht mehr wirten.» Und Markus Zeller sagt: «Die Gesundheit geht vor.» Trotzdem verspührt die Wirtin keine Wehmut: «Wir haben nun einen Strich gezogen und sind im Reinen mit dem Entscheid.»

Gäste auf der Terrasse des Burestübli

Gäste auf der Terrasse des Burestübli

(Bild: zVg)

Trotz diesen guten Voraussetzungen ist Kappeler nicht sicher, wie sich die Suche für die Nachfolge von Zellers gestalten wird: «Derzeit werden in der Region Luzern viele Restaurants zur Pacht angeboten. Mich beschäftigt die Frage stark, wie lange es dauert, bis ich einen Pächter gefunden habe.» Er wünscht sich wieder eine Familie oder ein Paar, das den Betrieb übernimmt. «Auf jeden Fall soll es kein teures Feinschmecker-Lokal werden, sondern weiterhin eine einfache, aber schmackhafte Küche.»

Was sich sonst noch in der Luzerner Gastroszene tut, erfährst du in unserem Spezialdossier Gastronomie!

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