Neubau und Sanierungen für 88 Millionen geplant

Ensemble an der Hofstrasse: Zug will Nägel mit Köpfen machen

Die Shedhalle und das Gebäude dahinter werden saniert. Hinzukommen soll auch ein Neubau.

(Bild: wia)

Schon lange ist klar, dass die Shedhalle und der Hochbau Süd an der Hofstrasse 15 in Zug saniert werden müssen. Ausserdem soll eines der Häuser durch einen Neubau ersetzt werden. Kostenpunkt: gegen 90 Millionen Franken. Der Baudirektor ist dennoch zuversichtlich, dass das Projekt beim Kantonsrat auf Zustimmung trifft.

Dass die denkmalgeschützte Shedhalle und der Hochbau Süd an der Hofstrasse 15 in Zug dringend saniert werden müssen, ist nichts Neues. Nachdem die CVP-Fraktion mit einer Motion vor einem Jahr auf die Dringlichkeit der Sache hingewiesen hat, will der Regierungsrat nun Nägel mit Köpfen machen. Neben der Renovation der alten Gebäude, in denen derzeit Verwaltungsbüros, Archive sowie das Museum für Urgeschichte einquartiert sind, plant die Regierung einen Neubau. Ein Unterfangen, das über 88 Millionen Franken kosten soll. Den entsprechenden Planungskredit beantragt die Regierung nun.

Schon 2005 bewilligte der Kantonsrat einen Kredit von rund 3 Millionen Franken zur Teilsanierung der Hofstrasse 15. Nur wurde mit dem grössten Teil der Sanierung zugewartet. Grund dafür: Die Schulraumplanung für die Fachmittelschule (FMS), welche gleich auf der anderen Strassenseite steht. Eine Erweiterung der FMS ist mittlerweile vom Tisch. Von den Bauarbeiten wird die Schule dennoch profitieren.

Dringende Sanierungen stehen an

Was ist konkret geplant? Die Shedhalle, welche heute als Veranstaltungsraum dient, soll etwas kleiner weitergeführt werden. Sie soll ausserdem künftig als Aula dienen für die FMS. «Damit wird der ursprünglich geplante Veranstaltungssaal im Theilerhaus kompensiert», schreibt die Regierung (zentralplus berichtete). Auch soll in der Shedhalle Platz für die Mittagsverpflegung bereitgestellt werden.

Ein günstiges Menü soll vom Betreiber des künftigen Restaurants im Theilerhaus angeboten werden. Eine Erweiterung des nördlichen Sheddaches werde zu diesem Zweck geprüft. Die Instandsetzung der Shedhalle schlägt gemäss Machbarkeitsstudie mit 15,5 Millionen Franken zu Buche.

Der bestehende Hochbau Süd, der wie die Shedhalle im Jahr 1906 erstellt wurde, muss mit einem neuen Treppenhaus erdbebensicher gemacht werden. Ausserdem müssen die Elektroanlagen und Nasszellen ersetzt werden. Weiter soll das Haus an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden und fortan mit Seewasser geheizt werden. Kostenpunkt hier: 12,4 Millionen Franken.

Ein viergeschossiger Neubau ist geplant

Im Osten der Parzelle ist ein viergeschossiger Neubau geplant. Der neue Baukörper soll längs zur Shedhalle angeordnet werden und über einen neuen Treppenturm an den Hochbau Süd angebunden werden. Der Kopf des Neubaus ergänze die umliegenden markanten Gebäude Hochbau und Schulgebäude Athene zu einer arealübergreifenden Gesamtlänge.

Im Untergeschoss des Neubaus untergebracht werden soll künftig unter anderem das Staatsarchiv. Das heutige Archiv an der Aa ist bereits ziemlich voll, 2024 muss es ausserdem sein Aussenmagazin an das Museum Burg Zug zurückgeben. Weshalb mindestens 2900 Laufmeter Akten anders untergebracht werden müssten, so die Regierung. Entsprechend biete sich der Neubau an der Hofstrasse an. Dort nämlich werden auch unterirdische Kulturgüterschutzräume eingeplant. Diese sollen auch vom Amt für Denkmalpflege sowie vom Museum für Urgeschichte genutzt werden. Weiter sollen Verwaltungsbüros in den Neubau umziehen.

Für den Neubau rechnet die Zuger Regierung mit finanziellen Aufwänden über 38,5 Millionen Franken. Mit Reserven für Unvorhergesehenes, Mobiliar, Kunst am Bau und Provisorien kommt der Kanton auf einen Betrag von 88,7 Millionen Franken.

Gemäss Machbarkeitsstudie soll hinter der Shedhalle ein Neubau entstehen.

Gemäss Machbarkeitsstudie soll hinter der Shedhalle ein Neubau entstehen.

(Bild: Kanton Zug)

Nur das Atelier 63 hat keinen Platz mehr

Nicht nur bezüglich Staatsarchiv ist das Projekt abhängig von anderen Bauvorhaben.

Auch das alte Kantonsspital spielt eine Rolle. Dieses soll nämlich gemäss Kanton als temporäres Zuhause für diejenigen Nutzungen dienen, welche heute schon an der Hofstrasse stationiert sind. Weil geplant ist, dass ein Investor 2026 dort bauen kann, sollten die Bauarbeiten an der Hofstrasse ebenfalls spätestens 2026 abgeschlossen sein. «Müssten diese Provisorien extern neu erstellt werden, wären grosse Summen notwendig», so der Regierungsrat in seinem Bericht.

Der zuständige Regierungsrat Florian Weber macht sich jedoch keine Sorgen, dass der zeitliche Fahrplan nicht eingehalten werden könnte: «Gemäss unseren Berechnungen sollte das Theilerhaus bis 2023 saniert sein, der Neubau und die Sanierungen der Shedhalle und des Hochbaus dürften bis 2025 realisierbar sein.»

Gemäss Planung sollen praktisch alle bisherigen Nutzungen nach der Sanierung wieder zurückziehen an die Hofstrasse 15. So etwa das Amt für Denkmalpflege und Archäologie, das Museum für Urgeschichte, die Kunstsammlung des Kantons, das Didaktische Zentrum und die Lehrmittelzentrale. Einzig für die Atelierräume des Atelier63 werde man nach der Bauphase keinen Platz mehr haben.

Florian Weber ist guten Mutes

Der Baudirektor ist zuversichtlich, dass das Projekt vom Kantonsrat gutgeheissen wird. «Es passt gut in die Immobilienstrategie des Kantons. Räumliche Engpässe können beseitigt und Arbeitsabläufe optimiert werden. Obwohl die Gebäude teils in einem sehr schlechten Zustand sind, wurden nur die nötigsten Renovationen bis heute gemacht. So wurden keine Investitionen getätigt, welche nun bei einer Sanierung sowieso anfallen», so Weber.

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