20, 21, 22: Mit den Grünen kommt die Jugend

Luzern hat gewählt: Sieben Erkenntnisse zur Wahl

Im Regierungsgebäude herrschte diesen Sonntag reges Treiben.

(Bild: zvg)

Links-grün triumphiert bei den Luzerner Wahlen, Marcel Schwerzmann wird abgestraft und Ruedi Schweizer verteilt Geschenke. Sieben Fakten, die im Luzerner Regierungsgebäude zu reden gaben.

Das war also der lang erwartete Wahlsonntag. Guido Graf, Reto Wyss und Fabian Peter haben den Einzug in den Regierungsrat geschafft. Paul Winiker und Marcel Schwerzmann müssen in die zweite Runde. Dies dürfte insbesondere für Schwerzmann nicht einfach werden, er lag hinter Korintha Bärtsch und Jörg Meyer zurück (zentralplus berichtete). 

Im Kantonsrat kam es zu einem erdrutschartigen Sieg von links-grün (zentralplus berichtete). zentralplus hat sieben Punkte zur Wahl herausgepickt. Einige hochpolitisch, andere eher augenzwinkernd. 

1. Grün ist auch in Luzern im Trend 

Die Wahlen in Zürich waren ein guter Indikator für die Wahlen in Luzern. Ökologische Themen liegen derzeit im Trend. Schüler gehen auf die Strasse statt in die Schule. Und offensichtlich ist es gelungen, im Zuge dieser Sorgen ums Klima die Stimmbürger an die Urne bringen.

Wie nachhaltig dieser Grün-Trend sein wird, ist noch offen. Vor acht Jahren profitierten die Öko-Parteien von Fukushima. Vor vier Jahren hingegen verloren sowohl Grüne wie auch Grünliberale Mandate in Luzern.

2. Marcel Schwerzmann zahlt die Zeche für bürgerliche Sparpolitik 

Ach, was wurde in den letzten vier Jahren im Kanton Luzern über die Finanzen diskutiert. Da war etwa die Zwangsferienwoche. Oder die Rückforderung bereits ausbezahlter Prämienverbilligungen.

Doch nicht die Regierungsräte Wyss und Graf, in deren Departemente am meisten gespart wurde, sondern Finanzdirektor Marcel Schwerzmann wurde von den Wählern abgestraft. Trotz höherer Wahlbeteiligung holte Luzerns «Sparvogt» 4’000 Stimmen weniger als im ersten Wahlgang vor vier Jahren.

3. Historischer Wahlsieg der politischen Linken 

Während Schwerzmann zu den Verlierern des Tages zählt, gehören SP, Grünliberale und Grüne zu den grossen Gewinnern. Satte 14 zusätzliche Mandate holten sie im Kantonsrat. Der Sieg fällt somit verhältnismässig noch höher aus in Zürich.

Die Euphorie ist nun gross, doch die politische Realität ist im Kanton Luzern noch dieselbe. Mit neu 42 von 120 Sitzen im Kantonsrat ist die politische Linke noch immer in der Minderheit. Die Politik in Luzern bleibt bürgerlich geprägt – doch die linke Stimme wird lauter.

4. CVP-FDP-Mehrheit gehört der Vergangenheit an 

Im bisherigen Parlament hatten die CVP und die FDP zusammen eine Mehrheit. Die beiden Parteien bestimmten also die Richtung des Kantons. Oftmals gemeinsam mit der SVP, doch notwendig war der Segen der Rechtskonservativen für das Gelingen einen Geschäfts nicht.

Dies ändert sich nun. Neu kommen CVP und FDP zusammen nur noch auf 55 Sitze. Das Schmieden von breiten Koalitionen dürfte in der neuen Legislatur wichtiger werden.

5. Ruedi Schweizer verteilt Geschenke 

Der parteilose Ruedi Schweizer gilt als bunter Vogel in der Luzerner Politik. Bei allen möglichen Wahlen tritt er an. Kandidat Schweizer war diesen Sonntag ebenfalls im Regierungsgebäude zu sehen. Er gratulierte allen Mitstreitern zum Wahlkampf und überreichte ihnen ein kleines Präsent.

Es handelte sich um ein gerolltes Papier, versehen mit einer Wäscheklammer, auf der er den Vornamen seiner Kontrahenten notiert hatte. Welchen Text er auf das Papier schrieb, ist ungeklärt.

6. Junge Grüne im absoluten Hoch

«Wir können es nicht fassen», schreiben die Jungen Grünen auf Facebook. Drei Mandate konnte sich die Jungpartei sichern. Jonas Heeb holte im Wahlkreis Luzern Land einen Sitz auf der Liste der Jungen Grünen. Samuel Zbinden (Sursee) und Judith Schmutz (Hochdorf) auf der Liste der Mutterpartei.

Die Jungen Grünen feierten ihren Triumph ausgelassen.

Die Jungen Grünen feierten ihren Triumph ausgelassen.

(Bild: zvg)

Damit zieht auch die Jugend in den Kantonsrat. Heeb ist 21, Zbinden 20 und Schmutz 22 Jahre alt. Bislang war Maurus Zeier mit 28 Jahren der Jüngste, dem ehemaligen Präsidenten der Schweizer Jungfreisinnigen gelang die Wiederwahl jedoch nicht.

7. Neu politisiert ein Päärchen im Kantonsrat 

Im Wahlkreis Luzern-Land haben die Grünliberalen einen zusätzlichen Sitz geholt. Und zwar mit Parteipräsident und alt Nationalrat Roland Fischer. Er landete auf dem dritten Platz. Obenaus schwang Michèle Graber. Detail: Fischer und Graber sind ein Paar. Ob sie im Parlament nebeneinander sitzen werden, ist noch nicht bekannt.

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