Kanton Luzern macht Platz für andere

Diese tollen Gebäude in der Stadt werden frei

Das Finanzdepartement könnte künftig vermietet werden. 

(Bild: les)

Das Verwaltungsgebäude am Seetalplatz und der Campus Horw prägen die Immobilienstrategie des Kantons für die nächsten Jahre. Dadurch dürften in der Stadt viele Flächen frei werden. Noch müssen aber Entscheide gefällt werden, etwa bezüglich Museum oder Gerichte. 

Marcel Schwerzmanns Büro könnte bald Ihres sein! Kein Witz: Der Kanton Luzern kann sich vorstellen, die Räumlichkeiten im Finanzdepartement künftig an Dritte zu vermieten.

Am Mittwoch hat der Kanton Luzern seine neue Immobilienstrategie präsentiert. Zwei grosse Projekte prägen die kommenden Jahre: Das zentrale Verwaltungsgebäude am Seetalplatz und der Campus Horw mit der Pädagogischen Hochschule (zentralplus berichtete). Zügeln Verwaltungsangestellte an den Seetalplatz, wird der Finanzdirektor künftig im Regierungsgebäude Platz finden.

Heute gemietete oder sich im Besitz des Kantones befindende Flächen, etwa für die Pädagogische Hochschule (PH) oder die klassische Verwaltung, braucht der Kanton künftig nicht mehr. zentralplus hat sich einige Objekte genauer angeschaut. 

Muss das Museum ins alte Zeughaus zügeln? 

Noch ist nicht bekannt, wo das neue Luzerner Museum hinkommt. Das Natur- und das historische Museum sollen unter einem Dach zusammengelegt werden. Nebst den beiden bisherigen Standorten ist auch das alte Zeughaus an der Museggstrasse 37 eine Option, wie Kantonsbaumeister Hans-Urs Baumann gegenüber zentralplus bestätigt.

Das alte Zeughaus an der Museggstrasse 37 könnte verkauft werden.

Das alte Zeughaus an der Museggstrasse 37 könnte verkauft werden.

(Bild: les)

Interessanterweise steht diese Immobilie laut Strategie aber sogar zum Verkauf, während das historische Museum mit dem Vermerk «erhalten» und das Natur Museum mit «investieren» versehen wird. Daraus könne man nichts schliessen, sagt Baumann. Die Regierung wird den Entscheid noch dieses Jahr fällen. 

Sowieso sei bei der historischen Liegenschaft an der Museggstrasse 37 höchstens eine Abgabe im Baurecht vorgesehen, so Baumann. «Eines unserer Ziele ist der Erhalt der Kulturgüter.» Sollte der Entscheid fürs neue Museum aufs Zeughaus fallen, wäre auch fürs Naturmuseum eine Abgabe im Baurecht möglich. 

Leere Büros in der Stadt

Weiterhin zum Verkauf steht die Rössligasse 12 (zentralplus berichtete). Auch die Räumlichkeiten an der Sentimatt 1, wo heute die Hochschule Design & Kunst und die PH zu Hause sind, und sollen veräussert werden. Zudem die Gebäude an der Bellerivestrasse 19-21. 

Finanzdirektor Marcel Schwerzmann und Kantonsbaumeister Hans-Urs Baumann stellten die Pläne vor.

Finanzdirektor Marcel Schwerzmann und Kantonsbaumeister Hans-Urs Baumann stellten die Pläne vor.

(Bild: les)

 

«Wir können keine Preisschilder für die Gebäude nennen», sagt Baumann. Man wolle sie zu den bestmöglichen Bedingungen verkaufen. Anfragen gäbe es immer wieder.

Leere Büroflächen könnten die Stadt fluten

Aktuell ist die Kantonsverwaltung dezentral über die ganze Stadt Luzern verteilt. Zügeln die verschiedenen Stellen dereinst an den Seetalplatz, werden viele Büroflächen frei. Diese sind teilweise sehr attraktiv und dürften den Luzerner Wirtschaftsförderer freuen. Die Dienststelle Steuern etwa, heute an der Buobenmatt 1 zu Hause, besetzt Büroflächen von fast 5’000 Quadratmetern. Rund 200 Arbeitsplätze könnten dort unter einem Dach vereint werden.

Die Dienststelle Steuern ist an der Buobenmatt zu Hause. Zieht der Kanton aus, werden grosse Büroflächen frei.

Die Dienststelle Steuern ist an der Buobenmatt zu Hause. Zieht der Kanton aus, werden grosse Büroflächen frei.

(Bild: les)

Aber der Kanton hat sich an vielen weiteren Standorten eingemietet und stellt in Aussicht, in naher Zukunft Platz zu machen. Die Hochschule Musik etwa wird an der Obergrundstrasse 9 und 13 zwei schmucke kleine Villen räumen und in den Südpol ziehen. Am Bundesplatz 14 über dem Kleintheater ist aktuell noch das Handelsregister und das Amt für Gemeinden zu Hause oder am Hirschengraben 36 auf über 2’000 Quadratmetern die Dienststelle Personal (Siehe Bildergalerie).

Finanzdirektor Marcel Schwerzmann sagt man sei bezüglich der Kündigungen mit den Liegenschaftsbesitzern in Kontakt. «Viele spielen sowieso mit dem Gedanken, ihre Liegenschaften neu zu positionieren.» Das könne bedeuten, dass Büros in Wohnflächen zurückgeführt werden. Die Verantwortung liegt dann aber bei den Liegenschaftsbesitzern. In vielen Fällen sind dies die Luzerner Pensionskassen.

Noch offen ist, was mit den Gerichten passiert. 2012 scheiterte ein zentraler Standort für ein neues Kantonsgericht in Kriens. Die aktuelle Situation mit vier Standorten ist nicht optimal, heisst es seitens des Kantons. Langfristig bleibt es das Ziel, die Gerichte zu konzentrieren. Eine Möglichkeit wäre das Gebäude am Hirschengraben 10. Dort ist aktuell aber noch die Fachmittelschule zuhause. 

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