Gefälschte Nachrichten von Pfisters Facebook-Seite

Facebook-Profil eines Zuger Regierungsrats gehackt

Auch Zuger Politiker sind nicht gefeit vor Hackerangriffen.

(Bild: Adobe Stock/ Montage wia)

Der Zuger Gesundheitsdirektor Martin Pfister erlebte diesen Mittwoch eine böse Überraschung. Die Facebook-Seite des CVP-Regierungsrats wurde gehackt, zahlreiche Leute erhielten gefälschte Mitteilungen und Anfragen. Nun überlegt er sich, sein Profil zu löschen.

Die meisten Facebook-Nutzer kennen die Situation. Man erhält eine Freundschaftsanfrage eines Bekannten, dazu allenfalls eine private Mitteilung. Nur, mit der Person ist man bereits befreundet. Relativ schnell wird klar, dass es sich um eine falsche Anfrage handelt, sprich, dass der Account der besagten Person gehackt wurde. Kurze Meldung an die richtige Person, der Rest wird ignoriert.

Wie ein aktuelles Beispiel zeigt, werden jedoch nicht nur Normalsterbliche hinters Licht geführt. Gerade erst ist der Account des Zuger Regierungsrats Martin Pfister gehackt worden.

«Aufgrund von vielen Rückmeldungen muss ich davon ausgehen, dass jemand missbräuchlich mein Facebook-Konto benützt und viele Adressen von mir mit Mitteilungen und Anfragen bedient hat», schreibt der Gesundheitsdirektor in einer Mitteilung. Betroffene sollen auf keinen Fall auf die Anfragen antworten und erst recht keine Informationen oder Daten weitergeben, so Pfister weiter.

«Vom Angriff erfahren habe ich deshalb, weil mich Leute auf die auffälligen Nachrichten aufmerksam gemacht haben, die offenbar von meinem Konto versandt wurden», so Martin Pfister auf Anfrage von zentralplus.

Als Reaktion auf den Angriff habe Pfister seine Passwörter geändert und die Einstellung angepasst, damit etwa die eigenen Freunde für Dritte nicht einsehbar sind.

Er blickt mit mulmigem Gefühl nach Norden

«Ich weiss nicht, ob ich per Zufall Opfer des Hackers wurde oder ob das mit meiner politischen Position zu tun hat», erklärt der Zuger Gesundheitsdirektor. Und er verweist auf Deutschland, wo sich erst kürzlich ein massiver Hackingfall ereignete. Unbekannte hatten Social-Media-Konten von Politikern, Prominenten und Journalisten gehackt und sensible Daten wie Handynummern, private Fotos und Chatprotokolle veröffentlicht.

«Bei meinem Account wurden etwa unterschiedliche Standorte angegeben, an denen ich mich gerade befinden würde. Das waren teilweise zehn Orte gleichzeitig, was natürlich gar nicht stimmen konnte», so der Regierungsrat.

Im Zweifelsfall geht Pfister offline

«Ich habe mich nach dem Vorfall mit Facebook in Verbindung gesetzt. Gerade auch deshalb, weil ich nicht weiss, ob noch andere Sachen über meinen Account angegriffen wurden», erklärt Pfister. «Je nachdem, was dort herauskommt, werde ich mein Facebook-Profil löschen.»

Und der Gesundheitsdirektor weiter: «Die Sache verursacht schon ein unangenehmes Gefühl. Gerade im Hinblick darauf, was Politikern in Deutschland kürzlich passiert ist.»

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