Waldschwimmbad wird für 12 Millionen saniert

Das muss man über die neue Zimmereggbadi wissen

Das Waldschwimmbad Zimmeregg.

(Bild: Marianne Baschung)

Die Zimmereggbadi in Littau wird komplett saniert. Die Luzerner Stadtregierung präsentierte am Freitag ihr Projekt. zentralplus zeigt auf, was die Badegäste in Littau künftig erwarten dürfen.

Die Zimmereggbadi gilt bei vielen Stadtluzernern als Geheimtipp. Das Waldschwimmbad in Littau hat aber schon bessere Tage gesehen. Die Stadt diskutiert schon lange über eine Sanierung, jetzt stellt die Stadtregierung zum ersten Mal das konkrete Projekt vor. zentralplus hat die wichtigsten Punkte zusammengetragen, die man zur neuen Zimmereggbadi kennen muss:

1. Was ist neu?

Das 50-Meter-Schwimmbecken soll in der Länge halbiert und die Tiefe des Beckens reduziert werden. Die gesamte Beckenlandschaft wird zudem mit Edelstahl ausgekleidet. Zwei von drei Rutschen – die neueren beiden – bleiben bestehen, die älteste beim 50-Meter-Becken wird abgebaut und zum Nichtschwimmerbecken hin verlegt.

Das Restaurant wird komplett erneuert. Es gibt eine neue Raumaufteilung, das Innere wird neu gestaltet. Zudem wird das Restaurant um einen gedeckten Eventraum ergänzt, der mit dem Restaurant verbunden ist. Der Spielplatz wird erneuert und es entsteht eine neue Liegewiese. Zudem soll die Badi für behinderte Menschen besser zugänglich werden.

So sieht die Zimmereggbadi heute aus.

So sieht die Zimmereggbadi heute aus.

(Bild: zvg)

Ausserdem wird saniert, was man von Auge nicht sieht: Wasseraufbereitung, Kanalisation und die Haustechnik. Das warme Wasser in den Gebäuden soll künftig mithilfe von Sonnenkollektoren erhitzt werden.

2. Was bringen die Neuerungen?

Die Stadtregierung verweist in ihrem Bericht und Antrag darauf, dass das grosse Schwimmbad vergleichsweise wenig benutzt werde. Durch die Verkleinerung werde das Becken familienfreundlicher und so massentauglicher. Ohnehin betont der Stadtrat, dass in Littau und Reussbühl in den nächsten acht bis zehn Jahren mindestens 1600 neue Wohnungen entstehen. «Vor diesem Hintergrund ist es aus Sicht des Stadtrates gerechtfertigt, das Waldschwimmbad zu sanieren, zu modernisieren und noch attraktiver zu gestalten», hält er fest.

Künftig wird der obligatorische Schwimmunterricht für die Littauer Schüler während des Sommers im neuen Bad stattfinden. Dadurch müssen die Primarschüler für den Schwimmunterricht nicht mehr bis ins Hallenbad Allmend gebracht werden.

Zahlen und Fakten

Das Waldschwimmbad Zimmeregg wurde 1965 von der gleichnamigen Littauer Genossenschaft gebaut. Seit 2012 wird das Bad von der Hallenbad Luzern AG geführt. Das Bad zählt jährlich rund 24’000 Eintritte, im Hitzesommer 2015 waren es gar 32’000 Eintritte. Laut einer Befragung der Stadt Luzern handelt es sich bei den Badegästen zu 90 Prozent um Stadtluzerner, vornehmlich kommen die Besucher aus Littau selbst.

Die kleinere Grösse, die neue Auskleidung und die neuen Aufbereitungsanlagen senken den Frischwasserverbrauch und der Badebetrieb ist mit weniger Personal möglich. Auch durch die Gesamtsanierung aller Leitungsanlagen sollen Ressourcen gespart und der Betrieb günstiger und umweltfreundlicher werden.

Der neue Eventraum kann während der Abende der Nebensaison oder im Winter für geschäftliche oder private Anlässe – wie beispielsweise Hochzeiten – gemietet werden. Im Winter wird eine Beheizung per Schwedenofen möglich sein. So will die Stadt Energie sparen, denn im neuen Raum gibt es weder eine Lüftung noch eine Heizung. Der neu entstandene Spielplatz soll ebenfalls ausserhalb der Öffnungszeiten für die Öffentlichkeit nutzbar sein.

3. Warum ist die Sanierung nötig?

Liest man die Ausführungen der Stadtregierung, fragt man sich: Wie darf dieses Schwimmbad überhaupt noch seinen Betrieb weiterführen? Die Mängelliste erscheint endlos:

  • Ein Ausfall der betriebsnotwendigen Anlagen und Einrichtungen sei «jederzeit möglich», so der Stadtrat, was ein sofortiges Ende der Badesaison in der Zimmereggbadi bedeuten würde.
  • Undichte Becken und undichte Leitungen führen zu einem massiven Wasserverlust.
  • Farbe von Wänden und Böden der Schwimmbecken sind mit schadstoffbelastetem Farbstoff kontaminiert.
  • Die Oberflächen sind durch die jahrelange Abnutzung durch Chlor, Reinigungsmittel und Hochdruckreiniger inzwischen rau geworden. Dadurch wachsen mehr Algen, welche extra von Tauchern entfernt werden müssen.
  • Die Belagschäden an Beckenboden und -wänden berge «erhebliche Verletzungsgefahr» für die Badegäste, so die Stadtregierung.
  • Die Elektro-, Wasser- und Sanitärleitungen müssen umfassend saniert werden.
  • Die Wasserumwälzung im Bad ist ungenügend und entspricht nicht den hygienischen Anforderungen.
  • Das Bad ist nicht behindertengerecht.
  • Die Rutschbahn muss umfassend saniert werden.
  • Die Badeanlage ist schlecht überschaubar, sowohl für Bademeister wie für Gäste. Gäste in Not sind also zu wenig gut erkennbar.

Die Schäden am Belag bergen ein Verletzungsrisiko.

Die Schäden am Belag bergen ein Verletzungsrisiko.

(Bild: zvg)

4. Wie komme ich zur Zimmereggbadi?

Der Stadtrat will die Erschliessung der Badi verbessern und prüft «Optimierungen» für den öffentlichen Verkehr. Das heisst, die Bushaltestelle könnte näher zur Badi hin verlegt oder der Fahrplan verdichtet werden. Ziel müsse es sein, dass die Besucher möglichst per Bus, Velo oder zu Fuss anreisen.

Wer dennoch per Auto anreist, für den bleiben die Parkplätze zwischen CKW und Werkhof (rund 350 Meter vom Badi-Areal entfernt) bestehen. Der Stadtrat prüft auch weitere Parkmöglichkeiten, auch werden Möglichkeiten für Behindertenparkplätze beim Eingang abgeklärt.

5. Was kostet der Umbau?

Insgesamt kostet die Sanierung 14,3 Millionen Franken. Davon werden rund 500’000 Franken für die Entsorgung des schadstoffhaltigen Farbanstrichs verwendet, der an den Schwimmbadwänden angebracht ist. Der Stadtrat schätzt die Kosten der restlichen Sanierung auf 13,8 Millionen Franken, wobei der Umbau der Beckenlandschaft mit 3,5 Millionen Franken den teuersten Aspekt darstellt.

Der Stadtrat gibt sich in seinem Bericht aber optimistisch, die Kosten auf 12,5 Millionen Franken senken zu können dank Einsparungen bei der Bestellung. Mit der vorgelegten Variante entschied sich der Stadtrat gegen eine noch umfassendere Sanierung, die zusätzlich 4 Millionen Franken gekostet hätte.

So soll die Badi künftig aussehen.

So soll die Badi künftig aussehen.

(Bild: zvg)

6. Wie lange dauern die Bauarbeiten?

Voraussichtlich am 20. September wird dem Parlament ein 870’000-Franken-Kredit für die Planung vorgelegt. Sagen die Grossstadträte Ja, soll bis im März 2019 ein Bauprojekt ausgearbeitet werden. Damit die Bagger rechtzeitig auffahren können, muss das Stadtparlament dann im nächsten Jahr den Beitrag für die gesamte Sanierung sprechen. Der Bau soll im September 2021 starten. Laut Stadtregierung wird somit die Badesaison 2021 bereits Anfang September enden und die Saison 2022 erst im Juni starten. Wenn der Umbau wie von der Stadtregierung vorgesehen verläuft, wird das Bad bis zur Saison 2022 fertig.

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